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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sprühte Jorge ins Gesicht, und ein kräftiger Wasserstrahl traf ihn geradewegs im Schritt, als er sich neben Ynez stellte und an der Spülmaschine hektisch einen Knopf nach dem anderen drückte.
    »Das habe ich auch schon versucht!«, schrie sie. »Geh raus und dreh das Wasser ab!«
    »Moment mal, ich hab 'ne Idee!« Er sank in die Knie, riss die Tür unter dem Spülenunterschrank auf, der gleich daneben stand, und schaute sich um. Genau wie er gehofft hatte, fand er dort zwei Wasseranschlüsse, einen für die Spüle und einen für die Spülmaschine. Hektisch drehte er sowohl den roten als auch den blauen Hahn. Der Druck des Wassers, das immer noch in alle Richtungen spritzte, wurde schwächer und verschwand dann völlig.
    Jorge erhob sich. »Was ist passiert?«
    Ynez versuchte sich das Wasser aus der Stirn zu wischen, doch ihre Hände waren ebenfalls klatschnass. Sie riss ein Papierhandtuch vor der Rolle und wischte sich damit übers Gesicht. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich hab das Ding nicht mal eingeschaltet. Ich hatte gerade angefangen, das Geschirr von heute Morgen auszuräumen. Kaum hatte ich die letzte Schüssel rausgenommen, ist das Ding plötzlich von ganz alleine explodiert. Ich hab die Tür zugeknallt und alle möglichen Knöpfe gedrückt, aber das hat nichts geholfen, und da habe ich nach dir gerufen.« Mit dem feuchten Papierhandtuch rieb sie sich den Hals ab. »Warum hat das eigentlich so lange gedauert?«
    »Ich habe den Rasen gemäht, da habe ich dich nicht gehört.«
    Sie betrachtete die Spülmaschine. »Wir werden wohl jemanden anrufen müssen, der das Ding repariert.«
    »Stimmt.« Er grinste sie an. »Du siehst ganz schön sexy aus, so klatschnass.«
    »Nicht jetzt.«
    »Warum nicht? Haben wir doch früher auch gemacht.«
    Unterhalb der Spüle hörte man ein lautes Gurgeln und ein ekelerregendes Gluckern, und dann kam plötzlich wieder Wasser aus der Spülmaschine - diesmal nicht so heftig spritzend wie vorher, doch es sickerte unter der Tür hervor und rann auf den Fußboden.
    »Das ist doch unmöglich!«, stieß Jorge hervor. »Ich hab den Hahn zugedreht.«
    »Ich habe dir ja gesagt, dass wir eine Garantieverlängerung abschließen sollten«, sagte Ynez. »Ich hab's dir gleich gesagt.« Aus der Waschküche hinter der Küche hörte man ein klapperndes Krachen und das Zischen eines kräftigen Wasserstrahls. Gemeinsam liefen sie hinüber und sahen, dass die Waschmaschine Seifenlauge ausspie. Die Tür der Maschine stand weit offen und schlug hin und her.
    Jorge blickte seine Frau an. »Du hast recht«, sagte er. »Wir hätten die verdammte Versicherung abschließen sollen.«

3.
    Im Oktober gaben Beth und Hunt eine Halloween-Party. Hunt war eigentlich kein Partygänger, doch wieder einmal holte Beth ihn aus seinem Schneckenhaus und brachte ihn zum Mitfeiern und sogar dazu, sich als Cowboy zu verkleiden, und zu Hunts eigener Überraschung amüsierte er sich prächtig.
    Auf der Gästeliste standen vor allem Freunde und Freundinnen von Beth, alles Bekannte von ihrer Arbeit. Doch auch Joel, Edward und Jorge waren erschienen. Joel war als Michael Myers verkleidet, Edward als Südstaaten-Hinterwäldler und Jorge als undefinierbare unmännliche Gestalt, die niemand erkannte, bis Jorge verkündete, er habe sich als das beliebteste Mitglied einer derzeit schwer angesagten Boygroup verkleidet. »Hat meine Nichte vorgeschlagen«, fügte er lahm hinzu.
    Hunt kümmerte sich zwar um jeden seiner Gäste, aber letztendlich landete er doch bei seinen Freunden auf der Veranda. Joel hatte die Michael-Myers-Maske abgenommen, und die beiden sprachen darüber, wie es früher gewesen sei, Halloween zu feiern, als sie jüngere Kinder in Panik versetzt und Nachbarn an den Rand des Wahnsinns getrieben hatten.
    »Sagt mal«, Jorge grinste, »habt ihr das mit Steve und diesem Vandalen mitgekriegt?«
    »Nein. Was war denn da?«, fragte Hunt.
    »Irgendwer ist bei ihm eingebrochen, hat auf den Boden gekackt und auf die Wände eingeschlagen - hat jede Menge Löcher in den Putz gehauen. Der Schaden liegt bei mindestens siebenhundert Dollar, aber die Versicherung meint, das übersteige das Deckungskonzept seiner Police. Jetzt muss Steve das Ganze aus eigener Tasche bezahlen.«
    »Diese verdammten Versicherungen.« Joel schüttelte den Kopf.
    Edward lachte leise. »Das würdest du nicht sagen, wenn du Steve kennen würdest. Der Kerl hat das echt verdient!«
    »Trotzdem, mir geht es ums Prinzip. Man schmeißt diesen Kerlen

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