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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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kommen und gehen doch. Sie sind ja nicht die ganze Zeit da ...«
    »Lass uns trotzdem gehen.«
    Hunt seufzte, wischte sich die Hände an der Serviette ab und erhob sich. »Na gut.«
    Gemeinsam traten sie aus der Küche und gingen durchs Wohnzimmer in den dunklen Flur. Hunt ging voran. Einen Augenblick blieb er im Flur stehen, öffnete die Tür zum Gästezimmer, spähte hinein und ...
    ... verdammt, es war wirklich unheimlich. Beiden richteten sich die Nackenhaare auf; ein kühler Hauch schien ihnen entgegenzuwehen, und unwillkürlich starrten beide auf das Doppelbett an der gegenüberliegenden Wand.
    Hunt hätte die Tür am liebsten sofort wieder zugeschlagen. Es gefiel ihm nicht, dass er dieses Bett so anstarrte ... dass auch Beth es so anstarrte. Da war nichts Unnatürliches, nicht am Bettgestell, nicht am Kopfteil und nicht an der Matratze, überhaupt nichts Ungewöhnliches; dennoch verlieh gerade diese Unscheinbarkeit dem Bett irgendeine bedrohliche Aura und schien es auffälliger zu machen, als es inmitten des Südweststaaten-Dekors des Zimmers eigentlich hätte wirken dürfen.
    Einen Augenblick standen beide schweigend da und lauschten, doch keiner machte Anstalten, das Zimmer zu betreten.
    »Ich höre nichts«, sagte Hunt schließlich.
    »Ich auch nicht.«
    Hunt wusste genau, warum Beth so viel Angst hatte, dass sie das Gästezimmer gar nicht erst betreten wollte, und warum sie so schnell wie möglich von hier fort wollte, zurück in die Küche, so weit weg von hier ...
    und dem Bett
    ... wie es nur ging.
    »Sollen wir in ein anderes Haus umziehen?«, fragte Hunt.
    Beth seufzte, und die unheimliche Atmosphäre verschwand. »Nein. Außerdem könnten wir uns sowieso nichts Hübsches wie das hier leisten. Im Moment jedenfalls nicht.«
    »Was sollen wir tun? Einen Exorzisten rufen?«
    Erneut spähten beide in den kleinen Raum, und wieder wurde Hunts Blick von dem unauffälligen Bett wie magisch angezogen.
    Schnell schloss er die Tür, und ohne noch ein Wort zu sagen, gingen beide in die Küche zurück und beendeten ihr Abendessen.

4.
    Steve schaute aus dem Fenster seines Büros auf den Hof der Abteilung Landschaftspflege hinunter. Am Montagmorgen war es jedes Mal am schlimmsten. Früher hatte er das immer richtig genossen. Da musste er die Aufgaben für die Woche verteilen; seine Arbeitstrupps waren versammelt, und er konnte sie spüren lassen, wer ihr Boss war. Aber inzwischen verabscheute Steve es, diesen Abschaum sehen zu müssen, an diesem einen Ort versammelt. Sämtliche Loser dieser Welt, die für das verdammte County arbeiteten: weiße Penner, ständig betrunkene Rothäute, aggressive Nigger und dämliche Immigranten. Sogar ein Schlitzauge war dabei. Und das Schlimmste war: Er konnte sie nicht einfach entlassen. Für jeden Angestellten gab es dann ein endlos langes Rechtsmittelverfahren, und am Ende gab das County, das ständig Angst davor hatte, vor Gericht gezerrt zu werden, jedes Mal nach und stellte den Nichtsnutz wieder ein. Mit Lohnnachzahlung.
    Im Hof sagte Edward Stack gerade etwas so laut, dass Steve ihn hören konnte, aber nicht laut genug, um es zu verstehen, und die umstehenden Kollegen reagierten mit jaulendem Gelächter. Und wie üblich nahm Stack das Geheul mit seiner unerträglichen Art zur Kenntnis, die er nun mal hatte, und hob abwiegelnd beide Hände.
    Auf der Führungsebene wurde schon davon gesprochen, die Abteilung Baumbeschnitt aufzulösen und die Aufgabe an Arbeiter von außerhalb der Verwaltung zu vergeben, an Privatfirmen - und Steve war voll und ganz dafür. Verdammt, wenn sämtliche Arbeiten der Landschaftspflege extern vergeben werden könnten, das wäre herrlich! Dann hätte Steve es endlich mit Subunternehmern zu tun, nicht mehr mit Angestellten, und dann würde er den Chefs der anderen Firmen einfach sagen können, wenn ihre Leute miese Arbeit ablieferten, und dann müssten diese Chefs sich um die Dreckarbeit kümmern und ihren Arbeitern sagen, dass sie nichts taugten. Steve selbst würde einfach hier sitzen und Papiere durchgehen. Und er würde von Unternehmern, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollten, schick zum Essen eingeladen werden und vielleicht die eine oder andere Gefälligkeit bekommen ...
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte, und Steve hob den Hörer ab und schwenkte seinen Drehsessel vom Fenster fort. »Abteilung Landschaftspflege, Steve Nash am Apparat.«
    »Mr. Nash!« Steve erkannte die Stimme wieder. Das war der Versicherungsvertreter, der schon

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