Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
eigentlich sprechen?“
„Sie sind ganz offensichtlich in Katrina verliebt.“
Reed wusste, Leugnen war zwecklos. Obendrein war Danielle seine Anwältin; sie durfte also nichts Vertrauliches weitergeben. Er ging einfach stillschweigend davon aus, dass das auch für private Angelegenheiten galt.
„Deshalb wollten Sie ihr helfen“, fuhr sie fort.
„Gut kombiniert. Eins. Setzen.“
„Aber warum gleich so eine große Geste? Zehn Millionen Dollar, um Himmels willen. Haben Sie gehofft, sie dadurch zurückzugewinnen?“
„Wer will wen zurückgewinnen?“, fragte Caleb, der gerade aus dem Haus kam. „Hallo übrigens, Danielle. Was machst du denn hier?“
In diesem Moment tauchte auch Mandy auf, die gemeinsam mit Caleb in Chicago gewesen war. Beide waren gerade erst zurückgekehrt.
„Hallo“, begrüßte Reed die beiden. „Wie war’s in Chicago?“
„Laut“, antwortete Mandy. „Wie ich sehe, bist du auch zurück. Wie war’s in New York?“
„Noch lauter.“
Mandy lachte.
„Also noch mal: Wer will wen zurückgewinnen?“, wiederholte Caleb seine Frage.
Reed wusste, in gewissen Dingen musste er seinem Bruder reinen Wein einschenken. Also konnte er auch gleich damit anfangen. „Danielle hat mir bei einigen Investitionen geholfen, während ich in New York war“, erzählte er.
„Na, das ist doch schön. Will noch jemand ein Bier?“
Mandy hob die Hand.
„Ach, was soll’s“, sagte Danielle und setzte sich neben Mandy, „ich nehme auch eins.“
Caleb verschwand, um die Flaschen zu holen, und Reed versuchte währenddessen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Normalerweise war er in Stresssituationen die Ruhe selbst und lief unter Gefahr zur Höchstform auf. Aber seine Gefühle für Katrina verwirrten ihn zutiefst.
„Wie geht es Katrina?“, fragte Mandy. „Hast du eine ihrer Tanzaufführungen besucht?“
„Ja, habe ich“, antwortete Reed. Caleb kam zurück und gab den beiden Frauen ihre Bierflaschen. Dann prostete er Reed zu. „Willkommen in der Welt außerhalb vom Lyndon Valley.“
Reed lachte verbittert auf. Besonders gut war sein Besuch in der Welt außerhalb vom Lyndon Valley ja nicht gerade gelaufen.
„Dann erzähl uns von deinen Investitionen.“
Reed sah seinem Bruder in die Augen. Die Bäckerei, der Herrenausstatter und der Limousinenservice waren nicht so wichtig. „Ich habe eine Stiftung gegründet. Die Sasha-Terrell-Stiftung mit einem Grundkapital von zehn Millionen Dollar.“
Aus großen Augen sah Caleb ihn an.
„Die Stiftung wurde zugunsten der Liberty Ballet Company ins Leben gerufen“, fuhr Reed fort.
„Für Katrina?“, fragte Mandy aufgeregt.
„Für Katrina“, bestätigte Reed und nahm einen Schluck Bier.
Caleb kniff die Augen zusammen. „Was hast du getan?“
„Ich habe dir doch gerade gesagt, was ich getan habe.“
„Reed, bist du dir wirklich sicher?“, fragte Mandy zögernd. „Ich meine, das ist bestimmt eine gute Sache. Und auch ein wunderbares Andenken an deine Mutter. Aber zehn Millionen Dollar …“
„Hast du mit ihr geschlafen?“, fragte Caleb vorwurfsvoll.
„Halt die Klappe“, gab Reed barsch zurück.
Caleb ging auf ihn zu. „Was ist nur los mit dir? Hatten wir nicht …“
„Es ist, um sie zu beschützen“, unterbrach Reed.
„Vor dir?“
„Quatsch. Vor mir braucht sie keinen Schutz.“
„Warum dann die zehn Millionen?“
„Es gibt da in New York einen Typen“, begann Reed, „namens Quentin Foster. Er hat dem Ballett schon viel Geld gestiftet und glaubt offenbar, das gäbe ihm das Recht, sich an Katrina ranzumachen.“
„Was?“, riefen Caleb und Mandy gleichzeitig. Ihre Empörung stand ihnen im Gesicht geschrieben.
„Deswegen bin ich nach New York geflogen“, berichtete Reed, und das war ja immerhin ein Teil der Wahrheit. „Ich habe ihm gesagt, er solle das gefälligst lassen. Na schön, ich habe ihm gedroht. Aber er wollte nicht hören.“
„Er hat doch nicht etwa …?“, stieß Caleb hervor.
„Nein, es ist nichts passiert“, beruhigte Reed seinen Bruder. „Katrina hat ihn abgewiesen. Aber er hat es immer wieder versucht. Und er ist auch schuld an dem Unfall, bei dem sie sich den Knöchel verletzt hat.“
„Ich muss Katrina nachher unbedingt anrufen“, murmelte Mandy.
„Durch die Sasha-Terrell-Stiftung ist das Ballett nicht mehr länger auf Fosters Spenden angewiesen“, erläuterte Reed. „Eigentlich braucht es überhaupt keine Spenden mehr. Er ist raus aus der Nummer, und Katrina ist
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