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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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lässt uns in Ruhe.«
    So würde es nicht kommen, und das wussten beide.
    Aber sie konnten ja immer noch hoffen.
    Nach dem Essen fuhren sie zuerst zum Gartencenter, dann zu Barnes & Noble, wo Beth in aller Ruhe die Kochbuchabteilung durchstöberte, während Hunt sich mit CDs beschäftigte und in ein paar Alben hineinhörte.
    Als sie zurückkehrten, wartete der Vertreter schon auf sie. Geduldig stand er auf der Veranda und lächelte, als sie den Wagen auf die Auffahrt lenkten.
    Beth sah genau so verängstigt aus, wie Hunt sich fühlte, doch er nestelte an seinem Sicherheitsgurt und blickte daran herunter. »Steig noch nicht aus! Lass ihn warten! Mal sehen, wie lange er dieses Lächeln aufrechterhalten kann.«
    Lange, wie sich herausstellte. Beth gab vor, irgendetwas in ihrer Handtasche zu suchen, Hunt drehte sich um und tat lange Zeit so, als suche er etwas auf der Rückbank, bevor er das Handschuhfach öffnete und dessen Inhalt durchwühlte. Und immer noch lächelte der Mann, ließ sich keinerlei Ungeduld anmerken. Bald fiel ihnen nichts mehr ein, womit sie sich hätten beschäftigen können, statt aus dem Wagen zu steigen. Und so öffneten sie, langsam und zögerlich, die Türen. Hunt ging zum Kofferraum und öffnete ihn. Verborgen durch die Kofferraumhaube, ließen sie sich sehr viel Zeit beim Ausräumen ihrer Einkäufe.
    Und der Vertreter lächelte immer noch.
    »Haben Sie über die Arbeitsplatzversicherung nachgedacht?«, fragte er, als Beth und Hunt schließlich gemächlich die Auffahrt heraufgeschlendert kamen. »Den Job zu verlieren, kann für ein Ehepaar hart sein, sehr hart. Unseren Erhebungen zufolge belastet etwas Derartiges eine Beziehung sogar mehr als Untreue.«
    Weder Beth noch Hunt antwortete ihm.
    »So etwas macht schönen Wochenenden, an denen man bummeln geht oder sich entspannt, ein schnelles und schmerzliches Ende. Wenn man arbeitslos ist, verbringt man das Wochenende nämlich damit, die Kleinanzeigen durchzugehen, und man bleibt zu Hause, um nicht Geld für Benzin und andere Luxusgüter auszugeben.« Leise lachte der Versicherungsvertreter. »Nein, in diese Lage möchte ich wirklich nicht geraten. Immer schön Geld in der Tasche und erwerbstätig. Nur so kann man das Leben genießen, was?«
    Hunt ließ einen Sack Blumenerde vor das Beet fallen, trat auf die Veranda, stellte sich unmittelbar neben den Versicherungsvertreter und schaute ihm fest in die Augen. Sie waren beide gleich groß, wie Hunt jetzt zum ersten Mal feststellte; es war beinahe so, als würde man in den Zerrspiegel in einem Lachkabinett schauen und ein groteskes Abbild seiner selbst sehen. Die beiden Männer hatten eigentlich keine Ähnlichkeit und waren nur annähernd gleich groß, und doch schien es irgendeine nicht näher zu bezeichnende, unterschwellige Ähnlichkeit zu geben, sodass Hunt sich sehr unwohl in seiner Haut fühlte.
    »Ich weiß, dass wir das bereits angesprochen hatten, aber ich hielt es für an der Zeit, eine Entscheidung zu fällen.« Der Vertreter grinste. »Darf ich Sie beide also für eine Arbeitsplatzversicherung vormerken?« Er stand praktisch schon auf den Zehenspitzen.
    »Nein ...«, setzte Beth an.
    »Wir hätten gerne noch mehr Informationen, ehe wir uns endgültig entscheiden«, unterbrach Hunt sie. »Haben Sie eine Ausfertigung der Police dabei, die wir uns einmal anschauen könnten?«
    Einen Augenblick lang schien der Vertreter aus dem Konzept gebracht. »Ich habe keine Police dabei«, gab er zu. »Nur ein Antragsformular.«
    Jetzt hab ich dich!
    Hunt versuchte den Augenblick genüsslich in die Länge zu ziehen. »Na ja, vielleicht könnten Sie eine mitbringen, wenn Sie das nächste Mal vorbeischauen, sodass wir Gelegenheit haben, mal einen Blick hineinzuwerfen, und dann können wir uns ja darüber unterhalten.«
    Offensichtlich war dem Versicherungsvertreter so etwas bisher noch nie untergekommen. Wenn das Spiel schon so lange lief, hätten die Kunden so niedergeschlagen sein müssen, dass sie brav das Geld für jede neue Versicherungsleistung abdrückten, die man ihnen anbot!
    »Ich kann Ihnen sämtliche Fragen zu den Details der Policen gleich hier beantworten«, sagte der Vertreter. »Ich weiß alles, was man darüber wissen kann.«
    »Wir hätten es lieber schriftlich«, meldete sich jetzt Beth zu Wort, die genau verstanden hatte, worum es hier ging. »Sie wissen ja, wie das ist.«
    Die Miene des Vertreters verfinsterte sich. »Ja, ich weiß, wie es ist, wenn Leute plötzlich nicht mehr die

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