Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
jetzt blöd,” sagte sie. Aber
haben Sie Zugang zu einer Waffe?”
Die
Frage überraschte ihn. „Nein,” sagte er. „Aber wozu bräuchte ich eine Waffe?”
Diana
drückte auf einen Knopf und schaute ihn an, während der Fahrstuhl nach unten
fuhr. „Wenn er das tut, was ich vermute, dann brauchen wir vielleicht eine
– und die Polizei.”
* * *
Für
Eric Parker gab es nur einen Ausweg.
Er
packte seine Sachen zusammen. Er legte den Scheck auf einen Tisch neben seine
Uhr und seine Brieftasche und ging dann zur Treppe – dieser verfluchten
Wendeltreppe – und begann den mühsamen Aufstieg, der zum Gästezimmer
führte, das Diana ihm zur Verfügung gestellt hatte.
Es
war ein Kampf, bis er oben war, aber er schaffte es und ging ins Schlafzimmer,
wo er sich eine Reisetasche griff, in die er seine Kleider packte.
Er
brauchte nicht alles, nur genug, um in ein Flugzeug und aus dem Land zu kommen.
Aus dem Badezimer nahm er nur, was absolut notwendig war. Er warf einen Blick
in seine Brieftasche und vergewisserte sich, dass sein Pass darin war. Er ging
ins Schlafzimmer zurück und nahm den Hörer vom Telefon. Er rief seine
Reiseagentur an und reservierte einen Flug erster Klasse in die Schweiz. Ein
Flug ging in zwei Stunden. Die e-Flugkarte würde für ihn am Schalter
bereitliegen.
Perfekt.
Er
rief den Eingang an. „Hier Eric Parker. Würden Sie mir ein Taxi besorgen? Ich
bin in zehn Minuten unten.”
Er
legte wieder auf und hörte, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde.
Es kam von der darunter liegenden Etage. Panik ergriff ihn, aber er bewahrte
die Ruhe.
Sie
war zu Hause.
Eric
überlegte, wie er das handhaben sollte, und kam zu dem Schluss, dass es nur
einen einzigen Weg gab: dieses Schlafzimmer verlassen, die Treppe
hinuntersteigen und ihr gegenübertreten.
Er
ging weg. Sie brauchte nicht zu wissen, wohin er ging. Bis er am Flughafen war,
würde sie wahrscheinlich herausgefunden haben, dass er sich an ihrem Computer
zu schaffen gemacht hatte. Aber dann würde das keine Rolle mehr spielen –
er wäre zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs in ein Land, das ihn beschützen
würde.
Er
griff nach der Reisetasche, warf sie über die Schulter und nahm seine Krücken.
Das würde jetzt nicht angenehm werden, aber er würde es kurz machen. Er war ja
schon weg.
Er
ging zur Schlafzimmertür, machte sie auf und trat einen Schritt zurück.
Ihm
gegenüber war nicht Diana. Es war Mario De Cicco mit zwei von seinen Leuten,
und jeder von denen hielt eine Waffe auf Erics Gesicht gerichtet.
* * *
De
Cicco stürmte mit solch einer Gewalt in das Zimmer, dass Eric zurücktaumelte.
Sein Gips verhedderte sich im Teppichboden, er wäre beinahe hingefallen, doch
griff er nach einem Stuhl und richtete sich wieder auf.
De
Cicco schaute auf die Reisetasche. „Sie verreisen?”
Eric
schwieg. Ihm fiel auf, dass De Cicco und seine Leute Handschuhe trugen. An den
Füßen hatten sie Überschuhe aus Papier. Angst breitete sich in ihm aus, und er
wusste, weshalb sie hier waren. Sie wollten ihn töten.
„Beantworten
Sie die Frage, Eric. Verreisen Sie?”
„Ich
kehre in mein Apartment zurück. Was geht Sie das an?”
„Wenn
Sie den Auftrag geben, Leana Redman zu ermorden, dann geht mich das eine ganze
Menge an.” Er schritt auf Eric zu.
„Wie
sind Sie hier heraufgekommen?” fragte Eric.
„Man
hat uns hereingelassen. Anscheinend haben Sie Freunde erwartet. Wir sind
einfach durchmarschiert. Vielen Dank dafür.” Er kam noch näher an ihn heran.
„Leana Redman zu verprügeln war Ihr erster Fehler, Eric. Der Mordauftrag gegen
sie Ihr letzter.“ Er trat zur Seite. „Gehen Sie durch die Tür.”
„Sie
können mich mal.”
Einer
von De Ciccos Männern hob seine Waffe und richtete sie auf Erics Kopf.
„Es
gibt zwei Möglichkeiten, Eric,” sagte Mario. „Entweder Sie gehen aus eigener
Kraft durch diese Tür, oder ich ziehe Ihren Hintern an Ihrem Gipsbein da durch.
Treffen Sie eine Entscheidung. Eine ist weniger schmerzhaft. Also los, wählen
Sie.”
Er
hatte ganz einfach keine Wahl. Er ließ den Stuhl los, ergriff seine Krücken und
setzte sich an De Cicco vorbei zur Tür in Bewegung. Was De Cicco jedoch nicht
wusste, war, dass genau hinter der Tür ein Tisch stand. Darauf befand sich die
eiserne Statue einer Frau. Sie war zirka fünfundvierzig Zentimeter hoch und
gerade schwer genug, um jemandem ernsthafte Kopfverletzungen zuzufügen.
Wenn
er es zeitlich genau abstimmte,
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