Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Gäste. Phoebe wurde schlecht. Was würde als Nächstes kommen?
»Ich möchte, dass du deinen Rock hebst, bevor du dich setzt. Dein nackter Po soll den Stuhl berühren. Hast du mich verstanden?« Falks Augen glühten vor Erregung. Ihm schien das Spiel mehr als Spaß zu bereiten. Der Kellner stand noch immer scheinbar unbeteiligt hinter Phoebe und wartete.
»Nein.« Phoebe wandte sich zum Gehen. Genug war genug.
»Dann kannst du unseren Deal vergessen«, sagte Falk ruhig. Phoebe hielt in der Bewegung inne. »Und sieh mich gefälligst an, wenn du dich hinsetzt.«
In Phoebes Kopf entstand so etwas wie ein Vakuum. Schweigend legte sie ihre Handtasche auf den kleinen Tisch zurück und zog ihren Rock hoch. Das Holz fühlte sich kalt auf ihrer nackten Haut an. Es war entsetzlich. Falk reichte ihr ein Glas Champagner, das sie in einem Zug leerte. Der Kunsthändler sah sie lächelnd an und sagte: »Du findest mich zum Kotzen, habe ich recht?«
»Du bist das größte Arschloch, das ich kenne«, zischte Phoebe. Falk lachte, als hätte sie einen guten Witz gemacht.
»Beim ersten Mal tut es immer ein bisschen weh, meine Liebe. Aber glaub mir: Wenn du dich darauf einlässt, wirst du bald nicht mehr davon lassen können. Es ist wie eine Droge.« Er bedeutete dem Kellner, ihnen nachzuschenken.
»Auf deine neue Erfahrung«, sagte Falk und hob sein Glas.
»Ich hasse dich«, sagte Phoebe.
»Genau das wollte ich hören«, erwiderte Falk gut gelaunt und schlug die Menükarte auf.
»Hallo, Boss.« Auch das noch, dachte Phoebe. Heute Abend blieb ihr aber auch gar nichts erspart. Sie rang sich ein kleines Lächeln ab. Falk war inzwischen aufgestanden und bot Leon einen Platz an, der die Einladung strahlend annahm und sich setzte.
»Sie sind der Assistent von Matthew Friedewald, nehme ich an? Ich bin Falk Schumann, Kunsthändler. Bitte sagen Sie Falk.« Der Kunsthändler fuhr sich kurz durch die Haare und räusperte sich. Ihm war anzumerken, dass er sich den Abend anders vorgestellt hatte, aber Phoebe war froh über das vorläufige Ende ihrer Zweisamkeit. Inzwischen hatte sich Leon vorgestellt und in ein paar Stichworten seinen Lebenslauf geschildert, der Kellner hatte ein weiteres Gedeck aufgelegt und Champagner nachgeschenkt.
Falk ließ sich von Londons Galerieszene berichten und gab den interessierten Zuhörer. Eine Rolle, die ihm nicht weiter schwerfiel, denn Leon war ein unterhaltsamer Erzähler. Als sie beim Dessert waren, wandte sich der Brite unvermittelt an Phoebe, die sich bei dem Gespräch zurückgehalten hatte.
»Ich bin morgen um elf im office , ja?« Sein einäugiger Blick durch den schwarzen, schräg geschnittenen Pony war auf einmal sehr ernst und geschäftlich. Phoebe zuckte zusammen.
»Natürlich, klar«, antwortete sie schnell. »Du kannst auch gern schon eher vorbeikommen. Ich bin meistens ab halb zehn da.«
»Nein«, erwiderte Leon und schüttelte den Kopf. »Elf Uhr ist gut. Ich habe davor noch eine andere Verabredung.«
»Ist die Dame hübsch?«, wollte Falk wissen und zwinkerte Leon zu. Bin ich froh, wenn ich hier raus bin, dachte Phoebe und faltete ihre Serviette zusammen. Leon tat es ihr nach und nestelte an seiner Satinkrawatte. Heute war er komplett in Violett gekleidet, die einzige Ausnahme bildeten seine Schuhe mit der Prägung von hellem Schlangenleder. Sein Koffer schien also doch noch angekommen zu sein. Als er aufstand, sorgte er im Bistro für den einen oder anderen neugierigen Blick. Mit artiger Geste verabschiedete er sich von Falk und sprach eine Gegeneinladung aus, dann drehte er sich zu Phoebe, die inzwischen ebenfalls aufgestanden war, und sagte ruhig: »Ich bin bei Dariusz.«
Falk zog überrascht die Augenbrauen hoch. Auch Phoebe schwieg und nickte nur. Sie hätte es sich denken können: Ihr Vater überließ nichts dem Zufall.
»Ich denke, es ist Zeit, nach Hause zu gehen – was meinst du?« Falk sah Leon nach, wie dieser draußen in ein Taxi stieg. Er fixierte Phoebe und kam ihrer Antwort zuvor.
»Ich weiß, dass du müde bist. Es war ein aufregender Tag für dich, aber sei versichert, liebe Phoebe, die Nacht hält noch die eine oder andere weitere Überraschung für dich bereit.«
»Wirklich, Falk, es reicht mir für heute.«
»Aber mir reicht es noch nicht. Also komm.« Der Kunsthändler griff nach ihrem Unterarm und zog sie mit sich. Für die nächsten Stunden war an Schlaf also nicht zu denken.
Dariusz lag auf seinem Bett und betrachtete starr die Decke. Die nahe S-Bahn
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