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Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Finn und der Kristall der Zeit (German Edition)

Titel: Finn und der Kristall der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Konrad
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das war noch das Allertollste an dieser Zeit. Er hatte Eltern; Eltern, die ihn über alles liebten, die ihm jeden Wunsch erfüllten, die immer für ihn da waren.
    Wenn nur… ja, wenn nur seine Brüder hier gewesen wären.
    Seit Tom und Jacob vor zwei Wochen wieder in der Zeit zurück gereist waren, fühlte er sich, als sei ein Stück von ihm nicht mehr da, einfach weg, gestorben. Tom und Jacob waren jetzt dort, wo sie hingehörten, in der Zeit, in der auch Jacobs Eltern lebten, in der es Paul, den Milchmann gab und Anton, den Sohn des Fleischers, einer Zeit, in der es Justus gab, Rudolf und den kleinen Mark  und natürlich – und der Gedanke versetzte ihm einen Stich – auch Lucy. Und Rosie, seine große Schwester Rosie. Nur für ihn gab es keine Möglichkeit mehr, seine Brüder zu erreichen – der Stein, der achtzig Jahre in der Zeit sprang, war mit seinen Brüdern in die Vergangenheit gereist, und der neue Stein des Grafen, welcher inzwischen sicher in seiner goldenen Fassung in der Statue ruhte, konnte ihn nur hundert oder fünfzig Jahre durch die Zeit reisen lassen. Seine Brüder waren damit unerreichbar.
    Finn vermisste sie alle so sehr, dass es schmerzte, in jeder Sekunde seines Lebens. Und obwohl er sich bemühte, sich seinen Schmerz nicht anmerken zu lassen, ahnte er wohl, dass es auch seinen Eltern aufgefallen war, wie er sich fühlte. Und das schmerzte ihn noch mehr. Er liebte seine Eltern, wirklich und wahrhaftig, und er wollte ihnen ein guter Sohn sein. Aber vermutlich würde es noch eine ganze Weile dauern, bis er die Trauer, getrennt von seinen Freunden und Brüdern zu sein, verwunden hatte.
    Auf dem Computerbildschirm war ein neues Raumschiff erschienen und begann, wild um sich zu schießen. Finn bemerkte es nicht. Eine Träne rann ihm über die Wange, über das Kinn und fiel in die Tastatur. Und noch eine.
    Vielleicht hätte er sich doch anders entscheiden sollen? Damals war es ihm richtig erschienen, bei seinen Eltern zu bleiben, aber inzwischen war er sich nicht mehr so sicher. Und nun war es zu spät. Seine Brüder waren mit dem Kristall in die Vergangenheit verschwunden, und er würde sie nie mehr wieder sehen. Nie wieder.
    Finn hörte, wie hinter ihm leise die Zimmertür geöffnet wurde und wischte sich die Tränen energisch mit dem Pulloverärmel vom Gesicht. Hoffentlich merkten seine Eltern nicht, dass er geweint hatte.
    Aber es waren gar nicht seine Eltern. Es war Richard, der das Zimmer betrat.
    Und dann betrat Richard noch einmal das Zimmer.
    Und noch ein drittes Mal.
     
    Finn starrte die drei gleichen Richards mit offenem Mund an.
    „Oh, haben wir hier eine Überschwemmung?“, lästerte einer der Richards gutmütig, als er Finns Tränen sah.
    „Das könnte der Tastatur schaden“, meinte der zweite.
    „Ach komm, Junge, guck nicht so erstaunt“, sagte der dritte. „Oder hast Du etwa noch nie Drillinge gesehen?“
    Finns Blicke flogen von einem zum anderen.
    „Ihr…“ Er stockte. „Ihr seid…“, versuchte er es noch einmal.
    „Drillinge, jawohl!“, sagte der zweite Richard zufrieden.
    „Aber nicht irgendwelche Drillinge“, ergänzte Richard eins. Der dritte Richard grinste.
    „Wir sind die Drillinge“, erklärte er.
    „Aber…“, brachte Finn heraus.
    „Ach Kind“, sagte der zweite Richard stirnrunzelnd, „hast Du es immer noch nicht verstanden? Wir sind du !“
    „Na ja, einer von uns ist du“, verbesserte der erste Richard. „Die anderen sind es nicht.“
    „Also, einfach ausgedrückt“, erklärte Richard drei, „sind wir Finn und Tom und Jacob.“
    Finn hatte plötzlich das Gefühl, sein Gehirn bestünde aus Kartoffelbrei.
    „Sieh mal“, erklärte Richard eins, „Es ist doch ganz einfach. Wir sind achtzig Jahre älter geworden…“
    „…was unserer Schönheit natürlich keinen Abbruch getan hat!“, warf der zweite Richard ein, woraufhin er einen ungehaltenen Blick von Richard eins kassierte.
    „…jedenfalls sind wir beinahe neunzig Jahre alt und hier, um dir zu helfen!“
    „Ihr… du… ihr habt die ganze Zeit gewusst, wer wir sind?“, stotterte Finn und kam sich im selben Moment ziemlich dämlich vor. Natürlich hatten sie es gewusst. Schließlich hatten sie alles selber erlebt, achtzig Jahre zuvor, in ihrer Kindheit.
    Der erste Richard nickte bedächtig. „Wir haben dir etwas mitgebracht“, sagte er und begann, in seiner Jackentasche zu wühlen. Dann holte er einen Stein hervor, der Finn nur allzu bekannt vorkam.
    „All die Jahre

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