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Fida (German Edition)

Fida (German Edition)

Titel: Fida (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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Bremslichter des Busses erloschen. Die Bushaltestelle lag direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Fahrbahn. Als sie sah, dass kein Auto kam, rannte sie los. Winkte heftig mit den Armen, während sie die Straße überquerte, in der Hoffnung der Busfahrer würde in den Rückspiegel sehen und ihre Signale richtig deuten. Doch der Bus fuhr ab.
    „Scheiße, heute ist nicht gerade mein Glückstag!“, schnaufte sie frustriert, während sie der verpassten Mitfahrgelegenheit hinterher sah. Ein Blick auf Fahrplan und Handy verriet ihr, dass der nächste Bus erst in knapp einer Stunde abfahren würde. Außerdem wartete eine SMS darauf, gelesen zu werden.
    „Hey Schnuffi, warum bist du einfach weggelaufen?“, wollte Kerstin wissen. Flink tippte sie zurück: „Ich fand es richtig scheiße von dir, dass du dich mit den Anderen über mich lustig gemacht hast!“.
    Es tat gut, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Also tippte sie, kaum war die erste Nachricht versendet, noch eine zweite: „…außerdem war es richtig nuttig von dir, wie du dich an Tobi herangemacht hast.
    „Willst du etwa was von Tobi? Btw, chill dich, hdgdl!“, kam prompt zurück. Drei weitere eilig getippte Nachrichten waren nötig, um diesen fehlerhaften Eindruck zu korrigieren und absolutes Desinteresse am Objekt ihrer Begierde zu signalisieren. Erst danach versuchte sie zu Hause anzurufen, um zu fragen, ob ihre Mutter sie abholen könnte.
    „Ihr Guthaben reicht für ein weiteres Gespräch leider nicht aus. Bitte laden sie ihre Karte wieder auf und versuchen es dann erneut“, forderte eine Tonbandstimme freundlich, anstatt sie zu verbinden. Verdammt, heute ging wirklich alles schief! Eigentlich sollte sie spätestens in einer halben Stunde zu Hause sein. Sie könnte zurück in die Bücherei gehen, dort auf den nächsten Bus warten, aber dann wäre der Ärger mit ihren Eltern vorprogrammiert. Und auf den Typen, der sich so komisch verhielt und sie so seltsam begaffte, hatte sie noch weniger Bock, als auf einen langen Fußmarsch. Wenn sie sich beeilte, dann konnte sie es vielleicht sogar rechtzeitig schaffen ohne dass es daheim Ärger gab.
    Sie fröstelte. Die Sonne ging bereits unter und ihre tagsüber schon wärmenden Strahlen illuminierten zwar noch eindrucksvoll den Himmel, färbten ihn rosa, lila und tiefrot, doch die Temperatur war bereits deutlich gesunken. Hätte sie nur auf ihre Mutter gehört, die ihr wie immer hinterhergeunkt hatte, sie solle ihre Jacke mitnehmen. Aber als sie aus dem Haus gegangen war, schien ein zu schöner, warmer Tag bevorzustehen, sodass sie den guten Rat missachtet hatte. Egal , dachte sie schulterzuckend, beim Laufen wird mir schon warm werden. Schnell kramte sie aus ihrer Tasche ein paar Kopfhörer hervor und stöpselte sie in ihr Handy. So konnte sie das dumme Ding wenigstens als MP3-Player nutzen, wenn es sie schon nicht telefonieren ließ. Einen Augenblick später dröhnte die Musik ihrer momentanen Lieblingsband laut in ihre Ohren. Laura stülpte sie sich die Kapuze ihres Sweatshirts über, passte ihre Schritte dem Takt an und marschierte los.
    Laura blickte nicht zurück. Sie war tief in ihre Gedanken versunken, die sich noch immer um Tobi, Kerstin und die erduldete Peinlichkeit drehten. Trotzdem registrierte sie, nachdem sie ein paar Minuten im Stechschritt gelaufen war, wie ein heranfahrendes Auto sein Tempo auf Schrittgeschwindigkeit reduzierte und langsam neben ihr herfuhr. Das Fenster an der Beifahrerseite wurde heruntergelassen. Irritiert verlangsamte sie ihr eigenes Tempo, zog die Stöpsel aus den Ohren und warf einen Blick in das Wageninnere. Laura erschrak. Der seltsame Mann aus der Bücherei blickte ihr entgegen.
    „Hey Mädchen“, rief Opa Anton ihr zu. „Wo musst du denn hin?“
    Sie wusste gar nicht, weshalb sie ihm überhaupt antwortete, als sie sagte: „Nach Hause!“
    „Du solltest um diese Zeit nicht mehr allein draußen rumlaufen. Es wird schon dunkel. Soll ich dich ein Stück mitnehmen?“
    Stumm schüttelte sie mit dem Kopf und lief weiter. Sie wünschte sich, er würde einfach weiterfahren und sie in Ruhe lassen, doch so einfach machte er es ihr nicht. Obwohl er doch merken musste, dass sie nicht mit ihm reden und schon gar nicht mit ihm mitfahren würde, rollte er weiter langsam neben ihr her.
    „Wo wohnst du denn?“
    Er klang besorgt und freundlich, doch von klein auf hatte man sie davor gewarnt, nicht mit Fremden zu reden, keine Geschenke

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