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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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wird er bereit sein, mein Freund?«
    »Wenn er in London eintrifft. Dafür verbürge ich mich mit meinem Leben, Sire.«

11
     
    »Charles kehrt zurück!« Velvet ließ die Morgenzeitung sinken und wirbelte in einer Pirouette um die eigene Achse. Sie lächelte einem strahlenden Mr Burke zu, dann warf sie ihre Arme um Christian, und die zwei Damen gaben ein Freudentänzchen zum Besten. »Ach, ich wusste ja immer, dass Charles wieder als Englands rechtmäßiger König eingesetzt wird – so sicher wie der Frühling dem Winter folgt. Für mich gab es keinen einzigen Augenblick des Zweifels!«
    »Du warst in deiner Zuversicht beständiger als ich, meine Liebe. Ich verwies meine Hoffnungen in das Reich des Wunschdenkens, als der gefürchtete General Monck die schottische Grenze überschritt.«
    »Die Roundheads desertierten, als es sich zeigte, dass Lambert kein Geld für ihren Sold hatte. Dann liefen sie wie treulose Hunde zu Moncks Armee über. Ich hasse und verachte sie alle!« Greysteel Montgomery war in Velvets Gedanken immer präsent. Dieser Teufel lief vor allen anderen Feiglingen zu Monck über!
    »Monck traf in London ein und wurde Befehlshaber der Parlamentsstreitmacht. Als er das Parlament aufforderte, Neuwahlen auszuschreiben und sich dann aufzulösen, muss er doch gewusst haben, dass nun ein royalistisches Parlament gewählt würde. Das muss ein ausgemacht dummer Mensch sein.«
    »Oder so gerissen und schlau wie ein Fuchs«, murmelte Mr Burke.
    »Ich werde meinen Löwen- und Einhorn-Gobelin und die Porträts der Stuarts vom Speicher holen lassen. Die Royalisten können nun aufatmen, zumal die Grundbesitzer.«
    »Vater und mein Bruder Henry und alle anderen werden aus dem Exil zurückkehren«, erklärte Velvet überglücklich.
    »Mein Sohn Devonshire und seine Familie werden wieder auf unseren alten Familiensitz Chatsworth ziehen können. Es ist das großartigste Haus Englands. Unter Cromwell war es nicht einfach, den Besitz für die Cavendishs zu erhalten.«
    »Der König wird Nottingham und Bolsover meinem Vater zurückgeben, und mein Bruder Henry wird Welbeck Abbey bekommen.«
    »Hoffentlich bedeutet das nicht, dass du nach Nottingham oder an einen anderen Ort im Norden entfliehst. Der Königshof wird ein perfekter Rahmen für schöne junge Damen edler Abkunft sein.«
    »Wie kannst du nur annehmen, ich würde London in so aufregenden Zeiten verlassen? Die Läden, die Mode, die Sitten, die Menschen … alles wird anders.«
    »Nach einem Jahrzehnt puritanischer Herrschaft werden die Londoner außer Rand und Band geraten!«
    »Allerdings«, pflichtete Mr Burke bei. »Die Straßen sind noch immer nicht sicher für Damen, die sich allein hinauswagen.«
    »Bitte, sagt das nicht, Mr Burke. Wir waren den ganzen Winter über brav und haben uns seit jenem schrecklichen Abend, als wir unter den Pöbel gerieten, hier in Bishopsgate vergraben.«
    »Wir werden uns Eure Mahnung zu Herzen nehmen, Mr Burke, doch ich gebe zu bedenken, dass wir von Protektoren genug haben!«
    Velvet verdrängte das Bild Montgomerys, der ihr zu Hilfe eilte und sie zwang, sich ihm gegen ihren Willen zu fügen.
    »Einerlei, mein Schatz, du und Emma habt die winterliche Abgeschiedenheit gut genutzt und Pflegemittel für Gesicht und Haare aus Kräutern zusammengebraut. Bei Hof wird großer Bedarf an diesen Dingen herrschen.«
    »Die Rezepturen sind uralt … ich habe sie aus Bess’ Tagebuch kopiert oder mich erinnert, was meine Mutter aus Kräutern herstellte.«
    »London wird Kopf stehen. Was momentan in Mode ist, wird verpönt sein, während alles Alte zu neuen Ehren kommt. Du wirst schon sehen!«
    »Ich bedauere nur, dass Minette nicht nach Hause kommt!« Velvet hatte auf den Brief und die darin enthaltene Mitteilung ihrer Freundin mit Bestürzung reagiert. Minette würde nach Frankreich gehen, um den jüngeren Bruder des französischen Königs zu heiraten. Es war eine von ihrer Mutter arrangierte politische Verbindung. »Aber sie wird in einem Palast wohnen und von Luxus umgeben sein, deswegen freue ich mich für sie.« Velvet drückte die Hand auf ihr rasendes Herz. »Hör doch! Alle Kirchenglocken läuten! Ach, ich kann es kaum erwarten, Charles wiederzusehen!«
     
    In seinem Kontor im Salisbury Court griff Montgomery nach seiner Zeitung und studierte die Deklaration von Breda, die Charles Stuart proklamiert hatte. Greysteels Mund verzog sich. Sie ist so gehalten, dass sie die Nation beruhigt und ihr die royalistische Tradition ins

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