Fibromyalgie endlich erkennen
beginnt miserabel, wenn die Erkrankten total zerschlagen und kaputt erwachen und sich schon wieder vor der nächsten Nacht fürchten. Diese Angst ist auch keine gute Voraussetzung für guten Schlaf in der folgenden Nacht.
WISSEN
Schlafen für das körperliche Wohlbefinden
Für das körperliche Wohlergehen ist vor allem der Tiefschlaf von Bedeutung. Dabei regeneriert sich auch das Immunsystem, wie man aus tierversuchen weiß. Totaler Schlafentzug über mehrere tage ist nicht nur belastend, sondern kann im wahrsten Sinne des Wortes eine Folter und – in letzter Konsequenz – tödlich sein.
Aus diesem Grunde und auch, um das Verständnis für den Einfluss der Schlafstörung auf das gesamte Krankheitsgeschehen zu erleichtern, soll an dieser Stelle auf den Schlaf, was er bedeutet und was wir über ihn wissen müssen, näher eingegangen werden.
Wie viel Schlaf braucht der Mensch?
Mit dem Schlaf ist es wie mit den anderen Körperfunktionen: Solange sie problemlos ihren Dienst tun, machen wir uns über sie keine Gedanken.
Die Schlafphasen in unterschiedlichen Lebensaltern.
Wir verschlafen etwa ein Drittel unseres Lebens. Doch diese Zeit ist keine vertane Zeit. In dieser Phase haben Körper, Geist und Seele Zeit, sich zu regenerieren.
Dank der Möglichkeit zur Messung von Hirnströmen mit der Elektroenzephalografie (EEG) wissen wir, dass der Schlaf in mehreren Phasen verläuft. Unterscheiden lassen sich die sogenannten REM-Phasen von den Non-REM-Phasen. REM steht dabei für Rapid Eye Movement, was auf Deutsch schnelle Augenbewegungen heißt. In dieser Phase sind die Augen bei geschlossenen Lidern lebhaft in Bewegung. Auch das Herz schlägt schneller, die Muskelspannung ist dagegen deutlich herabgesetzt. Die Hirnströme sind in diesen Schlafphasen denen des Wachzustands ähnlich.
Abgelöst werden diese Phasen von den Non-REM-Phasen, die nach der Schlaftiefe in vier Stadien unterteilt werden (Stadium 1, leichter Schlaf, bis Stadium 4, sehr tiefer Schlaf). In den Tiefschlafphasen sind die Gehirnströme deutlich langsamer.
Diese Periodik der Schlafphasen wird jede Nacht mehrfach durchlaufen, wobei die REM-Phasen etwa alle eineinhalb Stunden auftreten. Sie gehen meist mit Träumen einher, an die wir uns am nächsten Tag jedoch nur noch selten erinnern können. In dieser Phase regeneriert sich besonders die Seele, Probleme des Tages werden verarbeitet, aber auch belastende Situationen »geprobt«. Auch sollen in dieser Phase bestimmte Lernleistungen gefestigt werden.
Das Schlafbedürfnis ist individuell sehr verschieden. Kinder schlafen länger als Erwachsene, deren durchschnittliches Schlafbedürfnis bei sechs bis neun Stunden liegt. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Schlafdauer weiter ab. Bei den über 70-Jährigen beträgt sie nur noch fünf bis sechs Stunden. Hinzu tritt stattdessen oft ein Mittagsschlaf, ein Zeichen dafür, dass die biologische Rhythmik der Schlaf-wach-Regulation schwächer wird.
Die innere Uhr
Die Erforschung der biologischen Rhythmen ist sehr spannend, denn sie beeinflussen fast alle Lebensvorgänge, von denen die Schlafregulation nur einer ist. In diesem Rhythmus spiegelt sich z. B. das Auf und Ab der Körpertemperatur mit nächtlichem Minimum am frühen Morgen und Maximum am frühen Abend wider, der Blutdruck und die Konzentration des Nebennierenrindenhormons Cortisol. All diese Veränderungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem durch die Erdrotation vorgegebenen 24-Stunden-Tag.
WICHTIG
Der Schlaf-wach-Rhythmus
Hierzu wurden auch Experimente in einem Isolationsbunker durchgeführt, der Licht, Schall und Kontakt zur Außenwelt abschottete. Dadurch weiß man, dass auch ohne den Wechsel von Hell und Dunkel ein regelmäßiger Schlaf-wach-Rhythmus eintritt. Das bedeutet, dass der Körper die Tagesrhythmik noch durch andere Signale als das Licht empfängt.
Die beschriebenen Rhythmen haben jedoch nichts zu tun mit dem Begriff der sogenannten Biorhythmik, die spekulativ Vorhersagen über imaginäre Rhythmen der Lebenskräfte macht, ausgehend vom Tag der Geburt.
Der Gipfel der Schlafbereitschaft ist durch die niedrigste Tagestemperatur des Körpers und ein »Tief« des Gesamtorganismus gekennzeichnet. Zu dieser Zeit sind die Konzentrationsfähigkeit und auch die Kreislaufstabilität am geringsten. Eine Auswirkung ist die hohe Unfallhäufigkeit bei Autofahrten in den frühen Morgenstunden.
Bei Verschiebungen der Tag-Nacht-Phasen, wie sie z. B. bei Flügen durch mehrere Zeitzonen
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