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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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blauen Bademantel und Pantoffeln. Der Mantel stand halb offen. »Falls du dich wunderst«, sagte er, »deine Kleine hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Wann war das?«, fragte ich.
    »Hm, ich würde sagen …« Er kniff die Augen zusammen und nickte. »Ja, Nash war gerade vorbei.«
    »Nash?«
    » Nash Bridges . Kennst du doch, oder? Mit diesem Sonny Crockett und diesem Cheech Soundso. Das geht bis elf, und ich hab das Ende verpasst, weil Holly vorbeigekommen ist.«
    Holly? Sie war hier?
    Mein Herz schlug schneller. Mein Magen zog sich zusammen.
    Du bist wohl doch noch nicht ganz drüber weg, was?
    »Schätze mal, sie haben die Bösen erwischt. Ist immer so. In der Serie spielt auch diese Süße aus Baywatch mit. Das ist vielleicht eine Granate.«
    Hat sie mit Jay Schluss gemacht?
    »Holly?«, fragte ich.
    »Nee, sie heißt Yasmine oder so ähnlich.«
    »Sie sagten, Holly wäre vorbeigekommen.«
    Will sie mich zurück?
    »Ach, die. Klar. Deine Freundin, Holly. Aufgetakelt bis zum Gehtnichtmehr …«
    »Was trug sie?«, fragte ich und ahnte bereits, was wirklich geschehen war. Er hatte Eileen gesehen, nicht Holly.

    Ich empfand eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung.
    »Tja«, sagte Mr. Fisher, »so ein schickes grünes Kleid. Du kennst es ja.« Er tippte auf seinen nackten Bauch. »Bis hier hin offen. Mann, das ist ein Kleid. Aber sie war nicht so scharf darauf, dass ich es genauer unter die Lupe nahm … hat schnell ihre Jacke angezogen, als sie mich gesehen hat.«
    »War jemand bei ihr?«, fragte ich.
    »Kein Mensch.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich hab genau hier gestanden und mit ihr geredet.« Er stampfte mit einem Pantoffel auf den Boden. »Und sie war da, wo du jetzt bist. Schätze, ich hätte gemerkt, wenn jemand bei ihr war. Da war aber niemand.«
    »Wie ging es ihr?«
    »Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Muss geweint haben. Das konnte man an ihren roten Augen sehen. Ich hab sie gefragt: ›Was ist los, Holly?‹ Und sie hat gesagt: ›Eddie hat mich plötzlich allein gelassen.‹«
    Ich bezweifelte, dass sie genau das gesagt hatte.
    »Dann hat sie den Reißverschluss ihrer Jacke bis ganz oben zugezogen und mich gefragt, ob ich wüsste, wann du gegangen bist. Tja, ich hab dich wohl verpasst, und das hab ich ihr auch gesagt. Dann hab ich noch versprochen, dass ich die Augen nach dir offenhalte, und gefragt, ob sie dir eine Nachricht dalassen will.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Erst mal nix. Sie stand da und hat einen Moment nachgedacht. Dann hat sie plötzlich gemeint: ›Nein danke, Walter …‹ Sie hat mich mit meinem Vornamen angesprochen.

    ›Nein danke, Walter‹, hat sie gesagt, ›ich glaub, ich weiß, wo ich ihn finde.‹ Und dann hat sie gesagt: ›Gute Nacht.‹ Und weg war sie.«
    »Sie wollte mich suchen?«
    Walter nickte. »Würd ich sagen.«
    »Scheiße«, murmelte ich.
    »Ich geb dir einen Tipp, Eddie. Diese Holly, die ist echt ein klasse Mädchen. Verstehst du?«
    »Klar.«
    »Solche Mädchen laufen einem nicht jeden Tag über den Weg.«
    »Ich weiß.«
    »Du musst sie richtig behandeln.«
    »Ich versuch’s.«
    »Aber heute Nacht hast du’s richtig versaut, oder?«
    »Allerdings.«
    Mr. Fisher grinste mich an, als wäre ich ein alter Freund von ihm, schlug mir mit der Faust gegen den Oberarm, so dass es ordentlich wehtat, und sagte: »Geh jetzt und such sie, Junge.«

60
    Ich stieg auf der Beifahrerseite ein und schloss die Tür. »Sie ist weg. Ihr Auto ist noch da, aber sie nicht. Ich hab den Vermieter getroffen, und er hat gesagt, sie hätte das Haus kurz vor elf verlassen. Das war ungefähr zwanzig Minuten, bevor ich sie in Randys Pick-up gesehen habe.«
    Lois fuhr los. »Kennst du Randys Nachnamen?«

    »Nein. Ich weiß nicht mal, ob Randy sein richtiger Vorname ist.«
    »Was ist mit seinem Wagen?«
    »Ein heller Toyota Pick-up. Weiß, glaub ich.«
    »Und das Kennzeichen?«
    »Das hab ich nie gesehen.«
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    »Wo er wohnt ?«
    »Ja.«
    »Woher soll ich das wissen? Ich kenn den Typen nicht. Und ich bin ganz bestimmt nie bei ihm zu Hause gewesen - wenn er überhaupt eins hat. Ich habe Dienstagnacht vielleicht zehn Minuten mit ihm gesprochen. Das ist alles. Er hat mich gezwungen, in seinen Wagen zu steigen und wollte, dass ich ihn zu Eileen bringe, aber ich konnte entkommen. Er hat mich verfolgt, und ich habe ihn abgehängt. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen … bis er heute Nacht mit ihr vorbeigefahren ist.«
    Als ich es aussprach, wurde

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