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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ihrer Verführungsstrategie, um in den Besitz von Roehampton zu gelangen, des alten Herrensitzes, den sie sich so sehr wünschte. Sie war dem Rat ihrer Urgroßmutter gefolgt, der wie ein Zauber wirkte.
    Als er sie aus dem Wasser trug und sie in das raschelnde hohe Gras am Ufer legte, lächelte sie.
    »Von Anbeginn an glich deine Werbung einem Feldzug. Du glaubst, du hättest die Schlacht gewonnen, doch bin ich diejenige, die auf Beutezug ist. Und die Beute bist du. Ergib dich mir.«
    Sein glühender Blick glitt über sie hinweg. »Hier … mein Schwert.«
    Sie streckte die Hand aus, um seine große Waffe zu streicheln, und forderte ihn auf: »Steck dein Schwert in die Scheide, Greysteel.«
    Velvet verlor bald die Beherrschung, als sie sich der Leidenschaft ihres Geliebten hingab. Sie gab ihm alles, was er forderte, willig, begierig, hemmungslos, und sie genoss seine Überlegenheit. Er war dunkel, dominierend und gefährlich, und sie liebte ihn mit allen Fasern ihres Wesens. Ihr Verlangen nach Roehampton verblasste neben ihrem Verlangen nach Greysteel.
    Als die Schatten des Nachmittags länger wurden, zogen sie sich an. Sie blickte auf und gewahrte plötzlich, dass Greysteel die Uniform der Parlamentsarmee trug. »Du hast die Seiten gewechselt … du bist ein Verräter!«
    »Wenn du mich liebst, sollte das keine Rolle spielen.«
    Velvet wandte sich um und erblickte Charles. Der König reichte ihr die Hand und raunte verführerisch ihren Namen. Sie fühlte sich zerrissen und blickte zurück in Montgomerys bezwingende graue Augen. Velvet wusste, dass sie keine Wahl hatte. Charles hatte ihr Herz erobert, als sie noch ein Kind war. Sie drehte sich wieder um und überließ ihre Hand dem König.
    Als sie am Morgen erwachte, blieb die Vision von Charles in ihrer Erinnerung haften. Zunächst verweigerte sie sich der Einsicht, dass sie auch von Greysteel geträumt hatte, doch als sein Bild und sein männlicher Duft sie hartnäckig verfolgten, gestand sich Velvet ein, dass auch er zugegen gewesen war. Sie sagte sich, dass sie nur von ihm geträumt hatte, weil er ihr geliebtes Roehampton besaß. Sie beharrte darauf, dass ihr Traum Spiegelbild der Wirklichkeit war. Zwischen den zwei Männern konnte es keinen Wettstreit geben, da sie Charles diesem falschen Teufel Montgomery immer vorziehen würde.
    Zum Frühstück brachte Velvet die Morgenzeitung mit, schockiert über die Nachricht, dass die Regierung mit zwei Millionen Pfund verschuldet war. »Gestern berief Cromwell das Parlament ein. Ranghohe Offiziere fordern seine Auflösung, und Cromwell weigerte sich.«
    »So ungern ich mit Cromwell übereinstimme, finde ich doch, dass man für das Parlament eintreten muss. Eine Militärregierung würde sich über alle Freiheitsrechte hinwegsetzen. Wir sollten nach London fahren und unsere Zustimmung zeigen!«, ereiferte sich Christian.
    Die alte Dame bestellte den Wagen für elf, doch als Velvet gestiefelt und in einen warmen Mantel gehüllt zu Christian in die Empfangshalle trat, teilte Mr Burke ihnen mit, dass Davis ein Wagenrad repariere und sie ihre Pläne verschieben müssten.
    »Verschieben vielleicht, aber nicht aufgeben, Mr Burke. Sagt Davis, er möge sich beeilen. Ein paar Diener sollen ihm helfen.«
    Als der Wagen um eins noch immer nicht vor der Tür stand, ließ Christian abermals Mr Burke kommen. »Wo ist das Problem?« Sie stieß mit ihrem Ebenholzstock auf den Boden. »Ist Euch nicht klar, dass eine Mission vor uns liegt?«
    »Genau das ist das Problem.« Burke sah Velvet Hilfe suchend an. »Eure Mission ist zu gefährlich. Damen dürfen sich der Wut des Pöbels nicht aussetzen. Es könnte zu Gewalttätigkeiten kommen.«
    Velvet schob ihr Kinn vor, ihre Augen blitzten trotzig.
    Christian richtete sich zu voller Größe auf. »Eure finsteren Warnungen können uns in unserer Entschlossenheit nicht beirren. Sorgt dafür, dass der Wagen unverzüglich vorfährt.«
    »Sehr wohl, Mylady, doch ich bestehe darauf, Euch zu begleiten.«
    Burke kritzelte hastig eine Nachricht, dann ging er und erteilte Davis genaue Anweisungen. Dem Sohn des Stallmeisters, der oft in Dienerlivree hinten auf der Kutsche mitfuhr, befahl er aufzusteigen und vertraute ihm die Nachricht an.
    Christian, die ihren kunstvollsten Hut mit einer kühnen Straußenfeder trug, lehnte Mr Burkes Hilfe mit einem wütenden Blick ab, als sie einstieg.
    Velvet verkniff sich ein Lächeln und nahm anmutig die Hilfe des Verwalters in Anspruch. Als die Kutsche durch das

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