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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Gebäude erreicht. Daneben, von oben nicht erkennbar, befand sich ein Loch im Boden, das sich als Einstieg zu einer Art Schacht erwies. Er sah aus wie der Eingang zu einer Grabkammer. Fauliger Geruch schlug ihnen aus der Tiefe entgegen - der Gestank verrottender Pilze und vermodernder Kartoffeln. Hunt erkannte ihn sofort wieder, Beth ebenso.
    »Das ist es«, sagte sie.
    »Ich nicht gehe da runter«, erklärte Manuel ihnen. »Ich hier auf euch warten.«
    Hunt nickte. Er bezweifelte, dass er selbst für lumpige zwanzig Dollar am Tag überhaupt so weit mitgekommen wäre. Er griff in seine Gesäßtasche, zog seine Brieftasche hervor und reichte Manuel fünfzig Dollar in Scheinen und weitere hundert Dollar in Travellerschecks. Der Mann war viel mehr als nur ein Fremdenführer für sie gewesen, und so viel hatte er mindestens verdient. Hunt hätte ihm mehr gegeben, doch mehr hatte er nicht bei sich.
    Manuel versuchte zu protestieren. »Nein, nein.«
    Hunt drückte ihm das Geld in die Hand. »Nimm schon!«
    »Wir noch nicht fertig. Ich arbeite immer noch für euch!«
    Hunt schaute ihn bedeutungsvoll an. »Nur für alle Fälle, damit du nicht leer ausgehst. Du verstehst?«
    Manuel blickte auf das Loch im Boden, dann zu dem kleinen Gebäude daneben. Schließlich nickte er. »Ich verstehe.«
    Erneut schaute Hunt auf das kleine Steingebäude und atmete tief durch. Der Eingang schien sich auf der anderen Seite zu befinden, und Hunt zögerte noch, das Gebäude zu umrunden. Er hatte Angst, zumal sie keine Waffen bei sich trugen. Er war so besessen gewesen von dem Gedanken, die Zentrale der Insurance Group zu finden, dass er keinerlei Vorbereitungen für diese Unternehmung getroffen hatte.
    Er räusperte sich. »Sag mal«, sprach er dann Manuel an, »hast du ein Messer dabei? Irgendeine Waffe?«
    »So was hier?«
    Hunt hatte bestenfalls ein Taschenmesser erwartet, doch der Fremdenführer zog aus einer verborgen getragenen Scheide einen Dolch mit einer Klinge von fast zwanzig Zentimetern Länge.
    »Ja. Das wird reichen.«
    Manuel schnallte die Scheide ab, und Hunt band sie sich mit dem Gürtel um die Taille, damit er die Hände frei hatte.
    »Hast du auch Streichhölzer?«, fragte er dann.
    »Ich hab ein Feuerzeug mitgebracht«, sagte Jorge. Er lächelte. »Ich hab mir schon gedacht, dass du es vielleicht vergisst.«
    »Danke.« Hunt steckte sich das Feuerzeug in die Tasche. »Ich schätze, wir können los.« Jetzt, wo es so weit war, verspürte Hunt eisige Furcht.
    »Ich hier warten«, versprach Manuel. »Wenn du bis Einbruch der Dunkelheit nicht zurück, ich holen Hilfe.«
    »Gracias«, sagte Beth.
    »Ja, danke, Manuel. Du warst wirklich unser Retter. Ohne dich hätten wir das nie geschafft.«
    Jorge gab dem Fremdenführer einen Klaps auf den Rücken, dann schloss er ihn in die Arme. Joel schüttelte ihm die Hand. »Du warst uns eine große Hilfe, Manuel.«
    »War mir eine Freude.«
    Hunt betrachtete die Gesichter ihrer kleinen, unerschrockenen Truppe. Er sah Zweifel und Furcht, aber auch Zorn und Entschlossenheit. Sie waren schlecht vorbereitet, wahrscheinlich in der Unterzahl und hatten eindeutig die schlechteren Karten als ihre Gegner, doch sie wollten sich davon nicht aufhalten lassen.
    In diesem Augenblick war Hunt sehr stolz auf seine Frau und seine Freunde. Sie hatten das Richtige getan, und zumindest das konnte ihnen niemand mehr nehmen, egal, was von nun an geschehen mochte.
    Hunt nickte Manuel zum Abschied zu; dann umrundeten sie das kleine Gebäude.

EINUNDZWANZIG

1.
    Hunt hatte keine Ahnung, was er vorzufinden erwartet hatte, aber das jedenfalls nicht.
    Der Eingang zu dem kleinen Gebäude hatte keine Tür, sondern war offen, und als Wache stand ein blinder Zwerg davor: ein sonderbar aussehender, kleiner Mann mit weit aufgerissenen Augen und einer Nase, die an den Schnabel eines Vogels erinnerte. Seine Lippen waren zu einem beständigen Lächeln verzerrt. Er hatte keinen einzigen Zahn im Mund, und das Zahnfleisch war widerlich schwarz.
    Der Zwerg sagte kein Wort, starrte sie nur an. Hunt hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Er schaute zu Beth hinüber, dann zu seinen Freunden, doch deren Mienen waren ebenso ratlos. Aus einem Impuls heraus trat Hunt schließlich vor und ging an dem kleinen Mann vorbei und hinein in das winzige Gebäude. Der Zwerg machte keinerlei Anstalten, ihn aufzuhalten. Er blieb regungslos wie eine Statue.
    Wie im »Knast« war auch hier der Boden feucht, als stünde das kleine Gebäude in

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