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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwischen die Rippen. Sie zuckte zusammen, kreischte und stieg auf die Zehenspitzen, wand sich und zerrte an den Handschellen.
    »Hör auf damit!«, schrie ich.
    »Du hast gelogen.«
    »Nein! Kirkus … ist nicht mit reingekommen. Er hatte Angst. Ich weiß nicht, wo er hingegangen ist, aber er ist draußen geblieben.«
    »Und was ist mit Casey?«
    »Sie ist unten. Die ganze Zeit schon. Sie hält Wache,
um mich zu warnen, wenn jemand kommt. Die Polizei oder so.«
    Es flog kein weiterer Pfeil auf Eileen.
    »Du solltest die Wahrheit sagen«, meinte Randy.
    Seine Stimme und die Dartpfeile ließen darauf schließen, dass er sich links von und ein Stück vor Eileen befand. Aber es stand so viel Gerümpel zwischen uns, dass ich ihn nicht sehen konnte und keine Chance hatte, ihn schnell zu erreichen.
    »Ich sage die Wahrheit.«
    »Das will ich dir auch raten.«
    »Wirklich.«
    »Sollte es irgendwelche unglücklichen Entwicklungen geben … zum Beispiel, dass dein schwuler Freund plötzlich auftaucht … oder die Bullen … dann wird sich Eileens Lage dramatisch verschlechtern. Siehst du, wie ich sie gefesselt habe?«
    Zwei Paar Handschellen. Jeweils an ihren Handgelenken befestigt. Am anderen Ende der kurzen Ketten waren die Schellen an dicken Stahlringen befestigt, die etwas über Eileens Kopfhöhe in die Balken zu beiden Seiten geschraubt waren.
    »Sie zu befreien wäre nicht gerade eine leichte und schnelle Angelegenheit, stimmt’s?«
    Er hatte Recht. »Nein«, antwortete ich.
    »Siehst du die Kerzen um sie herum?«
    Die Kerzen, die ich sehen konnte, bildeten einen unregelmäßigen Kreis um ihre Füße. Sie standen so dicht bei ihr, dass sie sie umtreten könnte, wenn sie wollte … oder versehentlich umstoßen. Jede der dünnen Kerzen war
zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und stand in einem Ständer.
    »Ich sehe sie«, sagte ich.
    »Sie könnten leicht umfallen, oder?«
    »Ja.«
    »Nun beachte aufmerksam, was ich unter die Kerzen gelegt habe.«
    Unter den Kerzenständern - und unter Eileens Füßen - war eine altmodische Flickendecke ausgebreitet.
    »Eine Decke«, sagte ich.
    »Ganz genau, Ed. Ich hab mir die Mühe gemacht, die Decke mit Lampenöl zu übergießen.«
    »Lampenöl?«
    »Geruchloses Petroleum. Wir verkaufen es im Laden als Brennstoff für alle möglichen Öllampen. Es ist hoch entzündlich. Wenn nur eine Kerze zufällig umkippt … wuuusch! Arme Eileen.«
    »Du bist ebenfalls hier oben«, sagte ich. »Und ich bin zwischen dir und der Tür.«
    »Ich habe noch andere Fluchtwege, Dummkopf. Eileen hingegen … sie kann nur auf eine Art dem Feuer entkommen … als Rauch !« Er brach in Gelächter aus, als hätte sein eigener Geistreichtum ihn überrascht. Dann murmelte er: »Der war nicht schlecht, oder?«
    In meiner Vorstellung sah ich Flammen um Eileen herum auflodern. In ihren Augen lag plötzlich ein Ausdruck des Entsetzens. Sie krümmte sich vor Schmerzen und versuchte, sich aus den Handschellen zu befreien. Ich hörte sie schreien. Ihr Haar fing Feuer. Ihre Haut warf Blasen und platzte auf. Ich hörte das Brutzeln.

    »Sag mir einfach, was du willst«, bat ich. »Okay? Sag es mir, und ich tu es.«
    »Zunächst einmal keine Überraschungen. Ich will, dass du und deine Freunde brav mit mir zusammenarbeiten.«
    »Ich weiß nicht, wo Kirkus ist.«
    »Hauptsache, er mischt sich nicht ein.«
    »Wenn er versucht, sich einzumischen«, sagte ich, »dann kümmere ich mich um ihn. Zünde nur kein Feuer, okay?«
    »Mal sehen. Du hast gesagt, dass das Mädchen, Casey, unten Wache hält.«
    »Ja.«
    »Geh runter und hol sie.«
    »Wieso?«
    Wieder wurde Eileen von einem Pfeil getroffen. Die Spitze bohrte sich in die Seite ihrer linken Brust. »Aaah!«, schrie sie und zappelte vor Schmerz. Ihre Brüste wippten und schwangen hin und her. Nach ein paar Sekunden beruhigte sie sich. Der Dartpfeil hing in ihrer Brust, aber baumelte nach unten, als würde er jeden Moment herabfallen.
    Geduldig und leicht amüsiert sagte Randy: »Geh runter und schnapp dir Casey. Bring sie hoch. Wir warten auf euch. Stimmt’s, Eileen?«
    »Ja«, stieß Eileen schluchzend aus.
    »Okay«, sagte ich. »Ich mach’s. Kann aber ein paar Minuten dauern.«
    »Denk dran: keine Überraschungen.«
    »Ich weiß.« Ich kroch rückwärts.
    Casey war bereits aufgestanden, zog an meinem Arm
und half mir auf die Beine. Als ich mich zu ihr drehte, legte sie einen Finger an die Lippen. Dann ging sie vor mir durch die Tür. Ich folgte ihr.
    Völlig

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