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Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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unmittelbar nach oben, und sein Schwanz zuckte. »Auweia.«
    »Was ist los?«
    »Ich rieche, rieche den Gestank von Gargylen-Abschaum«, murmelte Levet.
    Das ausgeprägte Aroma muffigen Granits lag in der Luft, bevor Claudine und Ian von den Dächern herunterschwebten, um mitten im Garten zu landen, wobei sie den Marmorspringbrunnen unter ihren Füßen zermalmten.
    »Mon Dieu« , bellte der Vampir und funkelte die beiden Gargylen zornig an, die mit ihren grauen, massiven Körpern den ganzen Hof ausfüllten.
    »Elijah«, keuchte Valla. »Tu irgendwas.«
    »Ich kann das nicht glauben.« Kopfschüttelnd trat Elijah vor. »Bleibt sofort stehen, Gargylen.«
    Levet ließ es zu, dass der wutschnaubende Vampir seine unwillkommenen Verwandten ablenkte.
    Dass er ein Held war, bedeutete nicht, dass er dumm war.
    Und er war noch immer geschwächt durch die Begegnung mit seiner Mutter.
    Außerdem war es eindeutig nötig, den beiden Dummköpfen Manieren beizubringen. Und Elijah war genau der richtige Vampir, um sie zu lehren, keine unangekündigten Besuche zu machen.
    Claudine, die zu begriffsstutzig war, um zu bemerken, in welcher Gefahr sie schwebte, trat vor. Ihre massige Gestalt nahm trotz der gefalteten Flügel einen großen Teil des Hofes ein.
    »Clanchef.« Ihre Stimme wurde von den Gebäuden zurückgeworfen. »Mit Euch befinden wir uns nicht im Streit.«
    Elijah verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann dreht Euch um und verschwindet.«
    Claudine blickte ihn finster an. Es gab nicht viele Dämonen, die bereitwillig einem ausgewachsenen Gargylen die Stirn boten.
    »Wir sind wegen meines Bruders gekommen.«
    Elijah warf einen gelangweilten Blick in Levets Richtung. »Er scheint nicht an noch einem weiteren Familientreffen interessiert zu sein.«
    »Oui« , stimmte Levet ihm zu. Er fuchtelte mit den Händen, wie um die anderen Gargylen zu verscheuchen, während er sich nachdrücklich ins Gedächtnis rief, dass er nicht länger Angst vor den bösartigen Kreaturen hatte, die ihn seine ganze Kindheit über gequält hatten. »Also verschwindet.«
    Eine kleine Dampfwolke stieg aus Claudines Nasenloch. Sie konnte kein Feuer speien wie ihre Mutter, aber sie konnte eine übel riechende Rauchwolke ausstoßen.
    »Ich weiß nicht, wie es dir gelungen ist, deinen Namen wieder an die Wand setzen zu lassen, aber ich warne dich. Ich werde nicht zufrieden sein, bis du wieder verbannt bist«, knurrte sie.
    »Also beantragst du, dass Mutters direkter Erlass aufgehoben wird?«, fragte Levet spöttisch. »Vielleicht bist du sogar zu dem Schluss gekommen, dass es an der Zeit sei, sie herauszufordern, um selbst Doyenne zu werden?«
    Ian machte hastig einen Schritt von Claudine weg. Als habe er Angst, sich zu vergiften.
    Dies war eine berechtigte Angst.
    Berthe würde jeden vernichten, der Meuterei auch nur andeutete.
    Claudine schüttelte ihren massigen Kopf. »Mutter hätte deine Verbannung nie widerrufen.«
    »Ich versichere dir, dass sie es getan hat.«
    Die grauen Augen verengten sich misstrauisch. »Und wie?«
    Levet wedelte erneut mit den Händen. »Geh zu ihr, und frage sie.«
    »Ich frage aber dich.«
    Levet rollte mit den Augen. Er hatte nichts anderes angenommen, als dass die Nachricht von seiner Rückkehr in die Gilde seine Familie nicht gerade glücklich machen würde, aber er war nicht in der Stimmung zu einer weiteren répugnante Auseinandersetzung.
    »Ich habe sie einfach meine Rolle bei der Rettung der Welt vor der völligen Vernichtung erkennen lassen. Wie könnte sie einen solchen Helden nicht in die Gilde aufnehmen?«
    »Du Lügner!« Claudine stampfte mit dem Fuß auf, wodurch sie den Boden zum Beben brachte. »Du bist ein erbärmlicher Schwächling, der nichts als Schande bringt.«
    Levet stieß einen resignierten Seufzer aus. »Wie ich schon sagte: Geh zu ihr, und frag sie selbst.«
    »Non.« Ein gefährlicher Ausdruck verzerrte das hässliche Gesicht seiner Schwester. Es gefiel ihr nicht, wenn ihr jemand einen Strich durch die Rechnung machte. Insbesondere nicht, wenn es sich bei diesem Jemand um ihren deformierten, zu kurz geratenen Bruder handelte. »Du magst Mutter durch Täuschung dazu gebracht haben, dich wieder in die Gilde aufzunehmen, aber ich werde dafür sorgen, dass das nicht von langer Dauer ist.«
    Levet breitete seine Flügel aus und widerstand dem Drang, noch dichter an den Vampir heranzurücken.
    Er war ein Held. Hört ihn brüllen.
    »Du verfügst nicht über die Macht, mich zu verbannen.«
    Claudine zog

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