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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Hypotheken für ihr Haus bezahlen können, weil sie entlassen wurden. Ich weiß, wie es ist, wenn Autos und Möbel gepfändet werden, weil kein Geld mehr hereinkommt und die Rechnungen nicht bezahlt werden können.« Er beugte sich ein wenig vor. »Manchmal passiert so etwas einfach.« Er schnippte mit den Fingern. »Die Laune eines Geschäftsführers oder eines unmittelbaren Vorgesetzten kann einer vielversprechenden Karriere ein abruptes Ende bereiten. Das habe ich schon oft erlebt, und ich möchte nicht, dass es auch Ihnen so ergeht.«
    »Dann vielleicht das Antragsformular«, setzte Hunt nach. »Ist eine Beschreibung der zugehörigen Versicherung dabei, und was genau die umfasst?«
    »Eine detaillierte Beschreibung«, ergänzte Beth.
    »Ich kann Ihnen erzählen, was sie umfasst. Sie bietet einen garantierten Arbeitsplatz. Ihren derzeitigen Job mit Ihrem derzeitigen Gehalt zu den derzeit gültigen Bedingungen. Sie werden nicht heruntergestuft, entlassen oder von der Arbeit freigestellt, und ihre Stelle wird nicht gekürzt, gestrichen oder an externe Arbeitskräfte vergeben.«
    »Es besteht aber auch nicht mehr die Möglichkeit eines beruflichen Aufstiegs?«, fragte Beth nach. »Ich säße für immer auf der gleichen Stelle fest?«
    »Sie können jederzeit aufsteigen, aber Sie werden niemals absteigen. Garantiert.« Jetzt war er wieder ganz der Alte, und mit schmeichlerischer, gut einstudierter Kundenverbindlichkeit ging er detailliert auf die einzelnen Vertragsbedingungen und Klauseln der Versicherungsleistungen ein, wurde immer selbstsicherer und enthusiastischer, je länger er sprach, bis seine Augen funkelten und ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen lag. »Ich würde diese Chance sofort ergreifen, wenn ich Sie wäre«, verriet er ihnen. »Im Vertrauen gesagt - diese Versicherung wird nur für eine begrenzte Zeit angeboten. Wie es bei derart speziellen Deckungskonzepten häufig der Fall ist, bieten wir diese Police nur einigen wenigen Kunden an. Sobald die Zielvorgabe der Abschlüsse erreicht ist, wird das Angebot beendet, und die betreffende Versicherungsleistung wird nicht mehr angeboten.
    »Also ...«, er blickte von Hunt zu Beth und wieder zurück, »ich brauche Ihre Entscheidung jetzt.«
    Hunt hatte keine Wahl, hatte keine weiteren Hinhaltetaktiken mehr parat, und so sagte er, auch wenn er es zutiefst verabscheute: »Ich nehme sie.«
    »Und Mrs. Jackson ebenfalls, nehme ich doch wohl an?«
    Hunt wusste nicht, ob Beth sich immer noch an ihren ursprünglichen Plan halten wollte - nach diesem effektiven und einschüchternden Sermon, den sie gerade über sich hatten ergehen lassen müssen. Doch Beth schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht«, sagte sie kühl.
    Der Versicherungsvertreter schien sie nicht gehört zu haben. »Zwei Arbeitsplatzversicherungen für je zehn Dollar im Monat ...«
    »Eine Police«, erklärte sie lauter. »Ich werde für mich keine abschließen. Mein Job ist sicher.«
    Jetzt schlich sich ein Hauch von Verzweiflung in das Lächeln des Vertreters. »Wie ich Ihnen schon zu erklären versucht habe, kann sich so etwas jederzeit ändern.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, gab Beth zurück, und in dem Augenblick war Hunt so stolz auf sie, dass er hätte platzen können. Es war nur ein kleiner Sieg, aber immerhin ein Sieg, und er wurde dadurch noch viel süßer, dass sie dafür keinerlei Kompromisse hatten eingehen müssen. Er hatte nachgeben müssen, Beth aber nicht - und so lächerlich und schwülstig es klingen mochte, Hunt hatte das Gefühl, als hätten sie gerade einen boshaften, komplizierten und sorgsam ausgetüftelten Plan durchkreuzt.
    »Das werden Sie bedauern«, sagte der Vertreter. Sein Tonfall war nonchalant, doch die tödliche Ernsthaftigkeit seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Das glaube ich nicht. Übrigens ...«, fragte Beth, »wie heißen Sie eigentlich? Das steht nicht auf Ihrer Karte.«
    »He, du! Jackson!«
    Sie wurden von einem lauten Ruf aus dem Vorgarten des Nachbarn unterbrochen, und ihre Aufmerksamkeit galt mit einem Mal nicht mehr dem Versicherungsvertreter. Hunt blickte an Beth vorbei und starrte auf die Gestalt, die ihn mit rauer Stimme rief. Streitlustig stapfte Ed Brett durch den Vorgarten seines Grundstücks auf sie zu. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, und seine Miene verriet blanken Hass. An der Grenze seines Grundstücks blieb er stehen. »Perversling!«, schrie er und zeigte auf Hunt. »Ich will, dass du aus dieser Gegend

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