Feuertango
Sinne!
Alexis betrachtete das Zimmer, das in geschmackvollen Erdtönen eingerichtet war, und bewunderte kurz den Ausblick in den riesigen Garten. Was für ein herrliches Haus, gefüllt mit netten Menschen und süßen Vierbeinern. Über dem Bett hing ein Gemälde von einer knienden Frau, die eine Augenbinde trug und sanft lächelte. Das Bild war mit Viola Sullivan signiert. Wow! Alexis starrte es an, während die Stimmung der Szene sie gefangen nahm. Wie musste es sich anfühlen, auf seinen Master auf diese Weise zu warten? Vertrauensvoll, demütig und erregt von dem Wissen, dass er wusste, was er tat, genaue Kenntnis darüber hatte, was sie brauchte. Wie wäre es, auf Keith zu warten – nackt, mit verbundenen Augen und gefesselten Handgelenken?
Hitze kroch ihren Körper entlang, einerseits, weil sie nicht begriff, woher diese Gedanken kamen, andererseits, da Keith sie als Mann sehr ansprach.
Er spricht dich nicht nur an, du findest ihn heiß wie die Sünde selbst.
Sie schob ihr Verhalten darauf, dass er sie gerettet hatte, und nicht, da er so stark, selbstsicher, warm und willensstark war, eine Dominanz verströmte, die aus Kompetenz entstand, nicht aus Schwäche. Alexis humpelte hinüber ins Bad. Zuerst hatte sie sich nur das Gesicht waschen wollen, doch nachdem sie das Badezimmer betreten und die bodentiefe Dusche mit den seitlichen Wasserstrahlern entdeckt hatte, beschloss sie zu duschen, um sich den Schweiß von der Haut zu spülen und um sich zu beruhigen. Schmunzelnd gab sie zu, dass sie den überwältigten Effekt, den Keith auf sie ausübte, mit der Dusche wegspülen wollte, sodass sie wieder zu Verstand kam. Sie zog sich aus, bediente die Hebel und genoss das himmlische Gefühl für einige Minuten. Ein Strahl landete genau auf ihrer angespannten Nackenmuskulatur. Als sie sich mit der angenehm nach Zitronen duftenden Seife einschäumte, merkte sie, dass sie sich Keith nicht von der Haut spülen konnte, denn er war ihr unter die Haut gegangen. Aber wenigstens fühlte sie sich wohler. Sie stellte das Wasser ab. Anschließend wickelte sie ein Handtuch um ihren Körper, ein weiteres um ihre Haare. Sie humpelte aus dem Bad, und ihre Wangen erröteten, weil John und Viola neben ihrem Bett warteten.
Mist! Warum hatte sie die Kleidung nicht mit ins Bad genommen?
Johns Augen funkelten belustigt. „Ich muss dich richtig verarzten, Kleines. Leg dich hin.“ Er machte den Eindruck, dass er ihren Gehorsam erwartete, obendrein nicht davor zurückschrecken würde, mit ihr zu tun, was er als das Beste erachtete. Sie drapierte sich stocksteif auf dem Bett, darauf bedacht, dass das Handtuch dort blieb, wo es war. Sein Amüsement verschwand in dem Augenblick, als er sich ein paar chirurgische Handschuhe überzog und ihre Handgelenke betrachtete. Auf ihn passte die Bezeichnung Black Irish. Ein dermaßen attraktiver Mann hatte sie vor heute noch niemals verarztet. Nervös sah sie zu Viola, die sie angrinste und John auf den Po schlug.
„Du machst ihr Angst, wenn du sie so intensiv anstarrst.“
Seine grauen Augen fixierten seine Frau, die rote Flecken auf den hübschen Wangen bekam. Viola reichte ihm eine Salbe, die er vorsichtig auf die Abschürfungen auf Alexis‘ Handgelenken auftrug. Verlegen presste sie die Lippen aufeinander, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, falls er nachhakte, woher die Verletzungen stammten. Und dann dämmerte ihr schlagartig, dass er es wusste, ebenso wie Keith und Miles, denn ansonsten hätten sie gefragt.
Sie wollte ihm ihre Hand entziehen, doch er hielt sie fest.
„Ich bin noch nicht fertig“, sagte er sanft, aber dermaßen nachdrücklich, dass sie wie eine Maus erstarrte, vor der plötzlich ein halb verhungerter Kater auftauchte. Nein, kein Kater, sondern eine tödliche Raubkatze. Ein Lächeln erhellte seine Züge, und er ließ sie los. Sie seufzte erleichtert, weil er eine kühlende Salbe auf den Wespenstich auftrug. Danach betastete John vorsichtig ihr Knie, und das Fehlen ihres Höschens summte in ihrem Bewusstsein.
„Wir kühlen das gleich im Pavillon. Kannst du laufen, oder soll Keith dich tragen?“, fragte er augenzwinkernd.
„Das entscheide ich.“ Keith lief in den Raum, und seine Präsenz ließ die von John in den Schatten treten. Er trug eine gut sitzende helle Jeans sowie ein hellblaues enges T-Shirt.
„Wie geht es dir?“ Eindringlich sah er sie an, sodass sie wusste, dass er nicht ein beiläufiges Prima als Antwort erwartete.
„Besser. Die Dusche hat
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