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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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schon unterwegs! Bitte!«
    Joel schwenkte nach links, holperte über den Mittelstreifen und wurde fast von einem blauen Mercedes gerammt, der ihn wütend anhupte und mit Mühe auswich. Joel trat das Gaspedal durch und jagte den Boulevard hinunter. Sekunden später hörte er das Heulen von Sirenen hinter sich und sah das Blitzen der Warnlichter, als ein Streifenwagen ihn überholte und stoppte.
    Am Telefon hörte er nur noch Stacys verzweifeltes Schluchzen.

NEUNZEHN

1.
    »Hier kann es nicht sein.«
    »Doch, hier ist es.«
    »Dann hast du eine falsche Adresse.«
    Beth schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist hier.«
    Hunt stieg aus dem Auto und starrte über das Dach des Saab hinweg zu der Ruine eines Gebäudes hinüber. Es sah aus, als wäre es bombardiert worden. Nur drei noch teilweise erhaltene Wände waren übrig; die vierte Wand war zu Schutt zerfallen, ebenso wie das Dach.
    Sie befanden sich in den Randbezirken des Countys, nahe der mexikanischen Grenze, und hatten den Wagen vor einer Bauruine abgestellt, bei der es sich um ein einstiges Lagerhaus zu handeln schien. Es war der einzige Bau in einer ansonsten leeren Sackgasse; das Unkraut und die Sträucher, die wild zwischen den Betontrümmern und Stützstreben wucherten, ließen vermuten, dass das Gebäude schon vor geraumer Zeit aufgegeben worden war. Hunt konnte nicht genau sagen, was den Bau eigentlich zum Einsturz gebracht haben mochte. Nach einem Brandschaden sah es jedenfalls nicht aus. Wären sie jetzt noch in Kalifornien gewesen, hätte Hunt vermutet, ein Erdbeben habe den Schaden verursacht, aber mit einer solchen Naturkatastrophe war in Tucson kaum zu rechnen.
    Beth war auf der Beifahrerseite bereits ausgestiegen. Nun schloss Hunt den Wagen ab und kam zu ihr auf den Bürgersteig. Skeptisch betrachtete Beth eine Kreidezeichnung auf dem Beton: Ein Kind hatte gehörnte Dämonen und Ungeheuer mit riesigen Zähnen gemalt. Beth schauderte. »Ja, hier sind wir offenbar richtig.«
    Es war unschwer zu erkennen, dass sich in diesem Bau keine Büroräume mehr befanden; doch Hunt hatte noch immer das Bedürfnis, das halb eingestürzte Gebäude zu betreten und dessen Inneres zu erkunden. Vielleicht ließ sich ja doch irgendetwas in Erfahrung bringen. Schließlich war es die einzige Spur, die sie hatten, die einzige Information über die Insurance Group überhaupt, und Hunt hatte nicht die Absicht, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen.
    »Wo hast du die Kopien?«, fragte er.
    »In der Schublade mit meiner Unterwäsche.«
    Er schaute sie schief an.
    »Was Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen«, sagte Beth. »Ich dachte, da wären sie in Sicherheit.«
    »Es sei denn, irgendein Perverser bricht in unser Haus ein.«
    Sie gingen die lange Auffahrt hinauf, die zu dem eingestürzten Gebäude führte. Die ersten Meter des rissigen Betons waren mit Glassplittern, rostigen Nägeln, Müll und Schutt übersät. Doch ein Stück weiter war die Auffahrt erstaunlicherweise freigeräumt, von Sand und Staub und vereinzelten toten Blättern abgesehen. Als sie näher kamen, schob sich die riesige Ruine vor die Nachmittagssonne und warf einen düsteren Schatten auf den Weg. Es wirkte auf billige Art und Weise symbolisch, verfehlte aber dennoch nicht seine Wirkung. Hunt schauderte, als er und Beth auf einem leicht ansteigenden Pfad, vorbei an abgestorbenen Sträuchern, auf den Eingang des Gebäudes zuschritten.
    Ein rechteckiger, hellerer Fleck an der Mauer neben der Doppelflügeltür verriet Hunt, dass hier ein Schild gehangen hatte, doch er entdeckte keinen Hinweis darauf, was auf dem Schild gestanden hatte. Die Türen waren längst verschwunden; nur die Überreste eines verbogenen Metallrahmens in der linken Hälfte des Eingangs verrieten noch, dass es diese Türen überhaupt gegeben hatte. Hunt schüttelte ungläubig den Kopf. Hier sollte die Zentrale einer Versicherung untergebracht gewesen sein? Doch nach den Informationen, die sie aus dem Aktenkoffer des Vertreters hatten, war es tatsächlich so.
    Wohin aber war die Gesellschaft verschwunden? Hatte sie ihren Sitz verlegt? Oder - was noch erschreckender wäre - hatte sie sich aus dem Geschäft zurückgezogen, sodass nur noch dieser Vertreter übrig geblieben war, ein wahnsinniger Fanatiker mit übernatürlichen Kräften, der für eine Firma arbeitete, die gar nicht mehr existierte?
    »Hier gefällt es mir nicht«, flüsterte Beth. »Es ist unheimlich.«
    »Mir gefällt's hier auch nicht«, erwiderte Hunt und

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