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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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unabhängige Bestätigung.«
    »Ich bin nicht die verdammte Jungfrau von Orleans.« Anya kniff sich in den Nasenrücken, nicht bereit, zuzulassen, dass dieses Gespräch zu einer Debatte darüber verkam, welche Angehörigen des Golden-Dawn-Ordens nun die härteren Eier hatten. »Und ich will nicht verbrannt werden.«
    »Nun, das liegt auf der Hand. Aber Sparky scheint der Ansicht zu sein, dass du eine Heldin bist und stark genug, um die Babys zu beschützen.«
    »Wie lange dauert es, bis sie schlüpfen? Was muss ich dann tun? Wie kümmere ich mich um sie?«, jammerte Anya.
    »Sieht ganz so aus, als würde Sparky das ganz gut selbst hinkriegen«, murmelte Brian, der über dem blauroten Lichtschein einer Wärmebildkamera kauerte. Es schien sich nicht um eine normale Kamera zu handeln, eher um etwas, das Brian notdürftig aus Kabeln und einer Leiterplatte zusammengebastelt und mit Klebstreifen in ein Gehäuse geklebt hatte. Er richtete sie auf die Wand zwischen Küche und Badezimmer. Anya konnte den roten Leib des Salamanders ausmachen, der sich schützend über einen Haufen orangefarbener Eier gerollt hatte. Sie zählte einundfünfzig dieser kleinen Punkte. Und sie versuchte, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn ihr einundfünfzig Mini-Sparkys um die Füße rannten.
    Chaos würde ausbrechen.
    »Hält er sie warm?«
    Ciro grinste. »Wärme werden sie brauchen. Immerhin sind sie Feuerelementare. Wie lange es dauern wird, bis sie ausgebrütet sind, weiß ich allerdings nicht. Du darfst nicht vergessen, ich bin nur ein Theoretiker. Ich praktiziere keine Magie.«
    Katie kicherte. »Ich kann es gar nicht mehr abwarten, eine Babyparty für dich zu schmeißen.«
    Anya bedachte sie mit einem finsteren Blick. »Ich muss morgen arbeiten. Aber ich kann doch Sparky nicht mit diesen Eiern allein lassen.«
    Katie arbeitete sich durch das nächste Stück Kuchen. »Ich glaube, wir sollten ein paar magische Schutzmaßnahmen zusammenbasteln, Banne und so, um das Nest abzuschirmen. Dann fühlt Sparky sich vielleicht sicherer. Aber wir sollten damit warten, bis er sich wieder ein bisschen beruhigt hat.«
    Anya stützte den Kopf auf die Hände. »Scheiße. Ich werde Mutter.«
    Katie zeigte mit ihrer Gabel auf sie. »Du brauchst ein paar Vorräte. Wir lassen die Jungs hier, und ich gehe mit dir einkaufen.«
    Anya musterte sie argwöhnisch. »Einkaufen?«, wiederholte sie. »Wo?«
    Katie grinste sie mit einem verschlagenen Funkeln in den Augen an. »In der Hölle«, sagte sie. »Ich bringe dich in die Hölle.«
    Der Mega-Baby-Supermarkt türmte sich über dem Parkplatz auf. Er strotzte nur so vor Pink und Blau, und Anya fror in seinem kalten Schatten. Schwangere Frauen watschelten hinein und heraus, einige in Rudeln, andere zogen ihre wie betäubt wirkenden Männer an der Hand hinter sich her. Neumodisches Babyzubehör stand in den Schaufenstern; Anya glaubte, dass es sich in den meisten Fällen um Kinderwagen handelte, aber sicher war sie nicht. Die meisten sahen aus wie außerirdische Raumfahrzeuge auf Rädern.
    »Nein, da gehe ich nicht rein!« Anya stemmte die Absätze in den Boden und umklammerte den Salamanderreif an ihrem Hals. Sollte Sparky da drin sein, so verhielt er sich sehr, sehr ruhig.
    Anya hatte sich erst am späteren Nachmittag dazu durchgerungen, das Haus zu verlassen. Sie wusste nicht, ob Sparky ihr folgen oder in seinem Nest bleiben würde. Sie wusste nicht einmal, ob er eine Wahl hatte. Wie dem auch sei, sie musste Vorsorge treffen. Sie ließ Brian mit der Anweisung zurück, sich von Zeit zu Zeit ins Bad zu schleichen und den Haartrockner auf die Brutstätte zu richten. Ciros grober Schätzung zufolge hatte das Nest etwa die Temperatur eines menschlichen Körpers, solange Sparky drauf lag, und diese Temperatur musste aufrechterhalten werden.
    Anya und Katie gingen zuerst in eine Zoohandlung, um eine Kiste Wärmekissen für Eidechsen zu kaufen. Sie waren mit Eisenpulver gefüllt und spendeten, wenn sie aktiviert wurden, vierzig Stunden lang Wärme, ohne dafür an das Stromnetz angeschlossen zu sein. Die Vorstellung, eine elektrische Heizdecke vom Discounter zu benutzen, hatte Anya sofort verworfen – wenn die kleinen Lümmel auch nur die geringste Ähnlichkeit mit Sparky hatten, würden sie das Ding im Handumdrehen kurzschließen und das Haus niederbrennen. Der Verkäufer in der Zoohandlung dachte wahrscheinlich, sie gehörten einem Leguan-Schmuggelring an, der die Echsen in die ganze Welt verschickte.
    Und in

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