Feuertango
Füße gestellt hatte. Sie setzten Alexis auf die Rückbank, sodass ihre Beine nach draußen baumelten. Viola eilte mit einer Cola und einem Müsliriegel heran.
„Sally wird auch öfters schlecht, daher haben wir immer Notfallkohlenhydrate bei uns.“
Keith hielt ihr die kleine Flasche an die Lippen. Er war so fürsorglich. Sie absorbierte seine Zuwendungen wie jemand die ersten Sonnenstrahlen nach einem endlos langen dunklen Winter. Sie trank mehrere Schlucke, wobei sie kurz an Trevor dachte, der ihr einen Vortrag über den Kaloriengehalt von Softdrinks halten würde, wenn er sie dabei erwischte, wie sie einen zu sich nahm.
Der Zucker half augenblicklich. Auf einmal spürte sie Bedenken. Sollte sie wirklich mit diesen fremden Menschen zu einer Party gehen? Sie handelte nicht impulsiv, weil ihre Vergangenheit ständig über ihr lungerte. Ihr Leben war eine Lüge. Keith schien zu merken, wie sie sich fühlte, denn er stellte die Flasche ab, um ihre Hände in seine zu nehmen. Wie warm und stark seine waren!
„Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der am selben Tag wie ich Geburtstag hat. Außerdem rette ich nicht jeden Tag Ladys aus misslichen Lagen. Ich verspreche dir, dass ich dich vor allen beschützen werde, die dir unsittliche Angebote unterbreiten oder dir nichts von ihrem Kuchenstück abgeben wollen.“ Er wackelte mit den Augenbrauen und sah sie mit einem dermaßen flehenden Ausdruck an, dass sie auf der Stelle einen Staubsauger von ihm gekauft hätte.
Sie wusste, dass sie es ihr restliches Leben bereuen würde, wenn sie absagte. Nicht jeden Tag traf man jemanden, der von Anfang an eine derartige Anziehungskraft auf einen ausübte.
„Okay.“
Sein ehrliches Lächeln ließ sie schlucken, denn es vergrößerte seine ohnehin starke Attraktivität.
„Hazel, setzt du dich auf den Beifahrersitz?“ Die Dunkelhaarige nickte, wobei sie übers ganze Gesicht strahlte. Verschwörerisch tauschte sie mit Sean einen Blick aus. Keith richtete sich auf, wartete, bis Alexis sich richtig hingesetzt hatte, ehe er die Tür vorsichtig schloss und anschließend um das Auto herumlief.
„Wir sehen uns im Federzirkel “, rief John ihnen zu, ehe Keith sich zu ihr gesellte.
Federzirkel ? Was war das für ein seltsamer Name für ein Gebäude. Vielleicht war es ein Landhaus und sie wohnten dort zusammen. Das würde auch diese spürbare Vertrautheit erklären.
„Du zitterst“, sagte Keith. Er zog sie an sich und legte den Arm um sie. Die Geste wirkte so beschützend, obendrein geschah sie mit einer Selbstverständlichkeit, dass sie einfach nachgab. Alexis nahm seine Fürsorge dankbar an. Der heutige Tag war seltsam, und sie würde sich definitiv ihr restliches Leben an diesen Geburtstag erinnern. Sean startete den Motor, und sie traf seinen Blick im Rückspiegel. Diesen Männern entging offensichtlich nichts. Unsicher sah sie auf ihre Hände, während ihr immer bewusster wurde, wie stark Keiths Körper war, mit welcher Leichtigkeit er sie gerettet und getragen hatte.
„Ich hoffe, du hast keine Angst vor Hunden?“, fragte Hazel. Sie drehte sich um und lächelte. Wie sehr sie ehrliche Emotionen vermisst hatte, realisierte Alexis erst in diesem Moment. Hazels braune Augen, die heller waren als ihre, sahen sie freundlich, aber auch neugierig an.
„Nein. Ich mag Hunde.“
„Dann ist gut. Gordon, ein Mast… ein Freund, hat sie vorhin in den Federzirkel gebracht. Allerdings muss ich dich warnen, Giotto und Vino werden sich in dein Herz schleichen. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.“
„Da stehen sie dir und Viola in Nichts nach“, sagte Keith.
„Wir kennen unsere Stärken und eure Schwachstellen“, sagte Hazel breit grinsend, während eine zarte Röte sich auf ihrem Gesicht ausbreitete, als würde das Gesagte etwas tief gehendes bedeuten.
„Schwachstellen!“, sagte Sean mit einem Unterton, der wie feurige Perlen Alexis‘ Körper entlanglief, so unterschwellig dominant und erotisch hörte sich seine Stimme an.
Hazel lachte glockenhell, aber irgendwie auch nervös und begierig, als würden ihre Worte Konsequenzen nach sich ziehen, die sie aufs Äußerste herbeisehnte. Ihre dummen Träumereien und Fantasien sprangen Alexis an, denn diesen Kerlen traute sie es zu, eine Frau gekonnt, obendrein lustvoll über ihre Knie zu legen, ihr dann den Po auf eine Weise zu versohlen, dass sie beide daran Spaß verspürten. Sie schalt sich innerlich für diese unangemessenen Sehnsüchte, schließlich hatte sie am eigenen
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