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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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ruiniert. Gerüchte machten die Runde, es sei nur eine Frage der Zeit, bis Jorge und Ynez wegen der Verstümmelung ihres Neugeborenen und zahlreicher anderer Straftaten vor Gericht gestellt würden.
    Hunt und Edward glaubten ihren Freunden selbstverständlich. Ebenso Beth, Joel und Stacy. Die meisten anderen Kollegen aus dem Baumbeschnitt waren ebenfalls auf Jorges Seite. Nur Len - der vielleicht ein bisschen zu viel Wert darauf legte, nicht nur Steves Posten, sondern auch dessen Rolle zu übernehmen - ließ sich kein Mitleid anmerken.
    Eine Woche, nachdem Jorge wieder mit der Arbeit angefangen hatte, erschien er am Morgen nicht im Hof der Landschaftspflegeabteilung. Hunt, der gerade seinen Morgenkaffee trank, wurde über Lautsprecher ausgerufen und zu Len ins Büro bestellt. Jorge sei aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt, erklärte Len, und Hunt werde einem anderen Trupp zugeteilt. Bis auf Weiteres werde er mit Mike Flory zusammenarbeiten. Nachdem Edward nun arbeitsunfähig war und Jorge aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt, fehlte es an Arbeitskräften, also musste Hunt mit Mikes Drei-Mann-Trupp zusammen zwei Trupps zu zwei Mann bilden.
    Jorge - aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt.
    Hatte Jorge dafür eine Zusatzversicherung abgeschlossen?
    Hunt versuchte, seinen Freund anzurufen, doch Jorge schien den Hörer neben die Gabel gelegt zu haben. Als Hunt zum Haus der Marquez fuhr, öffnete ihm dort niemand die Tür.
    »Lass ihnen einfach ein bisschen Ruhe«, sagte Beth ihm. »Gib ihnen Zeit.«
    »Ja«, pflichtete Hunt ihr bei. Doch er dachte an Edward, der jetzt im Bett lag, zur Untätigkeit verdammt, und an Jorge, der »aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt« war.
    Zwei sind schon mal erledigt, dachte Hunt. Bleibt noch einer.

3.
    »Ich warte immer noch darauf, dass das Nächste kommt«, sagte Hunt. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich hab das Gefühl, als hätten wir noch richtig Glück gehabt - trotz allem, was bisher passiert ist. Wir sind fast ungeschoren davongekommen.«
    Joel wusste genau, wie sein Freund sich fühlte.
    Sie saßen auf der Veranda hinter dem Haus. Die Frauen waren in der Küche, Lilly spielte in ihrem Zimmer ein Videogame, und alle Fenster waren geschlossen, damit Hunt und Joel ein wenig Privatsphäre hatten und sich ungestörter und offener unterhalten konnten, als es ihnen im Innern des Hauses möglich gewesen wäre.
    »Wir haben Lilly noch gar nichts von dem Baby erzählt«, sagte Joel.
    Hunt nickte. »Das braucht das Mädchen wirklich nicht zu hören.«
    »Aber tun wir das Richtige, wenn wir sie vor allem abschirmen, was rings um sie passiert?« Joel seufzte. »Du hast wirklich Glück, dass du dir um so was keine Gedanken machen musst.«
    Hunt ließ den Blick in die Runde schweifen, vergewisserte sich, dass niemand zu ihnen kam, und fragte mit gesenkter Stimme: »Ist der Vertreter wieder zu euch gekommen? Habt ihr ihn gesehen?«
    »Gott sei Dank nicht. Er ist nie zu uns nach Hause gekommen, nur zu mir ins Büro. Einmal.«
    »Vielleicht hat er dich vergessen«, meinte Hunt. »Oder er hat dich einfach übersehen, und vielleicht passiert dir dann nichts.«
    Das hoffte Joel sehr. Er hatte den gleichen Gedankengang gehabt - auch wenn es sich sonderbar anhörte, wenn er laut ausgesprochen wurde. Nun drehte er sich zur Seite und schaute zu Lillys geschlossenem Fenster hinauf. Sie war diejenige, um die er sich wirklich Sorgen machte. Sie ging regelmäßig zu einem Therapeuten für Trauerarbeit, damit sie Kates Tod besser verwinden konnte. Der Therapeut hatte ihnen bestätigt, dass Lilly sich sehr gut mache; doch zu Hause, bei ihren Eltern, tat das Mädchen immer noch so, als wäre nichts geschehen und alles wäre in bester Ordnung.
    Sogar im Beisein Hunts verhielt Lilly sich ganz normal - was erfreulich war, denn Joel war überzeugt, dass Hunt nichts mit dem Verbrechen zu tun hatte, das ihm vorgeworfen wurde, und offensichtlich war Lilly derselben Meinung.
    Das Küchenfenster wurde aufgeschoben. »Essen ist fertig!«, rief Stacy. »Kommt rein und wascht euch die Hände!«
    Joel winkte. »Okay.«
    Hunt grinste schief, als sie zum Haus gingen. »Wenn ich eine Versicherungspolice kaufen könnte, um deine Familie zu beschützen und dich aus dem Ganzen herauszuhalten, würde ich es sofort tun.«
    »Sag so was nicht«, sagte Joel und erschauerte. »Nicht einmal im Scherz.«

SIEBZEHN

1.
    Sirenengeheul weckte ihn mitten in der Nacht. Das Heulen und der Geruch nach Rauch. Hunt schob die

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