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Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Titel: Final Cut - Etzold, V: Final Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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drein.
    »Sie würde uns helfen, wenn wir die IP-Adresse einem registrierten Privatanschluss zuordnen könnten«, sagte Clara. »So wissen wir nur, dass irgendein Laptop am heutigen Nachmittag das WLAN des Cafés genutzt hat, und suchen die Nadel im Heuhaufen.«
    »Keine Möglichkeit, mehr herauszufinden?«, fragte Winterfeld.
    Wieder meldete Clara sich zu Wort. »Die einzige Möglichkeit wäre, sich die IP-Protokolle sämtlicher WLANs von Berliner Cafés geben zu lassen und so eine Spur des Täters durch Berlin zu haben. Das ist aber nur möglich, wenn er stets dasselbe Laptop benutzt und damit die ganze Zeit online geht.« Sie blickte Hermann an. »Richtig?«
    »Richtig.« Hermann schaute in die Runde. »Sobald er offline geht oder einen anderen Computer verwendet – und das ist nicht unwahrscheinlich –, helfen uns die früheren Daten nicht mehr.«
    Winterfeld versuchte es noch einmal. »Und wenn wir eine Suchaktion starten?«
    »Ich verstehe Sie ja.« Clara musste lächeln, obwohl ihr eigentlich nicht danach zumute war, doch Winterfelds Diensteifer hatte manchmal etwas Kindlich-Trotziges. »Aber was wollen wir da als Suchmeldung rausgeben? ›Gesucht wird eine Person, von der wir annehmen, dass sie ein Mann ist, der sich am Nachmittag gegen achtzehn Uhr nahe dem Backfrisch-Café an der Skalitzer Straße aufgehalten hat. Wir wissen nicht, wie er aussieht, aber er hatte vielleicht ein Laptop dabei. Vielleicht saß er aber auch im Auto oder unbemerkt mit dem Laptop auf dem Klo des Cafés. Sachdienliche Hinweise bitte an ...‹« Clara schüttelte den Kopf. »Das ist der beste Weg, nichts herauszufinden und uns lächerlich zu machen.«
    Winterfelds Mundwinkel sanken noch weiter nach unten. »Also ist es eine Spur ...«
    »... die wir nicht weiterverfolgen können.« Hermann zuckte die Schultern.
    Winterfeld kniff die Lippen zusammen und fuhr sich durch die Haare. »Das heißt, dieser Kerl läuft hier irgendwo herum, und wir können nichts unternehmen?« Clara und Hermann zuckten die Schultern. Winterfeld klappte die Zigarilloschachtel auf und zu und atmete tief aus. »Na ja, immerhin haben wir die DNA.«
    »Im Moment checken wir die weiteren Online-Kontakte auf Jasmin Peters’ Laptop«, sagte Hermann. »Wir haben ihr Profil auf mehreren Dating-Plattformen gefunden und werden jetzt die Kontakte zurückverfolgen, mit denen sie bis März kommuniziert hat. Anfragen bei den Anbietern sind bereits unterwegs.«
    Winterfeld stand auf und ging mit von Weinstein zur Tür.
    »Gut«, sagte er. »Nächste Schritte: Entweder es gelingt uns doch noch, die DNA des Mannes zuzuordnen, oder wir müssen das Netz über die Online-Kontakte enger knüpfen. Ein DNA-Check der Bevölkerung kommt für mich nur als Plan B in Betracht. Idealerweise sollten wir den Täter über das Medium schnappen, aus dem er kommt: das Internet.« Er steckte sich einen Zigarillo zwischen die Lippen und ballte die Faust, während er die Tür öffnete.
    »Und dann: sichten und vernichten.« Er zwinkerte Clara zu. »Ich gehe eine rauchen.«

29.
    Albert Torino war kurz eingenickt, als ihn das Klingeln seines Blackberrys aus dem Schlaf riss. Er saß an seinem Schreibtisch im Büro an der Friedrichstraße und kam nur langsam zu sich.
    Die Nacht war die Hölle gewesen. Jochen und er hatten, so gut es ging, eine Präsentation zusammengestellt, in denen die »Letters of Intent«, die Absichtserklärungen der Sender, aufgestellt waren. Torino hatte es nur unter Zuhilfenahme von Aufputschmitteln geschafft, da er die Nacht zuvor im Flugzeug schon nicht geschlafen hatte und der Jetlag ihm noch zu schaffen machte. Der größte Privatsender war bereit, das Ganze zu senden, sofern es Rückendeckung von Xenotube gab. Pegasus Capital würde noch einmal drei Millionen für eine Riesenkampagne drauflegen, wenn Shebay auf der Landing Page von Xenotube zu sehen war. Und zwei mittelgroße Plattenlabels hatten bereits zugesagt, Joint Ventures einzugehen, um mit den Top-Kandidatinnen Platten zu produzieren. Das Recht, die gemeinsame Nacht von Miss Shebay und dem Bieter zu filmen und möglicherweise als Porno zu verkaufen, behielt Integrated Entertainment, auch deshalb, weil sich weder Xenotube noch Privatsender mit Triple-X-Filmen die Finger und das Image schmutzig machen wollten. Darauf hinzuweisen und sich an den Umsätzen indirekt zu beteiligen reichte schließlich, damit die Kasse klingelte.
    Tom Myers und seine Anwälte hatten gesehen, dass die Präsentation ein wenig mit der

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