Feuriger Rubin: Roman (German Edition)
über seine Schulter. Einen Arm legte er fest über ihre Schenkel, während er mit der anderen Hand die Zügel festhielt und es schaffte, beides unter Kontrolle zu halten.
Mit sturer Entschlossenheit schritt er aus, bis sie die Kutsche der Witwe erreicht hatten. Davis hielt mit der Peitsche in der Hand Wache, während Mr Burke Lady Cavendish mit Whisky aus seinem Flakon labte. »Aus dem Weg«, wies Greysteel Burke an. Als der Verwalter der Aufforderung nachkam, warf Montgomery Velvet ohne weitere Umstände ins Wageninnere.
»Gott sei Dank, dass Ihr sie gefunden habt.«
»Gott hatte damit nichts zu tun. Ihr flammendes Haar wirkte wie ein Leuchtturm.« Er senkte die Stimme. »Morgen breche ich nach Norden auf.«
Mr Burke nickte. »Jetzt hängt alles davon ab, ob Euch Erfolg beschieden ist, Mylord.«
Edinburgh, Schottland
»In London herrschte Chaos, als ich aufbrach. General Lambert löste das Parlament auf und nahm das Unterhaus ein. Die Armee mobilisierte den Pöbel, um Richard Cromwells Rücktritt zu erzwingen.«
»Der Pöbel ist nicht das Volk. Was sagt die Stimme des Volkes?«
»Eine Militärregierung ist allen, also nicht nur Adel und Gentry verhasst. Die Leute sind vehement gegen die Ausschaltung des Parlaments. Die Handwerker von London brachten für eine Petition zwanzigtausend Unterschriften zusammen. Am Tag meines Aufbruchs wollten sie diese im Rathaus präsentieren, wurden aber von einer berittenen Abteilung daran gehindert. Es kam wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen, Menschen wurden erschossen. Es ist Zeit für einen entscheidenden Schritt Eurerseits, General Monck.«
»Eine Rückkehr zur parlamentarischen Regierung ist oberstes Gebot. Ich werde ein Memorandum verfassen, in dem ich das Vorgehen meiner Offizierskameraden verurteile. Meine Truppen und ich treten für das abgesetzte Parlament ein.«
»Werdet Ihr auch für die Restauration der Monarchie eintreten?«
»Nein. Noch nicht. Wenn mein Memorandum in London eintrifft, wird General Lambert seine Truppen an die schottische Grenze bringen, um sich mir entgegenzustellen. Ihm wird kein Erfolg beschieden sein«, sagte Monck ruhig. »Und jetzt möchte ich von Euch wissen, wie Charles Stuart es schaffte, seinen Hof nach Breda im protestantischen Holland zu verlegen, ohne Spanien gegen sich aufzubringen.«
»Er behauptete, er wolle seine Schwester Mary besuchen. Dann schlug er sein Hauptquartier in Breda auf, und die Prinzessin von Oranien kam mit ihrem gesamten Hof aus Den Haag, um Charles und ihre jüngeren Brüder zu besuchen.« Montgomery beugte sich vor. »General, wenn Ihr Euch mit Eurer Macht hinter Charles Stuart stellt und er seinen Thron wiedergewinnt, ist er bereit, Euch zum Oberbefehlshaber seiner vereinigten Truppen zu machen.«
»Wenn ich Englands General John Lambert schlage, bin ich der Oberbefehlshaber der vereinigten Heere.«
Montgomery zügelte seine Ungeduld und ließ nicht locker. »Ebenso wird Charles Euch mit einem Adelstitel ehren.«
»Ein Earltum ist doch an Grundbesitz gebunden, oder?«
Montgomerys Blick wurde eindringlicher. »Er bietet einen Herzogtitel .« Greysteel griff in sein Wams. »Er formulierte sein Angebot schriftlich und unterzeichnete es.« Er reichte dem General einen versiegelten Brief.
Als Monck danach griff, wusste Montgomery, dass er ihn hatte. Ehe du nicht dazu bereit bist, wirst du nicht für Charles Stuart eintreten, du schlauer Fuchs, aber eintreten wirst du für ihn.
Um Zeit zu gewinnen, ging Montgomery im schottischen Hafen Leith an Bord eines holländischen Kauffahrers und erreichte Breda zwei Tage nach der Nachricht vom Ende von Richard Cromwells Protektorat. Sofort fand ein vertrauliches Treffen zwischen Charles und Greysteel statt.
»Meine Geschwister feiern Cromwells Sturz, aber ohne Parlament wird England eine Militärregierung erdulden müssen.«
»Nicht lange, Sire. Monck schickte eine Eilbotschaft nach London, in der er das Vorgehen des englischen Militärs verurteilt. Er weiß, dass er damit General John Lambert und seine Armee nach Norden treibt. Monck steht bereit, um mit seinen Truppen die Grenze zu überschreiten.«
»Das Leben lehrte mich, dass in kürzester Zeit viel geschehen kann.«
»Monck wird sich behaupten.«
»Wird er aber für die Restauration der Monarchie eintreten?«
»Zum richtigen Zeitpunkt gewiss. Ihr habt mein Wort, dass George Monck die Restauration fordern wird, wenn er dazu bereit ist, Euer Majestät.«
Charles schien skeptisch. »Und wann
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