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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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auf.
    »Vielleicht«, stimmte er zu.
    Vor der Tür schrie wieder ein Baby. Hinter dem Vorhang hörte man, dass leise an die Fensterscheibe geklopft wurde. Unter der Decke kuschelten Hunt und Beth sich aneinander.
    »Meinst du, Jorge hört das auch?«, fragte Beth und dachte an sein Kind.
    »Ich hoffe nicht«, antwortete Hunt.

3.
    Es stellte sich heraus, dass die Hexe nicht wusste, wo sich die Hauptgeschäftsstelle der Insurance Group befand - und ihre Fehlinformationen kosteten sie alle beinahe das Leben.
    Wie vereinbart erschien Manuel kurz nach Sonnenaufgang mit vollem Tank vor dem Hotel, und sie fuhren in den Dschungel, der in der anderen Richtung lag als die Hütte der Hexe - in einer raueren, sehr viel unwirtlicheren Landschaft. Dieses Mal hatte Manuel den Pick-up seines Bruders genommen, dessen Fahrerhaus ihnen allen Platz bot: zwei von ihnen saßen vorne neben Manuel, die beiden anderen auf einer schmalen, beengten Rückbank.
    Hunt hielt sich am Armaturenbrett fest, als der Pick-up durch ausgewaschene Furchen holperte und auf dem Weg in die Berge immer wieder über Felsbrocken ruckelte. Die Straße, auf der sie sich befanden, sah eher aus wie ein Wanderpfad - Hunt sah keine anderen Radspuren im Erdreich, nur zahllose Hufspuren -, doch der Pick-up schaffte es, eine steile Passhöhe zu erklimmen und dann in Serpentinen an einem Kliff entlang immer weiter hinaufzufahren. Nach einer Stunde Fahrt den Berg hinauf erreichten sie eine Lichtung, auf der ein kleiner Teich, gespeist von einer sprudelnden Quelle, von den Resten der Fundamente eines uralten Bauwerks umschlossen wurde.
    Manuel trat auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen. Nachdem die umherspritzenden Kieselsteine zu Boden geprasselt waren, hörten sie nichts anderes mehr als das Knacken des abkühlenden Motors.
    »Hier wir steigen aus«, sagte Manuel.
    »Ist es das?«
    »Nein, aber weiter wir können nicht fahren. Von hier an wir müssen laufen.«
    »Warst du schon mal da?«, erkundigte sich Beth.
    »Ja. Da hat einst eine berühmte Schlacht stattgefunden. Aber jenseits davon? Da, wohin uns Hexe schickt? Nein. Ich nur habe ihre Wegbeschreibung.«
    »Meinst du nicht, wir könnten uns verirren?«, fragte Beth besorgt.
    »Ist nicht weit. Das schon gehen.«
    Doch Hunt gefiel das alles nicht. Er spürte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Dieser Ort war zwar exotisch und abgelegen genug, um ihr Ziel zu sein - ein geheimer Canyon in einem einsamen Gebirge -, doch auf dem Weg spürte Hunt deutlich, dass es irgendwie ... falsch war. Die Insurance Group mochte fast so alt sein wie die Zeit selbst, doch sie war kein Produkt der bäuerlichen Kultur, sondern der Städtebauer. Die Hauptgeschäftsstelle musste sich demnach irgendwo befinden, wo es Menschen gab, und nicht hier im Niemandsland.
    Zumindest Joel war der gleichen Ansicht. »Das scheint mir kein Ort zu sein, an dem eine Versicherungsgesellschaft ihre Hauptgeschäftsstelle errichtet«, sagte er. »Nicht einmal die Insurance Group.«
    Dennoch folgten sie Manuel weiter. Jeder nahm eine der Feldflaschen, die er für sie mitgebracht hatte. Hunt trank, bis er nicht mehr konnte, füllte seine Flasche an der Quelle auf, verzog sich dann zum Pinkeln hinter einen Felsen und wartete, bis die anderen zum Aufbruch bereit waren.
    Dann machten die fünf sich auf den Weg und folgten einem Trampelpfad durch den Canyon.
    Hunt hatte damit gerechnet, sehr weit marschieren zu müssen und stundenlang durch ein Labyrinth verborgener Schluchten zu wandern, bis sie irgendwo in einer Klippe einen eingeritzten Stern und einen Felsen finden würden, der aussah wie ein Mensch. Doch schon kurz nach ihrem Aufbruch deutete Jorge nach vorn. Zwischen den Baumwipfeln hindurch, hoch oben in einer Felswand, konnten sie deutlich einen Stern erkennen, umgeben von einem Kreis. Es war ein riesiges Pentagramm, das in die Wand des Kliffs gehauen war. Hunt wusste nicht, wie man etwas Derartiges technisch hatte zustandebringen können. Das Pentagramm schien so groß zu sein wie ein mehrstöckiges Haus; um so etwas zu schaffen, musste ein gewaltiges Baugerüst benutzt worden sein. Wie so etwas möglich gewesen sein sollte, war Hunt ein Rätsel, aber das Pentagramm existierte.
    »Und jetzt wir suchen nach dem Mann«, erklärte Manuel.
    Kurz darauf teilte sich der Canyon. In beide Seitenarme führten Trampelpfade. Manuel führte sie auf den linken Abzweig. Der Weg, der nach rechts abbog, schien um den Berg herumzuführen, der vor ihnen

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