Feuertango
eintreffen, und sie würden allerlei Spielzeug dabei haben, sodass sie die Schlinge weiter zuziehen konnten. Wie auf Bestellung klingelte es.
„Ich geh.“ Sean stand auf, warf einen Blick auf das Display der Videoüberwachung und betätigte den Knopf, um das Tor zu öffnen.
Das ausgelassene Gelächter der Frauen schwebte zu ihnen herüber, und sie alle stöhnten einvernehmlich auf, während ihre Gehirne bereits damit beschäftigt waren, sich entsprechende Maßnahmen auszudenken, die über den Köpfen der Subbies hängen würden, bis sie ihre Ideen in die Tat umsetzten. Der eine oder andere Hinweis würde die frechen Biester in einen kontinuierlichen Zustand der ängstlichen Erregung versetzen.
Vino und Giotto sprangen auf und begrüßten Gregory und Timothy, die soeben auf die Terrasse traten. Sie wirkten müde, und beide lächelten angestrengt. Diese ganze Scheiße musste endlich zu einem Ende kommen.
Sie aßen zuerst die Pizza auf. Keith hatte kaum den letzten Bissen heruntergespült, da änderte sich die Stimmung schlagartig, als würde eine schwarze Gewitterwand urplötzlich vor ihnen auftauchen und sie überrollen. Doch gemeinsam würden sie es schaffen, aus ihr zu entkommen. Der erste Schritt war, den Frauen den größtmöglichen Schutz zu bieten. Gregory legte fünf Fußkettchen auf den Tisch, die wie unschuldige Schmuckstücke aussahen. Sie alle waren mit einem kleinen Sender versehen. Sollte Trevor nicht in Schottland zuschlagen, wie sie es vermuteten, würde ein weiteres zermürbendes Spiel beginnen. Den Sender, den das Arschloch in Alexis’ Kette untergebracht hatte, hatten sie intakt gelassen. Die Silbereinfassung hatte Keiths Misstrauen erregt, und Gregory war fündig geworden.
Sie waren gut vorbereitet, aber ein Wahnsinniger, der so kalkuliert und eiskalt wie Trevor vorging, war unberechenbar. Keiner von ihnen machte sich da was vor. Doch bevor sie nach Schottland aufbrachen, mussten sie zuerst an der Höhenangst von Sally und Alexis arbeiten.
Kapitel 12
„Hey, Paul.“ Alexis lächelte angespannt. Der Guide von Step by Step grinste von Ohr zu Ohr, und seine Augen blitzten vor Vergnügen.
Keith hatte einen Arm um sie gelegt und küsste sie auf den Scheitel. Ihre neue Begleitung fand offensichtlich Pauls Zustimmung. Er trat hinter der Theke hervor und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Es freut mich, dass du dich nach diesem Fiasko wieder hierher traust. Mit diesen kompetenten Aufpassern und obendrein Keith an deiner Seite kann dir nichts mehr passieren.“ Sein Blick wurde schuldbewusst. „Ich hätte deinen Gurt überprüfen müssen. Es tut mir leid.“
„Schon gut, Junge.“ Sean schlug ihm leicht auf den Rücken. „Du hättest nichts tun können, da Trevor ihn erst auf dem Hindernis verlängert hat.“
„Er ist nicht mehr hier aufgetaucht.“ Paul schüttelte den Kopf. „Ich hatte bei ihm immer ein komisches Gefühl, welches ich nie begründen konnte. Vielleicht war es die Art, wie er die Frauen angesehen hat, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Hätte ich etwas tun müssen?“
Keith sah ihn ernst an. „Nein, dich trifft keine Schuld. Zermartere dir nicht den Kopf mit: hätte, könnte oder würde. Woher solltest du wissen, dass er ein Psychopath von der schlimmsten Sorte ist?“
Paul nickte zögerlich. Alexis verstand zu gut, wie er sich fühlte. Sie selbst machte sich die größten Vorwürfe. Die Männer richteten einvernehmlich ihre Aufmerksamkeit auf sie, als ahnten sie, was sie dachte. Alexis fühlte sich winzig zwischen ihnen, aber auch sicher. Allerdings würden sie keine Ausflüchte gelten lassen und sie heute nicht nur an ihre Grenzen führen, sondern darüber hinaus. Mit Sally waren sie gestern hier gewesen, damit sie ihre Höhenangst weiter besiegte. Die Auswirkungen der Angst waren die gleichen wie letztes Mal. Ihre Beine verfügten über die Beschaffenheit von muskellosen Schläuchen, und in ihrem Magen musste eine Ziehharmonika sein, anders konnte sie sich dieses seltsame Gefühl nicht erklären, das sich bis auf ihre Pobacken ausbreitete.
Und doch war alles besser. Sie vertraute Keith, Miles, John und Sean vorbehaltlos, und sie liebte Keith. Beide Emotionen hatten das letzte Mal gefehlt, als sie hier gewesen war. John sah ihr tief in die Augen, und er stülpte ihr eigenhändig den Helm über den Kopf, verschloss anschließend mit sicheren Griffen den Kinngurt und überprüfte, ob der Riemen richtig saß. Paul reichte ihr die Klettergurte. Keith half ihr,
Weitere Kostenlose Bücher