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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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soll...«
    »Aber ich weiß es«, sagte Dijkstra. »Dieser stählerne Sessel war für jemand Besonderen bestimmt. Für jemanden, bei dem Vilgefortz spezielle Fähigkeiten vermutete.«
     
    »Ich unterschätze Dijkstra und seinen Geheimdienst keineswegs«, sagte Sheala de Tancarville. »Ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Vilgefortz gefunden wird. Ich will aber das Motiv einer persönlichen Rache, das einige von den Damen zu bewegen scheint, außer Acht lassen und erlaube mir anzumerken, dass es keineswegs sicher ist, dass Vilgefortz Ciri hat.«
    »Wenn nicht Vilgefortz, wer hat sie dann? Sie war auf der Insel. Soviel ich weiß, hat keine von uns sie dort wegteleportiert. Weder Dijkstra noch einer von den Königen hat sie, das wissen wir. Und in den Trümmern des Tor Lara ist ihr Körper nicht gefunden worden.«
    »Der Tor Lara«, sagte Ida Emean langsam, »hat einst ein sehr starkes Portal beherbergt. Schließt ihr aus, dass das Mädchen durch dieses Portal von Thanedd geflohen ist?«
    Yennefer schloss die Augen bis auf einen Spalt, krallte die Fingernägel in die Köpfe der Sphingen an den Armlehnen. Nur ruhig, dachte sie. Nur ruhig. Sie spürte Margaritas Blick auf sich, hob aber nicht den Kopf.
    »Wenn Ciri durch den Teleport vom Tor Lara gegangen ist«, sagte die Rektrix von Aretusa mit etwas veränderter Stimme, »dann fürchte ich, dass wir unsere Pläne und Projekte vergessen können. Ich fürchte, dass wir Ciri womöglich niemals mehr zu Gesicht bekommen. Das nicht mehr existierende Portal im Turm der Möwe war defekt, verzerrt. Tödlich.«
    »Wovon reden wir hier eigentlich?«, explodierte Sabrina. »Um das Portal im Turm überhaupt zu entdecken, um es wahrzunehmen, musste man Magie des vierten Grades anwenden! Und um das Portal in Betrieb zu nehmen, brauchte man Erzmeister-Fähigkeiten! Ich weiß nicht, ob Vilgefortz dazu imstande gewesen wäre - wie dann irgendein fünfzehnjähriger Backfisch! Wie könnt ihr überhaupt so etwas annehmen? Wer, meint ihr, ist dieses Mädchen? Was stellt sie dar?«
     
    »Ist es denn wichtig«, sagte gedehnt Stefan Skellen, genannt der Uhu, Untersuchungsführer Kaiser Emhyrs var Emreis, »was sie darstellt, Herr Bonhart? Und ob sie überhaupt etwas darstellt? Ich bin daran interessiert, dass es sie überhaupt nicht mehr gibt. Dafür zahle ich Euch hundert Florin. Wenn es Euch beliebt, dann stellt fest, was sie darstellt, nachdem Ihr sie getötet habt oder vorher, ganz wie Ihr wollt. Der Preis wird davon nicht steigen, selbst wenn Ihr etwas herausfinden solltet, darauf weise ich nachdrücklich und loyal hin.«
    »Und wenn ich sie lebendig liefere?«
    »Auch nicht.«
    Der Mann mit dem Namen Bonhart, von riesenhaftem Wuchs, aber knochig wie ein Skelett, zwirbelte sich den grauen Schnurrbart. Die andere Hand ruhte auf dem Schwert, die ganze Zeit über, als wollte er die Schnitzerei des Knaufs vor Skellens Blick verbergen.
    »Soll ich den Kopf bringen?«
    »Nein.« Der Uhu verzog das Gesicht. »Was soll ich mit ihrem Kopf? Ihn in Honig konservieren?«
    »Als Beweis.«
    »Ich vertraue Eurem Wort. Ihr seid berühmt, Bonhart. Auch für Solidität.«
    »Danke für die Anerkennung.« Der Kopfgeldj äger lächelte, und obwohl Skellen zwanzig bewaffnete Mann vor der Herberge hatte, lief es ihm beim Anblick dieses Lächelns kalt über den Rücken. »Sie sollte mir zustehen, aber ich finde sie selten. Den Herren Baronen und den Herren Varnhagen muss ich die Köpfe aller Ratten vorweisen, sonst zahlen sie nicht. Wenn Ihr den Kopf von Falka nicht benötigt, dann werdet Ihr hoffentlich nichts dagegen haben, wenn ich ihn der Sammlung hinzufüge?«
    »Um einen zweiten Preis zu kasssieren? Und die Berufsethik?«
    »Ich, wohlgeborener Herr Skellen« - Bonhart kniff die Augen zusammen -, »lasse mich nicht fürs Töten bezahlen, sondern für den Dienst, den ich damit erweise. Und einen Dienst erweise ich ja sowohl Euch als auch den Varnhagens.«
    »Logisch«, stimmte der Uhu zu. »Tut, was Ihr für richtig haltet. Wann kann ich Euch erwarten, um Euch die Belohnung auszuzahlen?«
    »In Bälde.«
    »Das heißt?«
    »Die Ratten reiten zum Banditenweg, sie gedenken in den Bergen zu überwintern. Ich werde ihnen den Weg abschneiden. Zwanzig Tage, nicht länger.«
    »Seid Ihr Euch in Bezug auf ihre Route sicher?«
    »Sie waren bei Fen Aspra, haben dort einen Geleitzug und zwei Kaufleute ausgeraubt. Sie haben in der Nähe von Tyffia gehaust. Dann sind sie nachts in Druigh eingefallen, um

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