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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Emhyr über seine Bedeutung unterrichten. Die hier anwesenden Nilfgaarder Damen werden sich gewiss dazu verstehen, das zu bestätigen und ihre Rolle in der Intrige zu erklären.«
    »Mich wundert« - Fringilla konnte sich nicht zurückhalten - »die Tendenz der Damen, Intrigennetze im fernen Nilfgaard aufzuspüren, während doch alles bisher Gesagte darauf hindeutet, dass die Verschwörer und Verräter weit näher bei euch selbst zu suchen sind.«
    »Eine ebenso unverblümte wie treffende Bemerkung.« Sheala de Tancarville brachte mit einem scharfen Blick Sabrina zum Schweigen, die zu einer Entgegnung angesetzt hatte. »Die Information über das Ältere Blut ist von uns nach Nilfgaard durchgesickert, alles bisher Gesagte weist darauf hin. Haben die Damen vielleicht Vilgefortz vergessen?«
    »Ich nicht.« In Sabrinas schwarzen Augen flammte sekundenlang Hass auf. »Ich habe ihn nicht vergessen!«
    »Die Zeit für ihn wird kommen.« Keira Metz ließ bedrohlich die Zähne blitzen. »Doch vorerst geht es nicht um ihn, sondern darum, dass Ciri, dieses für uns so wichtige Ältere Blut, sich in der Hand Emhyrs var Emreis befindet, des Kaisers von Nilfgaard.«
    »Der Kaiser«, teilte Assire ruhig mit und warf Fringilla einen Blick zu, »hat nichts in der Hand. Das in Darn Rowan festgehaltene Mädchen ist nicht Trägerin irgendeines außergewöhnlichen Gens. Sie ist durch und durch gewöhnlich. Ganz ohne Zweifel ist das nicht Ciri von Cintra. Es ist nicht das Mädchen, das der Kaiser gesucht hat. Und gesucht hat er diejenige, die das Gen besitzt. Er verfügte sogar über ihre Haare. Diese Haare habe ich untersucht und etwas gefunden, was ich nicht verstand. Aber jetzt verstehe ich es.«
    »Ciri ist nicht in Nilfgaard«, sagte Yennefer leise. »Sie ist nicht dort.«
    »Sie ist nicht dort«, bestätigte Philippa Eilhart gewichtig. »Emhyr ist betrogen worden, man hat ihm eine Doppelgängerin untergeschoben. Ich selbst weiß das seit gestern. Mich freut jedoch die aufrichtige Mitteilung von Frau Assire. Sie bestätigt, dass unsere Loge bereits funktioniert.«
    Yennefer hatte große Mühe, das Zittern ihrer Hände und Lippen unter Kontrolle zu bekommen. Nur ruhig, sagte sie sich immer wieder, nur ruhig, sich nichts anmerken lassen, auf eine Gelegenheit warten. Und zuhören, zuhören, Information sammeln. Eine Sphinx. Eine Sphinx sein.
    »Also ist es Vilgefortz.« Sabrina schlug mit der Faust auf den Tisch. »Nicht Emhyr, sondern Vilgefortz, dieser Zauberlump, dieser respektable Mistkerl! Hat sowohl Emhyr als auch uns angeführt!«
    Yennefer beruhigte sich mit tiefen Atemzügen. Assire var Anahid, die Zauberin aus Nilfgaard, die sich in ihrem eng anliegenden Kleid sichtlich unwohl fühlte, erzählte von einem jungen Nilfgaarder Adligen. Yennefer wusste, von wem die Rede war, und ballte unwillkürlich die Fäuste. Der schwarze Ritter mit den Flügeln am Helm, Ciris Albtraum... Sie spürte die Blicke von Francesca und Philippa auf sich. Triss, deren Blick sie stattdessen suchte, wich dem ihren aus. Verdammt, dachte Yennefer, während sie mit Mühe ein gleichgültiges Gesicht zog, ich habe mich da vielleicht in etwas hineingeritten. In was für einen verdammten Schlamassel habe ich dieses Mädchen gezogen. Verdammt, wie soll ich dem Hexer in die Augen sehen ...
    »Es gibt also eine hervorragende Gelegenheit«, rief mit erregter Stimme Keira Metz, »Ciri zu finden und zugleich Vilgefortz ans Leder zu gehen. Machen wir dem Lumpen Feuer unterm Hintern!«
    »Dem Feuermachen muss das Auffinden von Vilgefortz' Versteck vorangehen«, spottete Sheala de Tancarville, die Zauberin aus Kovir, für die Yennefer nie besondere Sympathie empfunden hatte. »Aber bisher ist das niemandem gelungen. Nicht einmal einigen hier am Tisch sitzenden Damen, obwohl sie bei der Suche weder mit Zeit noch mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten gegeizt haben.«
    »Es sind bereits zwei von Vilgefortz' zahlreichen Verste cken gefunden worden«, erwiderte Philippa Eilhart kalt. »Dijkstra sucht intensiv nach den übrigen, und ich würde ihn nicht unterschätzen. Manchmal bewähren sich dort, wo Magie versagt, Spitzel und Zuträger.«
     
    Einer der Agenten in Dijkstras Begleitung schaute in den Kerker, schreckte zurück, stützte sich gegen die Mauer und wurde kreidebleich, als müsse er jeden Moment ohnmächtig werden. Dijkstra notierte sich in Gedanken, den empfindsamen Typ zur Papierarbeit zu versetzen. Doch als er selbst in die Zelle blickte, änderte er

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