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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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konnte, aber es ist ihm gelungen. Dabei wurden beide Tonner außer Betrieb gesetzt. Und jetzt kommt es richtig schlimm: Wir haben Hauptmann Brozcek verloren. Oberleutnant Codyczek hat kommissarisch die Leitung der Einheit übernommen. Er versucht gerade zu retten, was noch zu retten ist. Funkkontakt mit dem Hauptquartier konnten wir bislang noch nicht herstellen. Die Miliz schläft offenbar noch. In jedem Fall wird Oberleutnant Codyczek auf eine umgehende Evakuierung drängen. In unseren Augen macht es wenig Sinn, hier weiterhin die Stellung zu halten. Nicht nach dem, was heute Nacht passiert ist.«
    Petursson nickt. »Ja, allmählich lässt sich das nicht mehr von der Hand weisen, auch wenn ich eigentlich kein Freund von Rückzug bin . Wissen wir inzwischen, mit wem wir es zu tun haben?«
    Leutnant Gromek schüttelt den Kopf. »Wir haben nicht die leiseste Ahnung. Die Angreifer wurden heute Nacht zwar gleich mehrfach gesichtet, doch offenbar konnte niemand exakte Merkmale erkennen. Einige Männer haben sich auch gegenseitig unter Beschuss genommen, weil sie Freund und Feind nicht unterscheiden konnten. Wir können von Glück sagen, dass da nicht mehr passiert ist.«
    Petursson verdreht kurz die Augen. »Haben wir mitbekommen. Vielleicht können wi r aber ein wenig Licht in das Dunkel bringen. Wir haben in der Nacht einen Angreifer mit ziemlicher Sicherheit erledigt. Er müsste irgendwo im Stacheldraht zwischen den Sicherungsringen liegen. Ich gehe gleich auf die Suche und mache Meldung, wenn ich etwas gefunden habe.«
    Leutnant Gromek erhebt sich. »Ausgezeichnet. So können Sie vorgehen. Und sicher Sie Ihre Stellungen. Einer hält Wache, der andere sucht die Umgebung nach Hinweisen ab und verbessert die S-Draht-Barrieren. Wenn alles abgeschlossen ist, dan n melden Sie sich einer nach dem anderen im Mannschaftsbunker zum Aufmunitionieren. Mit etwas Glück werden wir heute Abend zwar wieder in der Kaserne einrücken, doch wir sollten auf alles gefasst sein. Und bevor ich es vergesse: Wir haben keine Bodenleuchtkörper mehr. Sollte es notwendig werden, was ich nicht hoffen will, dann greifen wir auf Signalmunition zurück. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Leutnant Gromek verschwindet. Zurück bleiben ein nachdenklicher Petursson und ein Vinnie auf Schnappatm ung.
     
    Schnitt auf Vinnies Helmkamera.
     
    Petursson brütet einige Sekunden lang vor sich hin. Dann blickt er auf.
    »Er ist überhaupt nicht darauf eingegangen.«
    Vinnies Kamera wackelt.
    »Was?«
    »Unser Abschuss. Das hat ihn überhaupt nicht interessiert. Dabei müsste er doch völlig aus dem Häuschen sein. Immerhin werden wir gleich wissen, womit wir es zu tun haben. Mann, ich zumindest bin darüber ziemlich aus dem Häuschen.«

Szene 53: Fehlschüsse
     
    Texteinblendung: »30 Minuten später.«
     
    Verwackelte Bilder von Petursso ns Helmkamera.
     
    Petursson kriecht vorsichtig zwischen den S-Draht-Rollen umher und schaut immer wieder zu Vinnie zurück, der in der Stellung Wache hält.
    »Hier?«
    »Aber nicht doch. Das war viel weiter links, da bin ich mir sicher.«
    »Ich bin doch schon fast i n Datsos Beobachtungsbereich. War das nicht eher zur Mitte hin?«
    »Nein, weiter links.«
    Petursson reckt seinen Hals. »Da ist aber nichts. Warte mal, ich gehe von unten ran.«
    Er zieht sich zurück bis zur eigenen Stellung und lässt sich dann in den Rundgraben herunter. Dann geht er zur nächsten Verbindung zum äußeren Rundgraben und marschiert dort an verlassenen Stellungen vorbei, bis er auf Höhe seines eigenen Kampfstandes ankommt. Dort klettert er aus dem Graben und winkt, damit Vinnie ihn sofort identifizieren kann.
    »Hier ungefähr, oder?«
    »Mehr links. Also wirklich, musst du jetzt unbedingt da herumlaufen? Du trittst noch auf eine Mine!«
    »Hier liegen keine Minen, Vinnie. Hier liegen auch keine Bodenleuchtkörper mehr. Die sind heute Nacht hochgegangen. Hier l iegt aber auch sonst nichts.«
    Petursson sieht sich um. Kein Blut, keine Leiche. Nicht einmal einen Fußabdruck kann er in dem Gemisch aus Schlamm und Laub ausmachen, das der Regen der vergangenen Nacht hinterlassen hat.
    »Das kann doch nicht sein. Das kann d och wirklich nicht sein.«
    Petursson schaut den Hügel hinab. Direkt unter ihm liegen zwei Stellungen des äußeren Sicherungsringes. Zwischen den Stellungen liegen S-Draht-Rollen, ausgezeichnet getarnt. Dahinter ein Baum. Und an dem Baum sieht Petursson einen großen Spritzer einer schwarzen

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