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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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finden. Doch sie hatten kein Glück. Um kurz vor zehn fuhr Manuel sie zu einem modernen Gebäude, in dem die Baufirma untergebracht war, bei welcher der Bruder des Freundes seines Kollegen arbeitete. Er bat Hunt und die anderen, im Wagen zu warten, verschwand im Gebäude und kam Minuten später wieder heraus, begleitet von einem hochgewachsenen, kräftigen Burschen mit gescheiteltem Haar, der einen Anzug im Western-Stil trug.
    »Das ist Guillermo«, sagte Manuel.
    »¡Hola!«, begrüßte der Mann sie, trat ans Seitenfenster des Pick-up heran und fragte etwas auf Spanisch.
    »Er will wissen, ob auch wir Probleme mit der Versicherung haben«, übersetzte Jorge.
    »Sí«, gab Hunt sofort zurück.
    Wieder fragte der Mann etwas.
    »Er fragt, ob wir diese Versicherung loswerden wollen.«
    »Sí«, wiederholte Hunt.
    »Bueno«, sagte Guillermo, nickte entschieden, spuckte auf den Boden und redete auf Manuel ein.
    Manuel antwortete ihm; dann setzte er sich wieder in den Pick-up. »Zwei Querstraßen weiter«, sagt er. »Guillermo gehen zu Fuß, wir folgen ihm mit Auto. Er zeigt uns, wo wir abstellen sollen Pick-up und sagt uns Bescheid, wenn Versicherungsvertreter kommt vorbei. Dann Guillermo geht zurück.«
    »Was bekommt er für seine Hilfe?«, fragte Hunt, als Manuel den Motor anließ.
    »Nichts. Das wäre Beleidigung. Er will Tod von sein Boss rächen ... sein Freund.«
    Langsam rollte der Wagen die Straße hinunter und folgte Guillermo zu einer Hauptstraße; dann winkte er Manuel, den Pick-up in eine Parklücke zu lenken. Dabei überfuhr er beinahe einen streunenden Hund, der an irgendetwas kaute, das wie ein Stück rohes Fleisch aussah. Guillermo zündete sich eine Zigarette an, stellte sich an einen Zaun in der Nähe des Pick-ups und rauchte.
    Sie warteten. Obwohl die Seitenfenster heruntergelassen waren, herrschte im Wagen eine stickige Hitze. Hunt döste ein, bis ihn Beths Ellenbogen in die Rippen traf. Sofort war er hellwach und sah Guillermo am Beifahrerfenster stehen. »Aquí«, sagte er leise und sprach dann in schnellem Spanisch auf Manuel ein.
    »Der Mann trägt einen Koffer«, übersetzte Manuel, während er in den Innenspiegel schaute und den Motor anließ. »Da kommt er.«
    Guillermo trat rasch vom Wagen zurück und verabschiedete sich. »Gracias, amigo«, sagte Manuel leise. Guillermo nickte ihm zu und machte, dass er davonkam.
    Sekunden später ging der Vertreter am Pick-up vorbei.
    Im Unterschied zu seinem Kollegen in den Vereinigten Staaten trug er einen der altmodischen grauen Anzüge, die bei mexikanischen Geschäftsleuten und Politikern anscheinend beliebt waren. Seine Haut war dunkel, und er trug eine Ledertasche, keinen Aktenkoffer. Hunt musste gegen das irrationale Bedürfnis ankämpfen, sich zu ducken, sich unter dem Armaturenbrett zu verstecken, bis der Mann vorbeigegangen war. Er sah nicht so kräftig und machtvoll aus wie sein amerikanischer Kollege; er war eher durchschnittlich groß und besaß die nichtssagenden Gesichtszüge, die Hunt bei der ersten Begegnung mit »seinem« Vertreter gesehen hatte.
    Der Mann bog um die Ecke des Häuserblocks. Manuel setzte den Wagen aus der Parknische und folgte ihm.
    »Sollten wir nicht lieber zu Fuß gehen?«, fragte Jorge. »Sind wir nicht zu auffällig? Der Kerl muss doch merken, wenn ihm ein Wagen im Schritttempo folgt.«
    »Warten wir's ab. Es ist mir lieber, ihn zu verfolgen, wenn er selbst in einen Wagen steigt, als dass er plötzlich spurlos verschwindet.«
    Auf der Straße drängten sich andere Fahrzeuge, und es wimmelte von Fußgängern. Das bot Manuel die Chance, dem Vertreter auf unauffällige Weise zu folgen, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. Sie beobachteten, wie der Mann um eine weitere Straßenecke bog und sich einem seltsamen Gebäude näherte.
    »Hier ich noch nicht gewesen«, stieß Manuel ungläubig hervor und schüttelte den Kopf.
    In einem Labyrinth aus den verschiedensten Gebäuden in der Innenstadt von Tuxtla Gutierrez befand sich eine Senke, so groß wie drei Fußballfelder. Hunt sah, wie der Versicherungsvertreter mit forschem Schritt den Hang zum Grund dieser Senke hinunterspazierte. Manuel hielt an, und gemeinsam beobachteten sie, wie der Vertreter den Grund des Beckens erreichte und auf einen kleinen Steinbau zuging, der genau in der Mitte der freien Fläche errichtet war - die Hauptgeschäftsstelle der Insurance Group.
    Das Gebäude kam Hunt seltsam bekannt vor. Dann fiel es ihm ein: Es erinnerte ihn an den »Knast«.
    An

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