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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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die IT-Nummern (was immer das sein mochte) sämtlicher Versicherungsleistungen auf, die seitens der Insurance Group angeboten würden. Die Seiten des Buches waren extrem dünn, ähnlich wie bei einer Bibel, und es fiel Hunt schwer, sie eine nach der anderen umzublättern.
    »Meine Güte!«, sagte er. »Schau dir das an!«
    Beth rückte näher an ihn heran und stellte dann einen Arm auf, damit Vorbeigehende nicht sofort sehen konnten, was sie hier taten.
    Es gab Versicherungen gegen alles. Im wahrsten Sinne des Wortes. In fast unlesbar kleiner Schrift hatten sie hier eine alphabetische Liste der Situationen und Ereignisse, der Personen, Orte und Dinge, für die es entsprechende Policen gab. Aberglaube, Aberkennung, Aberation ... Hunt blätterte ziellos das Buch durch. Kontamination ... Orchester ... Teleskop ... Unterführung ... Er schlug die letzte Seite auf. Zulu, Zuñi, Zynophobie.
    Hunt klappte das Buch zu. Er war wie erschlagen. Eine Versicherung, die einen derart umfangreichen Leistungskatalog anbieten und auch abdecken konnte, musste erschreckend mächtig sein. Aber vielleicht fand sich irgendwo ja etwas, gegen das die Versicherung keinen Schutz bot - eine Achillesferse, die sie würden nutzen können.
    Hunt legte das Buch neben dem Aktenkoffer auf den Tisch und machte sich daran, die anderen Bücher durchzugehen. Drei Bände weiter unten im Aktenkoffer entdeckte er ein kleinformatiges Handbuch, das einfach nur »The Insurance Group« hieß. Rasch griff Hunt danach und schlug es auf. Es hatte weder einen Index noch ein Inhaltsverzeichnis, doch es schien in Kapitel und Unterkapitel aufgeteilt, deren Überschriften in Fettdruck hervorgehoben waren. Hastig blätterte Hunt die Seiten durch, überflog sie nur, bis er gefunden hatte, wonach er suchte.
    Wer sind wir?, fragte die Überschrift.
    Hunt las den nachfolgenden Abschnitt. Der Versicherungsvertreter hatte gesagt, die Insurance Group sei eine Interessensgemeinschaft verschiedener Versicherungsträger, und hier waren sie endlich allesamt aufgelistet. Hunt hörte, wie Beth scharf die Luft einsog, als sie die Namen sah.
    »Denen gehört UAI«, sagte sie. »Und der Träger deiner Hausratversicherung, und meine alte Immobilienversicherung und ... einfach alles.«
    Hunt nickte nur. Er war überrascht, aber nicht schockiert.
    »Also hatten wir recht«, sagte Beth leise. »Die vielen Probleme, die wir hatten ... alles, was die mit uns angestellt haben, geschah mit der Absicht, uns für diese verrückten Versicherungen der Insurance Group weichzuklopfen. Die ganze Zeit haben die darauf hingearbeitet, uns genau dahin zu lotsen, wo die uns haben wollten.«
    »Aber warum gerade wir?«, fragte Hunt. »Warum haben die sich gerade uns ausgesucht? Oder war das reiner Zufall? Hast du irgendwas Besonderes gemacht? Oder ich vielleicht? Haben wir in irgendein Kundenprofil gepasst? Oder haben die unsere Namen aufs Geratewohl herausgepickt?«
    Beth schüttelte den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn. Was können wir denn schon bewirken? Wir sind Nobodys. Warum haben die sich keine Leute ausgesucht, die Macht und Einfluss haben? Den Gouverneur, den Präsidenten, Bill Gates oder Ted Turner? Leute, deren Worte und Handeln Gewicht haben. Wenn die Versicherung diese Leute in ihrer Gewalt hätte, dann hätte sie wirklich Einfluss. Dann könnte sie alles kriegen, was sie will.«
    »Die können jetzt schon kriegen, was sie wollen«, merkte Hunt an. »Offensichtlich geht es denen um etwas anderes.«
    Doch was das sein mochte, wussten sie beide nicht, und sie hatten auch nicht das Verlangen, sich in Spekulationen zu ergehen.
    Rasch schaute Hunt den Rest des Buches durch, versuchte herauszufinden, wer die Insurance Group gegründet hatte und wann. Doch falls sich diese Informationen überhaupt in dem Text befanden, waren sie gut versteckt. Hunt brachte in Erfahrung, dass das Firmenmotto die unsinnige, zugleich aber vielsagende Aussage Versicherung ist alles lautete, und dass die Gesellschaft weltweit fast dreitausend Mitarbeiter hatte.
    »Was ist denn das?«, fragte Beth plötzlich, als Hunt noch die Seiten umschlug. Sie zog einen gefalteten Bogen vergilbten Papiers aus der unteren Lage des Aktenkoffer-Inhalts und breitete ihn auf der einzigen Stelle des Tisches aus, die noch nicht mit Flugblättern und Formularen bedeckt war. Es war eine Weltkarte; mehrere Regionen waren mit einem »X« markiert; von diesen Punkten aus führten Linien zu handschriftlichen Anmerkungen am Rand. Hunt legte sein Buch

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