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Filmriss

Filmriss

Titel: Filmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Buettner
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während er selbst einen Schluck trinkt. Es sieht aus wie Wasser. Plötzlich schäme ich mich fast, dass ich nicht probiert hab.
    Frieda verträgt viel mehr als ich. Was aber nicht schwer ist. Frieda kann problemlos mit den Jungs mithalten. Ich glaube, dass Marlon das cool findet. Auch wenn er immer so tut, als wäre es ihm völlig egal.
    Inzwischen läuft Musik von den Kings of Leon an. Benny steht sonst mehr auf die hektischen Sachen, aber die haben schön ruhige Songs, die ich sehr mag.
    Ein Typ kommt durch die Tür, der aussieht wie Campino, der Sänger von den Toten Hosen , allerdings als der zwanzig war. Wenigstens hat er, wenn ich mich richtig erinnere, die gleiche Frisur, beim Rest verliert sich die Ähnlichkeit, sobald man genauer hinguckt, und zwar klar zu seinen Ungunsten.
    »Mensch, Kassi!« Marlon springt auf und geht zu dem Typ, den ich noch nie gesehen habe. »Hab gar nicht mehr mit dir gerechnet.«
    »Ach du Scheiße«, sagt Benny, »was will der denn hier?«
    Kassi schaut sich um. Er trägt eine hellbraune, kurze Lederjacke. Eine Plastikeinkaufstüte baumelt an seiner Hand. Er wirkt unsicher. Er kann einen nicht lange angucken, schaut immer gleich weg. Irgendwas an dem mag ich nicht. Keine Ahnung, wo Marlon ihn aufgegabelt hat.
    »Setz dich doch.« Marlon drückt ihn in einen Sessel und pflanzt sich selbst auf den daneben. Mich lässt er allein auf dem Sofa hocken.
    »Wirf mal zwei Bier rüber, Benny.«
    Marlon hält Karsten den Schnaps hin.
    »Nicht meine Marke«, meint der und zieht grinsend eine Flasche aus seiner Plastiktüte. »Gut, dass ich mitdenken kann.«
    Schweigend drückt er Marlon die Flasche in die Hand.
    »Schottischer Whisky. Nicht übel.« Er dreht den Deckel ab und will ansetzen.
    »Immer mit der Ruhe.« Karsten nimmt ihm die Flasche wieder ab. »Noch nie was von Trinkkultur gehört oder was? Banause.« Dazu macht er ein todernstes Gesicht. Der geht mir total auf die Nerven. Marlon scheint ihn allerdings gut zu finden, was ich absolut nicht verstehen kann.
    »Das ist übrigens Karsten«, sagt er zu mir. »Er hat bei ein paar Auftritten für uns die Technik gemacht.«
    »Ich dachte, Benny war euer Techniker«, sage ich.
    »Ich hab ihn ein bisschen unterstützt«, meint Karsten. »Oder, Benny?«
    Benny winkt ab und lässt ein verächtliches Zischen hören.
    »Du hast Recht«, sagt er. »Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.«
    Karsten scheint die Ironie nicht zu verstehen.
    »Siehste!«, meint er ernst. »Sag ich doch. Benny und ich sind auch Kumpel.«
    Benny steht hinter ihm, macht den Scheibenwischer und zieht eine seiner Fratzen. Karsten kriegt von alldem nichts mit.
    »Bist du so lieb«, sagt Marlon zu mir, »und holst uns ein paar Gläser?«
    Wenigstens ist ihm eingefallen, dass ich noch da bin. Aber mich loszuschicken, als wäre ich seine Bedienung, und auch noch vor diesem Voge l – ich glaub, es geht los.
    »Gläser holst du besser selbst«, sag ich so gelassen wie möglich. »Falls du welche findest. Ich hab hier jedenfalls noch keins gesehen. Wozu auch? Ich hab schon als Baby gelernt, aus der Flasche zu trinken. Der da wahrscheinlich nicht.«
    Alle lachen, alle bis auf Karsten. Der glotzt mich feindselig an, wenn auch wieder nur kurz. Dann kriegt er doch noch die Kurve und grinst.
    »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Ohne zu zögern, setzt er die Flasche an, nimmt aber nur einen winzigen Schluck. Er schnalzt mit der Zunge, als hätte er die ganz große Ahnung. Dabei sieht er aus, als würde er das Zeug am liebsten gleich wieder ausspucken. Plötzlich steht Frieda hinter ihm.
    »Wollt ihr beiden Hübschen«, säuselt sie, »vielleicht alleine trinken? Auch Mädels mögen Whisky. Manche jedenfalls.« Mich trifft ein verächtlicher Seitenblick.
    Sie legt eine Hand auf Karstens Schulter. Es sieht so vertraut aus, als würde sie ihn schon ewig kennen. Bei ihm dagegen scheint es fast, als hätte er Angst vor ihr. Er zuckt sogar ein bisschen zusammen.
    Marlon gibt Frieda die Flasche, lächelt sie an. Sie trinkt so viel, dass sie dreimal schlucken muss. Tränen treten ihr in die Augen, aber sie verzieht keine Miene.
    »Mit Cola«, sagt sie trotzdem, »kommt das Zeug deutlich besser. Außerdem haben wir hier Kinder.«
    Dass sie dabei wieder mich anguckt, ist klar.
    »Cola!« Marlon scheint enttäuscht. »Das geht gar nicht. Das ist Scotch vom Allerfeinsten. Glaubst du vielleicht, mein Kumpel Kassi schleppt hier irgendeinen Scheiß zum Verdünnen an?«
    Wortlos halte ich Frieda die

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