Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
an seinem anderen Rechner saß.
Der
Bildschirm flimmerte, doch auch jetzt bekam sie keinen Zugang.
Einen
Moment hielt ihre Vewirrung noch an. Und dann dämmerte es ihr.
Einmal
hatte sie Eric ihr Passwort gegeben. Sein Computer hatte nicht funktioniert,
und er musste ihren benutzen, um einen Bericht fertig zu stellen.
Es
lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.
Just
in diesem Augenblick war ein früherer leitender Angestellter von Redman
International, der von Louis Ryan kontaktiert worden war, an ihrem Heimcomputer
eingeloggt.
* * *
Eric
starrte den Computer an. „Nun mach schon,” sagte er laut. „Hopp ...”
Eine
Nachricht erschien auf dem Bildschirm: ZUGANG NICHT GESTATTET.
Er
blickte mit Unmut auf die Nachricht, da er wusste, er würde die Informationen,
die Louis Ryan brauchte, nie bekommen, und der Scheck würde nie ihm gehören.
Voller
Wut schlug der mit der Faust an die Seite des Computers – und lehnte sich
überrascht zurück, als der Bildschirm zu flimmern begann und Funken aus dem
Gehäuse stoben. Der Schirm ging daraufhin aus, wurde schwarz, und er begriff,
dass er soeben ihren Rechner kaputtgemacht hatte.
Jetzt
würde sie wissen, dass er ihn benutzt hatte.
Verzweifelt
stöpselte er die Maschine aus, weil er Angst hatte, dass sie Feuer fangen
würde, und sah sich in dem Zimmer um, denn er wusste, sie könnte jeden Moment
zurückkommen. Er wollte gerade alles hinwerfen, ,Zur Hölle mit Ryan’ sagen und
das Büro verlassen, als ihm die lange Reihe von Aktenschränken auf der anderen
Seite des Zimmers ins Auge fiel. Er fragte sich, ob die Informationen, nach
denen er suchte, dort sein mochten, hübsch aufgelistet in sauberen Ordnern ...
Er
schnitt eine Grimasse, fasste nach seinen Krücken und ging an den Schrank, der
ihm am nächsten war. Er zog an einer der vier Schubladen und fand sie
verschlossen. Das erstaunte ihn nicht, aber mit etwas Glück würde er vielleicht
irgendwo in diesem Raum die Schlüssel finden und sie aufschließen können.
Er
kehrte an ihren Schreibtisch zurück.
Er
öffnete die oberste Schublade, schob vorsichtig einen Stapel Papiere beiseite,
fand aber keine Schlüssel. Er machte die Schubladen auf der rechten Seite auf
und entdeckte nichts außer dicken, dunkelgrünen Ordnern. Daraufhin öffnete er
die linke Schublade. Drinnen glänzte eine Mappe aus glattem, schwarzem
Krokodilleder; es war eine von mehreren, die Diana besaß. Eric wollte sie schon
zur Seite räumen und unter ihr weitersuchen, als er innehielt. Und überlegte.
Er
nahm die Mappe heraus und legte sie auf den Schreibtisch. Die Mappe war
unverschlossen, und er machte sie auf. Sie war vollgestopft mit Akten die
Übernahme von WestTex Incorporated betreffend.
Sein
Herz machte einen Sprung.
Rasch
durchblätterte er die hunderte von Seiten an Informationen und stellte fest,
dass alles, was Ryan brauchte, darin enthalten war – in dieser Mappe. Er
konnte sein Glück kaum fassen, griff nach einem der Telefone neben dem Computer
und wählte Ryans Nummer. Der Mann nahm beim zweiten Klingeln ab.
„Warum
hat das so lange gedauert, Eric?”
Eric
ignorierte den Sarkasmus. Die Dinge verhielten sich jetzt anders. Nun hatte er
die Oberhand, nicht Ryan. „Ich habe alles, worum Sie mich gebeten haben,” sagte
er. „Aber die Zeit wird knapp. Sie kann jeden Moment zurück sein. Wie lange
wird es dauern, bis Sie jemanden vorbeischicken können, der die Papiere
abholt?”
„Zehn
Minuten.”
„Ich
habe gesagt, jeden Moment’”, sagte Eric. „Sie haben fünf Minuten. Und noch
etwas, Ryan. Ich möchte das Dreifache, oder wir kommen nicht miteinander ins
Geschäft.”
Stille
breitete sich aus.
„Antworten
Sie mir,” sagte Eric. „Ich habe alles. Das Dreifache oder nichts.”
„Sie
sind verrückt,” sagte Louis. „Ich zahle Ihnen auf keinen Fall –“
„Die
Informationen sind zehnmal so viel wert, und das wissen Sie ganz genau,”
unterbrach ihn Eric. „Also, was ist nun? Sie haben nur noch vier Minuten.”
„Na
gut,” sagte Louis. „Ich verdreifache.”
Eric
lächelte düster; sein Magen hatte sich zusammengezogen. Und jetzt zum Bluff.
„Und Louis: Im Falle, dass Sie einen Rückzieher bezüglich des Schecks machen
oder mir etwas zustoßen sollte, möchte ich Sie warnen, dass ich einen Freund in
diese Sache eingeweiht habe, bevor ich Sie anrief. Wenn er meinen Nachruf lesen
sollte, wird die Welt bald den Ihren lesen. Vergessen Sie das nicht. Vermurksen
Sie das nicht. Spielen
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