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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bart war. Der andere näherte sich von hinten. Hinter der Fahrerkabine war eine festmontierte Werkzeugkiste auszumachen.
    Lois fuhr weiter. Wir blieben aufmerksam. Ich sah mich nicht nur nach Randys Wagen, sondern auch nach Casey um.
    Plötzlich fuhr ein Block vor uns ein Pick-up über die Kreuzung.

    »Hast du den gesehen?«, fragte ich.
    »Ja.« Lois trat aufs Gas. »Konntest du ihn einigermaßen erkennen?«
    »Nein.«
    »Spricht was dagegen, dass es seiner ist?«
    »Soweit ich sehen konnte nicht. Er könnte es sein.«
    »Ich könnte nicht sagen, wie groß er war. Du?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Schien jedenfalls weiß zu sein.«
    »Wenn es Randys Wagen ist, warum kurvt er dann noch durch die Stadt? Ich meine, er hat sie ja bereits eingesackt.«
    »Vielleicht sucht er dich «, sagte Lois und fuhr schnell um die Ecke. Die Reifen quietschten. Ich kippte fast zur Seite und hielt mich über meiner Schulter am Sicherheitsgurt fest.
    Als wir um die Kurve bogen, konnte ich in ziemlicher Entfernung vor uns rote Rücklichter erkennen, nicht aber das dazugehörende Fahrzeug. »Ich hoffe, er ist es«, sagte ich.
    »Das werden wir rausfinden.« Lois trat aufs Gaspedal. An der nächsten Ecke hatten wir Vorfahrt und rasten über die Kreuzung. Es war kein anderes Auto in Sicht. Lois beschleunigte weiter. Wir holten auf.
    Langsam konnte ich die groben Umrisse des Wagens erkennen. »Es ist auf jeden Fall ein Pick-up.«
    »Dachte ich mir schon.«
    »Was, wenn er es tatsächlich ist?«
    »In meiner Tasche stecken ein paar Pistolen.«
    Die Ledertasche stand im Fußraum. Ich erinnerte mich an ihr ungewöhnliches Gewicht.

    »Zuerst müssen wir rausfinden«, sagte Lois, »ob er es wirklich ist. Dann werden wir …«
    Zwischen zwei parkenden Autos vor uns kam ein Fahrrad auf die Straße gefahren.
    »Scheiße!«, schrie Lois.
    Im grellen Licht der Scheinwerfer drehte die alte Frau uns ihr Gesicht zu und grinste.
    Die Fahrradhexe!
    Lois riss das Steuer herum.
    Aber nicht rechtzeitig. Ich glaubte nicht, dass sie es noch schaffen könnte. Die Fahrradhexe war so gut wie tot. Ich stellte mir vor, wie sie über die Motorhaube auf mich zuflog, mit dem Kopf voran, die umgedrehte Baseballkappe blieb auf ihrem Schädel, ihr heimtückisches, schnurrbärtiges Gesicht schlug durch die Windschutzscheibe …
    Plötzlich war sie verschwunden.
    Direkt vor uns stand stattdessen ein Auto. Ein parkender Lieferwagen.
    Wir knallten mit infernalischem Lärm in die Seite. Ich spürte, wie ich nach vorn flog, aber ein Schlag gegen die Brust warf mich zurück.
    Durch das Klingeln in meinen Ohren hörte ich eine Stimme. Es war Lois. Sie klang, als wäre sie zusammengeschlagen und ein paarmal getreten worden. »Wenigstens hab ich sie nicht erwischt.«
    Ich ächzte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Ich hing in meinem Gurt auf dem Sitz. Vor mir baumelte ein schlaffes Kissen aus der Ablage. Ein Airbag? Hatte der mir gegen die Brust geschlagen?

    Die Windschutzscheibe war unbeschädigt, aber die Frontpartie von Lois’ Wagen war zerknautscht und hatte sich in die eingedrückte Seite des Lieferwagens gebohrt. Dampf oder Rauch stieg aus dem Motorraum auf. Ich hörte es zischen, knacken und klirren.
    Ich sah Lois an. »Ich glaub, mir ist nichts passiert. Was ist mit dir?«
    »Nur ein bisschen durchgeschüttelt. Du musst von hier verschwinden.«
    »Was?«
    »Geh. Und nimm das Ding mit.«
    »Welches Ding?« Meinte sie den Airbag?
    »Die Tasche. Auf dem Boden.«
    »Ach so.«
    »Beil dich«, sagte sie.
    Ich löste den Sicherheitsgurt und bückte mich nach der Tasche neben meinen Füßen. Als ich sie hochhob und auf meinen Schoß stellte, öffnete Lois ihre Tür.
    »Los«, sagte sie und stieg aus. »Schnell. Lauf weg.«
    Ich stieß meine Tür auf. »Was ist los mit dir?«
    Sie beugte sich vor und sah zu mir in den Wagen. »Ich kann nicht vom Unfallort weg. Aber du verschwindest. Los. Gleich taucht die Polizei auf. Ich will nicht, dass sie sehen, was in der Tasche ist.«
    Plötzlich, endlich, begriff ich. Ich stieg mit der Tasche aus, schlug die Tür zu und wandte mich zu Lois. Sie taumelte zum Heck des Wagens. »Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?«, fragte ich.
    »Komm her. Hilf mir.«
    Ich lief hinten um das Auto herum. Sie schwankte mir
entgegen, als könnte sie sich kaum auf den Füßen halten. Ihr Haar war wirr, aber ich konnte weder Blut noch irgendwelche erkennbaren Verletzungen entdecken. Die Bluse war ihr an einer Seite von der Schulter gerutscht.
    »Hilf

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