Fight Club: Roman (German Edition)
war, war noch immer drei Zeitzonen hinter mir.
Etwas, das eine Bombe war, eine große Bombe, hatte meine raffinierten Kaffeetischchen »Njurunda«, die sich in der Form eines limonengrünen Yin und eines orangefarbenen Yang zu einem Kreis fügten, in die Luft gejagt. Sie waren nur noch Splitter.
Meine Sofagruppe »Haranda« mit den orangefarbenen Überzügen, Design von Erika Pekkari, sie war nur noch Schrott.
Und ich war der einzige Sklave meines Nestbauinstinkts. Meine Bekannten, die früher mit Pornographie im Badezimmer hockten, die hocken nun mit ihrem IKEA-Katalog drin.
Wir haben alle den gleichen Sessel »Johanneshov« mit dem grünen Streifenmuster »Stinne«. Meiner fiel brennend fünfzehn Stockwerke tief in einen Brunnen.
Wir haben die gleichen Papierlampen »Rislampa/Har« aus Draht und umweltfreundlich ungebleichtem Papier. Meine sind jetzt Konfetti.
Diese ganze Badezimmerhockerei.
Das Besteck »Alle«. Rostfreier Stahl. Spülmaschinenfest.
Die Standuhr »Vild« aus galvanisiertem Stahl, ach, ich musste sie einfach haben.
Das Regalsystem »Klipsk«, ach ja. Die Hutschachteln »Hemlig«. Ja.
Die Straße vor meinem Hochhaus war übersät mit all dem Zeug.
Die Steppdeckengarnitur »Mommala«, Design von Tomas Harila und erhältlich in:
Orchidee.
Fuchsia.
Kobaltblau.
Schwarz.
Tiefschwarz.
Eierschalenfarben oder gesprenkelt.
Ich habe ein ganzes Leben gebraucht, um mir dieses Zeug zusammenzukaufen.
Der pflegeleichte Strukturlack von meinen Beistelltischen »Kalix«.
Meine Tischserie »Steg«.
Du kaufst Möbel. Du sagst dir, das ist das letzte Sofa, das ich in meinem ganzen Leben brauche. Kauf das Sofa, und ein paar Jahre lang bist du zufrieden, weil du, egal was kommt, die Sache mit dem Sofa erledigt hast. Dann das richtige Geschirr. Dann das genau richtige Bett. Die Vorhänge. Der Teppich.
Dann sitzt du in deinem hübschen Nest in der Falle, und die Dinge, die du einmal besessen hast, sie besitzen nun dich.
Bis ich vom Flughafen heimkam.
Der Portier tritt aus dem Schatten, um mir zu sagen, dass es einen Unfall gegeben hat. Die Polizei war da und hat eine Menge Fragen gestellt.
Die Polizei vermutet, dass es das Gas war. Vielleicht ist das Kontrolllicht am Herd ausgegangen, oder ein Brenner wurde angelassen und Gas strömte aus, und das Gas stieg zur Decke, und es füllte jeden Raum der Wohnung von der Decke bis zum Boden. Die Wohnung hatte einhundertfünfzig Quadratmeter und hohe Decken, und das Gas muss tagelang ausgeströmt sein, bis alle Räume voll waren. Als die Räume bis zum Boden voll waren, schaltete sich der Kompressor im Sockel des Kühlschranks ein.
Explosion.
Die raumhohen Fenster in ihren Aluminiumrahmen flogen heraus, die Sofas, die Lampen, das Geschirr und die brennenden Laken, die Jahrbücher der High-School, die Abschlusszeugnisse und das Telefon. Alles knallte in einer Art Sonnensturm aus dem fünfzehnten Stock.
Nicht mein Kühlschrank. Ich hatte fächerweise verschiedene Senfsorten gesammelt, manche auf Stein gemahlen, manche nach englischem Pubrezept. Es gab fettarmes Salatdressing in vierzehn verschiedenen Geschmacksrichtungen und sieben Sorten Kapern.
Ich weiß, ich weiß, das ganze Haus voller Gewürze und nichts Richtiges zu essen.
Der Portier schnäuzte sich die Nase, und irgendetwas klatschte satt wie ein Baseball in einen Fängerhandschuh in sein Taschentuch.
Sie können in den fünfzehnten Stock hinauffahren, sagte der Portier, aber niemand dürfe die Wohnung betreten. Polizeiliche Anweisung. Die Polizei hätte gefragt, ob ich eine ehemalige Freundin habe, die das getan haben könnte, oder ob ich mir jemanden zum Feind gemacht habe, der Zugang zu Dynamit hat.
»Es lohnt sich nicht, hinaufzufahren«, sagte der Portier. »Außer dem Betongerippe ist nichts mehr übrig.«
Die Polizei hatte Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Niemand hatte Gas gerochen. Der Portier runzelte die Stirn. Der Kerl verbrachte seine Zeit damit, mit den Dienstmädchen und Schwestern zu flirten, die in den großen Wohnungen in der obersten Etage arbeiteten und nach der Arbeit in den Sesseln im Foyer auf ihre öffentlichen Verkehrsmittel warteten. Drei Jahre habe ich hier gewohnt, und der Portier saß immer noch jeden Abend da und las in seiner Zeitschrift, während ich Pakete und Taschen von einem Arm in den anderen wechselte, um die Eingangstür aufzusperren und mich selbst hereinzulassen.
Der Portier runzelt die Stirn und sagt, dass manche Leute auf eine lange Reise gehen und
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