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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellte.
    Das ist übel, dachte ich. Wirklich übel. Die Frau im Pick-up war Eileen gewesen, keine Frage.
     
    Lois kam zurück ins Zimmer »Alles okay?«
    »Nein, leider nicht. Aber danke, dass ich dein Telefon benutzen durfte.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich seufzend. Ich hatte Mühe, mich zu konzentrieren.

    »Du siehst fertig aus. Setz und entspann dich. Willst du einen Schluck Kaffee? Oder einen Drink?«
    »Ich glaub nicht.« Ich ließ mich aufs Sofa sinken und lehnte mich zurück. Es fühlte sich gut an.
    Lois setzte sich neben mich. Sie drehte sich zu mir, schlug die Beine übereinander und legte einen Arm auf die Rückenlehne. So wie sie dasaß, spannte sich die Bluse über ihrer linken Brust. Dieselbe Brust, die ich Dienstagnacht nackt gesehen hatte.
    Ich merkte, dass ich errötete.
    »Du scheinst sehr erregt zu sein«, sagte Lois.
    Weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, nickte ich nur.
    »Ich helf dir, wenn ich kann«, sagte sie. »Meine Freundin hält große Stücke auf dich.«
    Bei diesen Worten wurde mir warm ums Herz. »Wirklich? Wir haben uns erst letzte Nacht kennengelernt.«
    »Sie konnte kaum erwarten, herzukommen und mir alles zu erzählen.«
    »Wann war sie hier?«
    »Heute Morgen. Ganz früh. Sie war sehr aufgeregt und konnte gar nicht aufhören, von dir zu reden.«
    »Das ist … schön.«
    »Du musst ein ganz besonderer Mensch sein.«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sie glaubt es jedenfalls. Das reicht mir.«
    »Tja. Danke.«
    »Ich würde dir gern helfen.«
    »Danke.«
    »Was kann ich für dich tun?«

    »Ich bin nicht sicher.«
    »Willst du mir erzählen, was los ist?«
    »Hm«, sagte ich und dachte darüber nach.
    »Hat es mit dem Mann zu tun, der hinter dir her war? Wie hieß er noch? Ralph?«
    »Randy. Hat sie dir von ihm erzählt?«
    »Sie erzählt mir so ziemlich alles.«
    »Weißt du auch von Eileen?«
    »Deiner Freundin?«
    »Ja. Eileen. Ich weiß nicht, ob sie noch meine Freundin ist … aber ich glaube, dass ich sie vorhin gesehen habe. Vor ungefähr zehn Minuten. Ein Pick-up ist vorbeigefahren. Er hat ausgesehen wie der von Randy, und die Frau auf dem Beifahrersitz sah aus wie Eileen. Sie schien bewusstlos zu sein. Vielleicht hat sie auch nur geschlafen, ich weiß es nicht. Vielleicht war es auch gar nicht Eileen. Oder nicht mal Randys Pick-up. Aber ich hab Angst, dass er Eileen in die Finger bekommen hat und sie irgendwo hinbringt.«
    »Du glaubst, er hat sie entführt?«
    Ich nickte. »Aber vielleicht war sie es ja nicht. Deshalb wollte ich anrufen. Um rauszufinden, ob sie noch zu Hause ist. Es ist aber nur der Anrufbeantworter rangegangen. Also war sie wohl doch in dem Pick-up. Außer sie hat geschlafen und das Klingeln nicht gehört. Oder sie war gerade im Bad. Ich weiß es einfach nicht. Ich glaube, dass Randy sie geschnappt hat.«
    »Hast du meine Nummer auf das Band gesprochen?«, fragte Lois.
    »Nein.«

    »Warum rufst du nicht nochmal an? Vielleicht ist sie ja doch da und konnte nur nicht rechtzeitig ans Telefon gehen.«
    »Okay. Gute Idee.« Obwohl ich keine große Hoffnung hegte, beugte ich mich zum Beistelltisch und nahm das Telefon. Ich drückte die Wahlwiederholung. Nach der kurzen Melodie der Wähltöne erklang das Freizeichen. Wieder meldete sich der Anrufbeantworter und spielte meine Ansage ab. Dann piepste es. »Eileen«, sagte ich. »Hier ist Ed. Bist du da? Es ist ziemlich dringend, also geh bitte ran, wenn du da bist.«
    Lois klopfte auf meinen Oberschenkel. »Hinterlass meine Nummer«, flüsterte sie.
    »Bist du da?«, fragte ich noch einmal. »Okay. Also. Du kannst mich zurückrufen unter …« Ich entdeckte Lois’ Nummer über den Wähltasten und las sie ab. Dann wiederholte ich die Zahlen noch einmal langsamer. »Ruf mich so schnell wie möglich zurück«, sagte ich und legte auf.
    Wieder tätschelte Lois mein Bein. »Wenn sie anruft, während wir weg sind, geht ihre Nachricht auf meinen Anrufbeantworter.«
    »Während wir weg sind?«
    »Lass uns zu Eileen fahren und nachsehen, ob sie da ist.«
    »Ich hab kein Auto.«
    »Ich aber. Gehen wir.« Sie sprang vom Sofa auf. Als ich ihr durchs Wohnzimmer folgte, sagte sie: »Warte an der Tür. Ich bin sofort wieder da.«
    Während ich in der Diele stand, eilte sie in den hinteren Teil des Hauses. Ein paar Minuten später kam sie mit weißen Turnschuhen an den Füßen und einer Handtasche
über der Schulter zurück. Sie ging so schnell, dass ihr Haar hin und her schwang. Auch

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