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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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eingeschweißte Wäscheberge tastete. »Ganz im Ernst: Woher weißt du all diesen Kram?«
    Katie musterte sie mit grimmigem Blick. »Ich musste damals diese verdammte Höllenbabyparty für meine Schwester schmeißen, als sie Zwillinge bekommen hat. Für über hundert Leute.«
    »Das tut mir leid.«
    Anya spürte ein vages Zucken am Hals. Sparky war also doch mit ihr gekommen. Aus dem Augenwinkel sah sie Sparky auf ihrer Schulter stehen, den Kopf nach oben gereckt. Anya folgte seinem Blick. Über ihnen baumelte ein Mobile aus Monden und Sternen. Er reckte sich, um nach den gelben Plüschsternen zu schlagen, und quiekte begeistert, als die ein musikalisches Klimpern ertönen ließen, gefolgt von der Melodie von »Twinkle, Twinkle Little Star«. Anya kniff die Augen zu und malte sich aus, wie diese Musik sie des Nachts wachhalten würde. Sparky liebte es, seinen Leuchtfreund im Dunkeln zu aktivieren, in dem er ihn in der Gegend herumschleuderte. Aber der Leuchtfreund war wenigstens still.
    »Kann ich Ihnen helfen, meine Damen?«
    Eine Verkäuferin kam mit einem breiten Lächeln auf sie zu. Sie hatte einen Pferdeschwanz und trug einen Kittel mit einem Namensschild, das besagte: »Hi, ich bin Audrey.«
    Katie deutete mit dem Daumen über die Schulter auf Anya und bedachte sie zugleich mit einem schelmischen Grinsen. »Ja, sie bekommt ein Baby. Mehrlinge, um genau zu sein.«
    »Herzlichen Glückwunsch!« Die Verkäuferin faltete die Hände vor dem Körper und strahlte – wie es schien, war sie mit dieser Kundin auf eine wahre Goldgrube gestoßen. »Wann ist es denn so weit?«
    »Äh …« Anya verschränkte die Arme vor ihrem Bauch. »Das dauert noch eine Weile.«
    »Wir können Sie jetzt gleich in ein Babyregister aufnehmen.« Audrey zog etwas aus dem Utensiliengurt an ihrer Hüfte, das aussah wie eine Laserpistole. Wie alles andere in dem Geschäft war auch dieses Gerät pinkfarben. »Wir richten Ihnen ein Konto ein, das erfordert nur etwas Papierkram, und dann können Sie mit dem UPC-Scanner loslegen.«
    »Dem was?« Anya blinzelte verwirrt.
    »Wir führen ein elektronisches Register für Ihre Freunde und Ihre Familienangehörigen. Sie benutzen den UPC-Scanner, um den Barcode der Gegenstände zu scannen, die Sie sich von ihnen wünschen.« Die Verkäuferin sprach betont langsam, als fürchtete sie, die Mehrlinge hätten Anyas Hirnflüssigkeit gesoffen. Sie demonstrierte den Scanvorgang an einem Kinderbett. Ein rotes Licht ergoss sich aus dem Rüssel des Scanners, und der Preis wurde auf einem LED-Display auf der Rückseite angezeigt: 458 Dollar.
    »Jesus«, stöhnte Anya leise.
    Aber Sparky war verliebt. Er stand auf Anyas Schulter und verdrehte sich den Kopf, um die UPC-Pistole und den leuchtenden, roten Laserstrahl zu beäugen, der von dem Ding ausströmte wie von einer Strahlenwaffe.
    »Äh, ich hätte gern eines von denen.« Anya zeigte auf das Mobile.
    »Für Ihre Wunschliste? Oder wollen Sie es gleich heute mitnehmen?«
    »Ich nehme es gleich mit.« Anya konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand irgendetwas würde kaufen wollen, das im Babyregister für ein Nest voller Salamander verzeichnet war.
    Audrey wühlte in den Kartons am Boden. »Hier ist eines«, tschirpte sie und förderte auf magische Weise einen Tablet-Computer aus ihrem Utensiliengurt zutage, der auf den ersten Blick aussah, als wäre er deutlich besser bestückt als der von Batman. Sie reichte Anya das Pad zusammen mit einem Eingabestift. »Füllen Sie einfach das Formular aus und klicken Sie auf ›Senden‹«.
    Anya überflog das Formular, in dem ihr Name, ihre Adresse, Abholdatum und so manche andere Daten abgefragt wurden. »Und was dann?«
    Audrey tippte ein paar Zahlen in das Tastenfeld auf der Rückseite ihres UPC-Scanners ein. »Dann dürfen Sie mit dem Scanner losziehen.«
    Auf Anyas Schulter fing Sparky an zu winseln. Sie sah in seine kugelrunden Augen und fühlte sich wieder einmal zutiefst schuldig, weil sie ihn bei der Geburt allein gelassen hatte.
    »Okay«, sagte sie und kritzelte ihren Namen nebst Adresse in die Textfelder. Als Vater der Babys gab sie »Sparky Anderson« an. Das Feld, in dem die Anzahl der Kinder erfragt wurde, füllte sie mit einem Fragezeichen aus. Dann gab sie Audrey den Tablet-Computer zurück, woraufhin die ihr den Scanner reichte.
    »Toben Sie sich aus«, sagte sie.
    Hinter ihr hatte Katie inzwischen das Fach mit den Nestchen auseinandergenommen und hockte inmitten von in Folie eingeschweißter Baumwolle

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