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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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gestern Abend angerufen hatte. Am Sonntagabend. Dieser Versicherungsfritze, der an einem Samstagmorgen plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte, mit einem Aktenkoffer voller Broschüren und einem ganzen Arsenal wohlklingender Verkäufer-Phrasen auf den Lippen. Dieser Versicherungsfuzzi, der ihm seit fast einer Woche damit auf die Nerven ging, er solle eine zusätzliche Immobilienversicherung abschließen. Steve wusste nicht, woher dieser Kerl die Telefonnummer von seiner Arbeitsstelle hatte, aber er mochte es gar nicht, während der Arbeit belästigt zu werden, und so sagte er grob »Kein Interesse« und legte auf.
    Sofort klingelte das Telefon erneut.
    »Mr. Nash«, sagte der Versicherungsvertreter in einem Tonfall, der beschwichtigend und tadelnd zugleich klang.
    »Hören Sie, ich habe es Ihnen gerade schon gesagt: Ich habe kein Interesse, weitere Versicherungen abzuschließen. Hören Sie auf, mich hier anzurufen.«
    »Sie spielen mit dem Feuer, Mr. Nash. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre derzeitige Immobilienversicherung deckt nichts von Ihren neuen Bauvorhaben ab. Sie werden die Deckungssumme aufstocken müssen ...«
    »Wenn alles fertig ist, werde ich das tun. Aber ich werde nicht gutes Geld aus dem Fenster werfen, nur um ein Gerüst, Sperrholz und Trockenputz zu versichern.«
    »Und Stromleitungen, Wasserrohre ...«
    »Ich hab's Ihnen schon gesagt! Außerdem habe ich mir meinen Versicherungsschein noch einmal genau angeschaut. Der Anbau ist abgedeckt. Ich habe sogar schon Ansprüche wegen eines Wasserschadens bei meiner Versicherung geltend gemacht. Also brauche ich nichts Neues.«
    »Ihre derzeitige Police bietet nur bedingte Deckung, bis zu einer gewissen Schadenshöhe.«
    »Das reicht mir.«
    »Aber Sie haben viel mehr in Ihren Hobbyraum investiert, als es kosten würde, ihn auf unbegrenzte Schadenshöhe zu versichern«, erläuterte der Versicherungsvertreter mit ruhiger Stimme. »Ganz zu schweigen von der Arbeit und den Mannstunden.«
    »Ich werde keine weiteren Versicherungen abschließen. Jetzt nicht. Basta!«
    »Es wäre außerdem angeraten, zusätzlich eine Risikoversicherung abzuschließen, für den Fall, dass Sie einen Unfall haben, während Sie zum Beispiel auf dem Dach arbeiten.«
    »Einen schönen Tag noch«, sagte Steve mit fester Stimme. »Und rufen Sie mich nicht noch einmal an.« Er legte auf. Dann schwenkte er seinen Sessel wieder herum und blickte mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster. Ein paar Arbeitstrupps waren bereits aufgebrochen, doch ein Großteil der Männer lungerte immer noch in der Nähe des offenen Garagentores herum. Zwei der Burschen dort unten kannte Steve jedoch nicht. Zwei Männer, die nicht hierhergehörten ... die nicht hier hätten sein dürfen.
    Stämmige Männer mit Humphrey-Bogart-Hüten.
    Steve gefror beinahe das Blut in den Adern, als er sich an die Nacht zurückerinnerte, in der er genau so eine Gestalt im Anbau gesehen hatte. Steve hatte sich schon eingeredet, er habe sich das alles nur eingebildet, doch sowohl er selbst als auch Nina hatten Geräusche gehört, und irgendetwas musste diese Laute ja hervorgerufen haben. Und ehe Steve das Licht eingeschaltet hatte, hatte er in der Ecke einen Mann stehen sehen, der genau so aussah wie ...
    Wo waren sie denn auf einmal hin?
    Stirnrunzelnd stand Steve auf, presste die Stirn fast gegen die Fensterscheibe. Die beiden Männer mit den Humphrey-Bogart-Hüten waren verschwunden. Gerade eben hatten sie noch mitten zwischen den Arbeitern gestanden, gleich neben der Garageneinfahrt; dann hatte Steve geblinzelt, und sie waren fort. Nun trat er einen Schritt nach rechts, spähte seitwärts durch die Scheibe, drehte sich in die andere Richtung, doch immer noch sah er keine Spur von den Männern. Das war unmöglich! Sie konnten sich nicht einfach in Luft aufgelöst haben! Doch im Hof der Abteilung Landschaftspflege waren sie nicht. Vielleicht waren sie ja in der Garage. Ja, sicher! So war das. Sie waren in die Garage gegangen; deswegen konnte er sie jetzt nicht mehr sehen.
    Aber er wollte auch nicht hingehen und nachschauen; er wollte keinen der Arbeiter im Hof fragen.
    Steve wandte sich vom Fenster ab und ließ sich in seinen Sessel sinken. Wieder klingelte das Telefon, und wieder der Versicherungsvertreter. Steve hob den Hörer an und ließ ihn sofort wieder auf die Gabel fallen, ohne ein Wort zu sagen. Er dachte an die Tequila-Flaschen und die Rinnsale aus Urin und die Fäkalien, die er in seinem noch nicht fertigen Hobbyraum

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