Fight Club: Roman (German Edition)
Nasenrücken des Kellners krachen ließ, bis der Kellner genügend Luft bekam und Blut verspritzend stopp sagte.
Du sagst nichts, denn der
Fight Club
existiert nur in den Stunden zwischen dem Beginn des
Fight Clubs
und seinem Ende.
Der Junge, der im Kopierladen arbeitet, vor einem Monat hast du diesen Jungen gesehen, der sich nicht merken kann, dass er einen Auftrag dreimal lochen und farbige Einlegeblätter zwischen die kopierten Stapel legen muss, aber für zehn Minuten war dieser Junge ein Gott, als er einem Kontakter, der zweimal so groß war wie er selbst, einen Tritt verpasste, dass ihm die Luft wegblieb, und dann auf dem Mann landete und ihn bearbeitete, bis der Mann erschlaffte und der Junge aufhören musste. Das ist die dritte Regel beim
Fight Club:
Wenn jemand stopp sagt oder erschlafft, selbst wenn er es nur vortäuscht, ist der Kampf vorbei. Sooft du den Jungen siehst, darfst du ihm nicht sagen, was für einen großen Kampf er geliefert hat.
Nur zwei Leute in jedem Kampf. Immer nur ein Kampf gleichzeitig. Gekämpft wird ohne Hemd und Schuhe. Die Kämpfe dauern so lange, wie sie dauern müssen. Das sind die anderen Regeln des
Fight Clubs.
Im
Fight Club
ist niemand das, was er in der realen Welt ist. Selbst wenn du dem Jungen sagen würdest, dass er einen guten Kampf geliefert hat, würdest du nicht zu demselben Menschen sprechen.
Der Mensch, der ich im
Fight Club
bin, ist nicht der, den mein Chef kennt.
Nach einem Abend im
Fight Club
spielt sich alles in der realen Welt mit gedämpfter Lautstärke ab. Nichts kann dich ankotzen. Dein Wort ist Gesetz, und wenn andere dieses Gesetz brechen oder dich in Frage stellen, nicht einmal das kotzt dich an.
In der realen Welt bin ich Koordinator für Rückrufaktionen und sitze mit Hemd und Krawatte und dem Mund voller Blut im Dunkeln und wechsle die Overheadfolien und Dias, während mein Chef Microsoft erzählt, dass er eine bestimmte Schattierung von blassem Kornblumenblau als Symbolfarbe gewählt hat.
Der erste
Fight Club
bestand nur aus Tyler und mir, die aufeinander einschlugen.
Wenn ich früher verärgert nach Hause kam und wusste, dass mein Leben nicht meinem persönlichen Fünfjahresplan gehorchte, reichte es, dass ich meine Eigentumswohnung putzen und mein Auto auseinander nehmen konnte. Eines Tages würde ich tot sein, ohne eine Narbe, und eine wirklich hübsche Eigentumswohnung und ein Auto würden übrig bleiben. Wirklich sehr hübsch, bis sich der Staub festsetzte oder der nächste Eigentümer. Nichts ist statisch. Sogar die
Mona Lisa
zerfällt. Seit es den
Fight Club
gibt, kann ich mit der Hälfte der Zähne in meinem Kiefer wackeln.
Vielleicht ist Selbstverfeinerung nicht die Antwort.
Tyler hat seinen Vater nie gekannt.
Vielleicht ist Selbstzerstörung die Antwort.
Tyler und ich gehen immer noch gemeinsam zum
Fight Club.
Der
Fight Club
findet jetzt im Keller unter einer Bar statt, am Samstagabend, nach Schließung der Bar, und jede Woche sind ein paar Leute mehr da, wenn du hinkommst.
Tyler stellt sich unter das einzige Licht in der Mitte des schwarzen betonierten Untergeschosses, und er sieht dieses Licht, das ihm in hundert Augenpaaren aus dem Dunkel entgegenflackert. Das Erste, was Tyler brüllt, ist: »Regel Nummer eins beim
Fight Club
heißt: Man redet nicht darüber.«
»Regel Nummer zwei beim
Fight Club
«, brüllt Tyler, »heißt: Man redet nicht darüber.«
Ich selbst habe meinen Vater sechs Jahre lang gekannt, aber ich kann mich an nichts erinnern. Mein Dad fängt ungefähr alle sechs Jahre in einer neuen Stadt eine neue Familie an. Das hat nicht viel mit Familie zu tun, es ist eher so, als wenn er eine Franchise-Firma aufbaute.
Was du beim
Fight Club
triffst, ist eine Generation von Männern, die von Frauen aufgezogen wurde.
Tyler steht unter dem einzigen Licht in der nachmitternächtlichen Schwärze eines Tiefgeschosses voller Männer und geht die anderen Regeln durch: zwei Männer pro Kampf, nur ein Kampf gleichzeitig, keine Schuhe, keine Hemden, die Kämpfe dauern so lange, wie sie dauern müssen.
»Und die siebte Regel«, brüllt Tyler, »heißt: Wenn heute dein erster Abend im
Fight Club
ist, dann
musst
du kämpfen.«
Fight Club
ist nicht wie Football im Fernsehen. Du siehst nicht zu, wie ein Haufen Männer, die du nicht kennst, auf der anderen Seite der Erde live via Satellit mit einer zweiminütigen Verzögerung aufeinander eindreschen, und alle zehn Minuten preisen dir Werbespots Bier an und eine kleine Pause zur
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