Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
sicher.“
„Jetzt verstehe ich“, sagte Danielle.
Mandy stand auf und umarmte Reed voller Dankbarkeit. „Vielen, vielen Dank“, flüsterte sie.
Reed strich ihr über den Rücken. „Habe ich doch gern getan.“
„Warum hast du dich nicht an mich gewandt?“, fragte Caleb.
„Wozu denn?“
„Sie wird doch in Kürze meine Schwägerin. Und ich habe sehr viel mehr Geld als du.“
„Ist doch egal, die Sache ist jetzt erledigt“, erwiderte Reed.
Caleb neigte den Kopf zur Seite und musterte seinen Bruder skeptisch. Dann ging ihm plötzlich ein Licht auf. „Ach so! Natürlich! Jetzt wird mir einiges klar!“
„Lass gut sein. Ich habe doch gesagt, die Sache ist erledigt.“
„Was wird dir klar, Caleb?“, fragte Mandy verwirrt.
Ungläubig schüttelte Caleb den Kopf. „Reed, wie lange liebst du Katrina schon?“
„Darauf brauchen Sie nicht zu antworten, Reed“, warf Danielle ein.
„Halt du dich da raus, Danielle“, fuhr Caleb sie an. „Wir sind hier nicht in einem verdammten Gerichtssaal!“
Mandy blickte zu Reed hinüber. „Da ist mir wohl einiges entgangen.“
„Es kann ihr nichts mehr passieren, Mandy“, gab er zurück. „Nur darauf kommt es an.“
„Aber …“
Mit hängenden Schultern wandte Reed sich ab. Er wollte von der ganzen Sache nichts mehr hören.
„Liebt sie dich auch?“, rief Mandy ihm hinterher.
Kopfschüttelnd drehte er sich um. „Sie ist in York City, ich bin hier. Ende der Geschichte.“
„Ja, aber wieso? Habt ihr euch verkracht? Hast du … hast du sie irgendwie verletzt?“
Reed wusste, die Antwort würde Mandy nicht gefallen. Sein Verhalten tat ihm ja selbst leid. „Uns ist klar geworden, dass wir in zwei ganz verschiedenen Welten leben.“
„Was dich nicht davon abgehalten hat, mit ihr zu schlafen“, warf Caleb ihm vor.
„Das geht dich einen Dreck an.“
Überraschenderweise reagierte Caleb plötzlich völlig ruhig. „Ein weiser Mann hat mir einmal gesagt: Wenn eine Jacobs-Frau mit dir schläft, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sie dich liebt.“
„Wirklich weise Worte“, erwiderte Reed gepresst. „Aber das bringt Katrina auch nicht nach Colorado.“
„Glaubst du denn, dass das die einzige Lösung wäre?“, fragte Caleb. „Dass Katrina nach Colorado kommt? Du könntest doch schließlich auch nach New York gehen.“
„Meine Welt ist hier“, erwiderte Reed. „Ich will hier ein Haus bauen und Kinder großziehen. Außerdem bin ich es dem Andenken meiner Mutter schuldig hierzubleiben.“
Caleb trat näher an ihn heran. „Glaubst du, Mom würde wollen, dass du Katrina aufgibst?“
„Ich glaube, Mom würde wollen, dass Katrina glücklich wird“, gab Reed zurück. In vielerlei Hinsicht waren seine verstorbene Mutter und Katrina sich sehr ähnlich. Und er würde Katrina niemals das antun, was sein Vater seiner Mutter angetan hatte.
„Ja, genau das würde sie wollen“, sagte Caleb leise. „Dass Katrina glücklich wird. Sie würde sich wünschen, dass du sie glücklich machst. Und zwar in ihrer Welt, zu ihren Bedingungen.“
Reed wollte etwas entgegnen, aber Caleb war noch nicht fertig. „Ich weiß, wie du die Sache siehst, Reed. Du glaubst, du ehrst das Andenken unserer Mutter, indem du im Lyndon Valley bleibst. Aber das ist falsch. Du ehrst ihr Andenken, indem du Katrina ein guter Mann wirst.“
Reed konnte es kaum glauben. „Du willst mir allen Ernstes vorschlagen, dass ich nach New York City ziehen soll?“ Das war doch eine völlig absurde Idee. Er war ein Cowboy, sein Leben spielte sich hier ab, und hier wollte er sich auch sein Haus bauen.
„Denk an unseren Vater, auch wenn es wehtut“, forderte Caleb ihn auf. „Denk daran, wie dieser Mistkerl unsere Mutter behandelt hat. Es hat ihn nie geschert, was ihre Bedürfnisse waren, was sie glücklich gemacht hätte. Er hat immer nur an sich gedacht.“
Natürlich verstand Reed, worauf sein Bruder hinauswollte. „Auch ein Umzug nach New York wäre keine Lösung“, warf er ein.
„Ach nein? Warum nicht?“
„Weißt du, was das Letzte war, was Katrina zu mir gesagt hat? Dass ich immer noch der ungehobelte Cowboy aus Colorado bin. Und das werde ich auch immer bleiben.“
„Unsinn. Du kannst dich ändern.“
„Ach ja, einfach so?“ Reed schnipste mit den Fingern.
„Ja, genau so.“
„Caleb, ich bin, wie ich bin. Ich würde auch weiterhin jedem Schuft Gewalt androhen, der Katrina etwas zuleide tun will.“
„Kannst du ja ruhig“, erwiderte Caleb lächelnd.
Weitere Kostenlose Bücher