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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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nach links. Und ic h glaube, die kommen auch näher.«
    Von hinten nähern sich leise Schritte. Bevor einer der beiden Männer etwas unternehmen kann, ertönt Datsos Stimme, halb zu einem Flüstern gesenkt.
    »Ich bin's, ich bin's. Scheiß auf die Parole.«
    Datso schlüpft in den Kampfs tand und quetscht sich zwischen die beiden Männer. Petursson holt Luft, um etwas zu sagen, doch Datso bringt ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Ja, schon gut, wir haben es alle gehört. Sämtliche Kampfstände sind gefechtsbereit. Ich weiß nicht, ob i hr das mitbekommen habt, aber auf der anderen Seite des Hügels sind auch irgendwelche Leute im Wald unterwegs. Die sind zwar noch ein ganzes Stück entfernt, aber sie kommen anscheinend auf uns zu. Ihr habt fertig geladen?«
    Petursson und Vinnie nicken.
    »Gut. Dann entsichern. Die Jungs vom zweiten Zug versuchen, die Lücke im ersten Sicherungsring so gut wie möglich zu schließen.«
    Datso packt beide Männer im Genick – eine eigenartige Geste, wie ein Vater, der seine Lausejungs ermahnt. Dabei raschelt die Helmta rnung der beiden.
    »Leute, wenn irgendjemand außerhalb unserer Gräben den Hügel raufkommt, dann knipst ihr ihn ab, ist das klar? Wenn ihr irgendetwas seht oder irgendjemand einen Bodenleuchtkörper auslöst, dann haltet ihr drauf, und zwar mit allem, was ihr habt. Leute, denkt dran: Das hier ist kein Scheiß oder so. Das ist keine Übung. Wenn es jemand schafft, über den S-Draht da unten zu kommen, dann ist das eine ganz gemeine Mistsau. Und dann gibt es was auf die Fresse, und zwar gleich. Keine Parole abfragen. Nichts tun, um die Stellung zu verraten. So, ich muss weiter. Und merkt euch eins: Wenn jemand von hinten kommt und sich vor eurem Kampfstand dreimal gegen den Helm klopft, dann bin ich das. Ich, und sonst niemand. Ich habe keinen Bock mehr auf diesen Parolenscheißdreck. Ballert mir also bloß nicht in den Sack. Und bleibt um Himmels Willen in eurer Stellung.«
    Mit diesen Worten verschwindet Datso aus dem Kampfstand. Seine Schritte verklingen im Rundgraben, doch es kehrt keine Ruhe ein. Die Rufe im Wald rüc ken wieder in den Vordergrund.
    »Mann, Scheiße.« Vinnie klingt nervös. »Die kommen von zwei Seiten. Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut. Was wollen die von uns? Wieso lassen die uns nicht in Ruhe?«
    Petursson seufzt. »Mann, Vinnie, jetzt fahr dein Kindchen-Dummchen-Schema mal ein bisschen zurück. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich in die Hose zu machen. Das Gebrüll hört sich zwar gruselig an, aber vielleicht erlauben sich nur irgendwelche Idioten einen blöden Scherz. Mann, vielleicht sind das sogar unsere eigenen Kameraden, die hier verschwunden sind. Vielleicht ist das alles ein abgekartetes Spiel, das noch zur Ausbildung gehört.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Keine Ahnung. Könnte aber sein. Und ganz abgesehen davon: Lass den Idioten doch brüllen. So lange er den ganzen Wald zusammenschreit, wissen wir wenigstens, wo er ist.«
    Der nächste Schrei ertönt in unmittelbarer Nähe – so laut, als stehe sein Verursacher bereits kurz vor der Stellung. Vinnie richtet sich vor Schreck kerzengerade auf. Petursson packt ihn an der Schulter und zieht ihn wieder nach unten.
    Dann ploppt etwas wie ein zu groß geratener Sektkorken. Im nächsten Moment flammt der Wald zu Peturssons Linken strahlend hell auf. Der Restlichtverstärker an Peturssons Kamera übersteuert und schaltet ab. Dann knallt ein Sturmgewehr. Zweimal, dreimal, viermal.
    »Bodenleuchtkörper«, ruft Vinnie, das Gewehr an der Schulter. »Ganz nah dran. Die sind schon ganz nah dran.«
    Petursson blinzelt in das Licht. Ein weiterer Knall ertönt im Rücken der beiden Männer, jenseits des Inneren Bereichs. Dann ein »Plopp« über ihren Köpfen. Der gesamte Wald erstrahlt im Licht einer Leuchtkugel.
    »Verdammte Sauerei.« Petursson schaut über seine Schulter nach oben. »Welcher Idiot hat eine Signalpistole abgefeuert? Der leuchtet uns al le aus.«
    Ein weiterer Schrei, ein Stück weiter rechts, in der Nähe des Zufahrtsweges.
    Vinnie schreckt auf. »Was war das denn? Das war doch kein Mensch. Oh Gott, was war das für ein Vieh?«
    Bevor Petursson antworten kann, ertönte ein weiteres Brüllen – diesmal eindeutig nicht von einem Menschen oder einem Tier, sondern von einem Maschinengewehr.
    »Leisinger.« Petursson schüttelt den Kopf. »Das muss Leisinger gewesen sein.«
    »Dann sind die schon an der inneren Sicherung. Scheiße!«
    Die Leuchtkugel erlischt m

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