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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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entreißen, doch Monck ist kein junger Mann mehr. Überdies ist ihm die schwere Bürde einer solchen Position bewusst. Monck ist viel zu schlau, um sich öffentlich für die Monarchie auszusprechen, sagte aber, dass er an ein frei gewähltes Parlament glaube.«
    »Der General ging nie auf Chancellor Hydes Angebote ein.«
    »Er ist zu vorsichtig, um schriftlich zu antworten. Künftige Angebote müssen mündlich gemacht werden. Ich werde als Euer Mittelsmann fungieren.«
    Charles beugte sich vor. »Und was ist der Preis?«
    »Der ist extrem hoch. Monck würde darauf bestehen, die Art und Weise Eurer Restauration ohne Einmischung Eurer Höflinge zu bestimmen. Habt Ihr den Thron wiedergewonnen, müsstet Ihr ihm den militärischen Oberbefehl übertragen und ihn sogar für den Kronrat in Betracht ziehen.«
    »Ich bin bereit, noch mehr zu bieten – einen Adelstitel und eine Pension.«
    »Würdet Ihr dies garantieren, Euer Majestät?«
    Charles lächelte sarkastisch. »Garantieren kann ich den Titel. Der kostet mich nichts. Die Pension ist Sache des Parlaments. Ich selbst besitze keinen roten Heller.« Er stand auf und lehnte sich an den Schreibtisch. »Während ich mich auf ein Wartespiel einlasse, könnte ich meine Zeit damit zubringen, mir eine reiche Frau zu suchen.«
    »George Monck sagte etwas, das ich an Euch weitergebe. Ein Rat, der so offenkundig ist wie Eure Nase.«
    Amüsiert strich Charles über seine große Nase. »Ach?«
    »Seine genauen Worte lauteten: ›Der Hof der Stuarts wäre gut beraten, wenn er seinen Aufenthalt von einer so betont katholischen Stadt an einen Ort in einem protestantischen Land verlegen würde.‹«
    Charles schien angenehm beeindruckt. »Das beweist seine Klugheit. Es verrät mir auch, dass er sich Gedanken über die Restauration machte.« Er lächelte. »Was wirst du von mir fordern, Greysteel Montgomery?«
    »Fragt mich das wieder, wenn Ihr zum König von England gekrönt werdet, Sire.«
     
    »Ach, eine schreckliche Nachricht!« Velvet blickte von der Abendzeitung auf. »Sir George Booth wurde verhaftet.«
    Den ganzen Winter über hatten Velvet und Christian Cavendish begierig jede Nachricht aufgesogen, die sie in den Zeitungen lasen oder die ihnen zugetragen wurde. Im ganzen Land hatten sich Gruppen royalistischer Sympathisanten gebildet, doch General John Lambert, Befehlshaber der englischen Parlamentsarmee, konnte sich rühmen, ihre Anführer verhaftet und ihre Waffenlager ausgehoben zu haben.
    »Ich war sicher, Booth könnte das Blatt wenden, nachdem er in Cheshire und Lancashire die Führung übernahm.« Christian ließ sich vor dem Feuer nieder, als wäre alle Kraft aus ihren Beinen gewichen. »Wieder einmal wurden die Hoffnungen der Königstreuen vernichtet.«
    Velvet überflog die Zeitung auf der verzweifelten Suche nach positiven Nachrichten. »Hier steht, dass die Londoner Handwerksgesellen eine Petition einbringen wollen, in der sie sich gegen die Auflösung des Parlaments aussprechen. Sobald sie genügend Unterschriften beisammen haben, wollen sie diese der Stadtverwaltung präsentieren.«
    »Sehr gut! Wir fahren in die Stadt und unterschreiben. Der Wille des Volkes sollte bei diesem Zerrbild einer Regierung doch einiges Gewicht haben.« Sie stand auf und streckte sich. »Mir tut buchstäblich alles weh. Am besten, ich gehe ins Bett. Wir sehen uns beim Frühstück, meine Liebe.«
    Velvet saß da und starrte in die Flammen. Alles schien so hoffnungslos. Richard Cromwell erwies sich als so schwacher Führer, dass die Armee mit jedem Tag mehr politischen Einfluss gewann. Er hatte allen ihren Forderungen nachgegeben, damit sie die sich rasch ausbreitenden Unruhen niederschlug. Schließlich hatte Cromwell die Kontrolle aller militärischen Belange General John Lambert überlassen. Velvet schauderte. Roundhead-Soldaten patrouillieren in allen Straßen!
    Sie ging zu Bett, und als sie schließlich einschlief, beherrschte wie üblich ein einziger Mann ihre Träume.
    Das dunkle, schmale Gesicht Greysteel Montgomerys verharrte über ihr, als sie in ihrem geliebten Roehampton auf dem See dahintrieb. »Ich habe den Boden unter den Füßen verloren … ich kann nicht mehr stehen.«
    Er griff nach ihr. »Hab Vertrauen … bei mir bist du in Sicherheit.«
    Sie umklammerte seine Hände und ließ sich von ihm näher heranziehen. »Du bist ja nackt!«
    Ihre Entrüstung war gespielt. Sie hatte die ganze Zeit über gewusst, dass er nackt war. Unter dem Wasser war auch sie nackt. Das war Teil

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