Feuertango
ausprobieren wollte und sie sich inkognito ins Sadasia eingeschlichen hatten, allerdings waren sie inkognito wie rosafarbene Ponys mit grünen leuchtenden Sternen auf dem Fell gewesen.
Und Hazel! Die sich in das Dominastudio von Mistress Sarah hatte einschleichen wollen und im Fenster stecken geblieben war. Alexis hielt sich an Sally fest, weil sie so hart lachte, dass sie beinahe erstickte. Hazel grunzte und kreischte abwechselnd, und auch sie wirkte, als würde sie vor Lachen jeden Moment sterben.
Eigentlich konnten die Master einem leidtun, denn gegen einen derartigen femininen Einfallsreichtum hatten sie es schwer. Sollte sie sich trauen? Es gab eine Menge über BDSM zu erfahren, und obwohl sie Keith alles fragen konnte, gab es Dinge, die nur eine Subbie wissen würde. „Ich verstehe das mit dem Schmerz nicht“, platzte es aus ihr raus, und sie spürte, dass sie tiefrot anlief. „Ich habe Keith angefleht, mich zu schlagen, weil ich mich innerlich so schmutzig fühlte, die Sorgen mich erdrückten, und mit jedem Feuerstreich war es, als würde er mich befreien und die Pein eine reinigende Wirkung besitzen. Danach ging es mir so gut. Ist das normal?“ Keith hatte es ihr zwar erklärt, doch es war die Sichtweise eines Dominanten.
Kim traf ihren Blick, und ihre Augen strahlten in einem unglaublichen Blau, das einen atemberaubenden Kontrast zu ihrem rötlich schimmernden Haar bildete. „Hast du wirklich geglaubt, du hättest auch nur den Hauch einer Chance, gegen Keith zu bestehen? Es wäre nicht normal, wenn du das schaffen würdest, denn dann wärst du kein Mensch.“ Sie brach in ein lautes ansteckendes Lachen aus. „Und ja, es ist für eine Subbie normal, auf diese Weise zu empfinden. Glaub mir, ich habe mich sehr bemüht, mich rein vanillig zu fühlen. Doch ich bin der dunklen Seite der Macht erlegen. Dean kam, sah und siegte, während er mich gezwungen hat zu kommen wie niemals zuvor.“ Sie biss herzhaft in das Pizzastück.
„Ich habe Sean letztens fest in die Pobacke gebissen, nur damit er mich mit der Gerte schlägt.“ Hazel grinste verzückt, aber auch entsetzt. „Er hat mich stattdessen in den Showroom verschleppt, und jeder Dominante, der es wollte, durfte mir in den Po beißen. Ich sah hinterher aus wie ein Dalmatiner, und dann hat er diesen Vibrator geholt und mich vor aller Augen so oft zum Orgasmus … gezwungen, bis ich ihn unter Tränen angefleht habe, aufzuhören.“ Sie seufzte tief. „Nicht, dass es mir etwas genutzt hätte.“
Oh! Hazel sah aus, als könnte sie einerseits selbst nicht glauben, dass sie das Ganze nicht sofort mit ihrem Safeword beendet hatte. Andererseits war ihr die Lust, die sei bei Seans Vorgehen empfunden hatte, deutlich anzusehen, sogar da sie sich dafür schämte. Bis jetzt hatte Keith Alexis nie Schmerzen zugefügt, die zu stark waren, aber sie wusste, das könnte sich bei ihrem nächsten Zusammentreffen ändern. Auch, dass er sie wirklich bestrafen könnte, ohne dass der Lustschmerz im Vordergrund stand, sollte sie es herausfordern.
„Hat Sean dich schon mal richtig bestraft?“
„Ja, das hat er. Und ich hatte es verdient, weil ich sein Vertrauen missbraucht, mich in den Keller geschlichen, die Session von einem Pärchen versaut habe, und das alles, obwohl er mir ausdrücklich verboten hat, dort hinunterzugehen.“ Hazel nahm einen Schluck. „Das Schlimmste war nicht der Schmerz, sondern das, was ich Sean und auch Keith damit angetan habe. Sean hat es gehasst, dass er mich auf diese Weise bestrafen musste, und das war für mich erschütternder als die Maßregelung. Keith war Zeuge, und es hat ihm keine Freude gemacht. Ich schäme mich immer noch für mein Verhalten. Mein unangebrachtes Misstrauen hat Wunden hinterlassen. Sie verheilen, doch ein bitterer Nachgeschmack verbleibt. Die beiden haben mir sofort verziehen, ich selbst vermag mir nicht so einfach zu vergeben.“
Alexis trank ihr Cocktailglas leer, während sie realisierte, dass BDSM für die Master des Sadasias und des Federzirkels mehr war als ein Spiel. Das Machtgefälle mochte an der Schlafzimmertür aufhören, allerdings wirkten sich die Verhaltensregeln auf das Alltagsleben aus. Nachdenklich biss sie in die Pizza und hoffte, dass sie niemals etwas tat, sodass Keith sie bestrafen müsste, ohne dass er daran Vergnügen verspürte. Aber sie würde gern herausfinden, wie er darauf reagierte, wenn sie ihn reizte. Ob es ratsam war, ihm dazu in den Po zu beißen? So beschwipst, wie sie war, fehlte
Weitere Kostenlose Bücher