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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Sie spürte, dass Hunt, der neben ihr stand, mit den gleichen Problemen kämpfte.
    Die alte Frau schien Manuel nicht zu kennen, und sie begrüßte ihn misstrauisch, trotz seines geradezu unterwürfigen Auftretens. Doch er sprach deutlich und ernsthaft, und die Hexe hörte sich an, was er zu sagen hatte. Anders als Rodrigo schien sie weder an seinen Worten zu zweifeln noch seine ganze Geschichte einfach abzutun, sondern schien alles, was er von sich gab, zu akzeptieren.
    »Was sagt er?«, fragte Hunt Jorge.
    »Er erzählt ihr nur das, was du ihm erzählt hast. Jetzt beschreibt er gerade die Lebensversicherung, die dich unsterblich macht.«
    Manuel streckte einen Finger aus, und die Hexe schaute Hunt geradewegs an.
    Der Fremdenführer holte ein paar Münzen aus der Tasche und reichte sie respektvoll der alten Frau. Sie nickte, um anzuzeigen, dass sie seine Gabe akzeptierte. Dann sagte sie ein einziges Wort:
    »Sí.«
    »Sie weiß, wo die Versicherungsgesellschaft ihren Sitz hat«, erklärte Jorge ihnen.
    Beth war unendlich erleichtert. Es war beinahe so, als hätte sie den Atem angehalten und auf diese Antwort gewartet. Sie griff nach Hunts Hand, drückte sie und war dankbar, als er die Geste erwiderte.
    Manuel schaute Beth an und lächelte nervös, wobei er einmal mehr seine klaffenden Zahnlücken enthüllte. »Hexe möchte im Gegenzug auch etwas«, sagte er. »Sie will Haarsträhne von dir.«
    Beth blieb fast das Herz stehen. Die Alte lächelte sie begierig an, und Beth wandte den Blick ab und drehte sich zur Seite, wo sie in einem selbstgemachten Drahtkäfig unglücklicherweise einen Kinderschädel liegen sah, von dessen Schädeldecke einige Stückchen abgetrennt waren.
    Beth schauderte. Sie hatte keine Ahnung von Magie oder Hexerei, doch in Filmen und Romanen wurden Haare immer dazu benutzt, eine persönliche Bindung zu deren Eigentümer herzustellen, um Macht über ihn zu erlangen. Beth sah sich schon als eine Art Zombie, der wie ein Sklave für diese Alte schuften musste, sah sich Dinge gegen ihren Willen tun - allesamt Vorstellungen, die sie noch vor sechs Monaten als völlig lächerlich abgetan hatte. Doch jetzt erschienen sie ihr realistisch.
    »Wie wäre es mit meinem Haar?«, bot Hunt an.
    Manuel übersetzte die Frage, doch die Hexe schüttelte ärgerlich den Kopf, sagte irgendetwas und spuckte aus.
    Beth wusste, warum Hunt das Angebot gemacht hatte. Die Lebensversicherung. Ihm konnte nichts geschehen. Sie hingegen war verwundbar, völlig ungeschützt - und das alles hier konnte durchaus Teil eines ausgeklügelten Plans der Versicherung sein, sie aus dem Weg zu räumen.
    Dennoch - welche Wahl hatten sie?
    »Also gut«, sagte Beth.
    »Nein!«, lehnte Hunt entschieden ab.
    Sie schauten einander an.
    »Wir werden eine andere Möglichkeit finden, Beth«, sagte er.
    »Genau«, mischte sich Joel ein, und Beth hörte die Furcht in seiner Stimme. »Tu das nicht.«
    »Es gibt vielleicht keine andere Möglichkeit. Wir sind jetzt schon zwei Tage beschäftigt. Es werden mindestens drei. Ich muss es tun.« Beth trat vor, deutete auf ihren Kopf - und ehe sie bemerkte, wie ihr geschah, hatte die Hexe eine Schere in der Hand und schnitt oberhalb des rechten Ohres eine Strähne ab.
    Sofort huschte die alte Frau zum hinteren Teil der Hütte und gab die Strähne in einen zerknitterten Papierbeutel; dann kam sie zurück und begann zu sprechen - zu schnell, als dass Manuel oder Jorge es simultan hätten übersetzen können. Die anderen konnten nichts tun als warten, bis die Alte fertig war, und dann der Zusammenfassung eines Dolmetschers lauschen.
    Jorge versuchte sich als Erster daran. »Im Gebirge«, sagte er. »Sie meint, die Geschäftsstelle befinde sich in einem Canyon, der durch einen Stern in einer Klippe und einen Felsen in Gestalt eines Mannes gekennzeichnet ist.«
    »Ja«, bestätigte Manuel.
    Die Hexe sagte noch etwas, kurz und knapp, und das Gesicht des Fremdenführers hellte sich auf. »Sí«, sagte er. »Sí.« Lächelnd nickte er und erklärte den anderen: »Ich weiß, wo das ist.«
    »Wie weit ist es von hier?«, fragte Hunt.
    »Ein paar Stunden. Wir morgen fahren dorthin. Die Straße sehr schlecht.«
    Dankbar, endlich diese faulig riechende Hütte verlassen zu können, folgte Beth Manuel durch den Eingang in die grelle Abendsonne und an die frische Luft. Kurz bevor sie die Tür hinter sich schlossen, sagte die alte Frau noch irgendetwas, wieder in dieser unglaublich schnellen Sprechweise. Manuel nickte und fiel

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