Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
ihre Lippen zurück, um drohend ihre Reißzähne zu entblößen.
    »Das mag sein, aber ich verfüge über die Macht, dich zu töten.«
    Levet starrte sie schockiert an. Es verstieß gegen das Gargylen-Gesetz, einen anderen Gargylen zu töten, sofern dieser nicht verbannt war.
    Oder keine vorschriftsmäßige Anfechtung ausgestellt wor den war. Aber wirklich, wer wollte sich schon mit dem Papier kram herumschlagen?
    »Ich bin ein Mitglied der Gilde«, rief er seiner wahnsinnigen Schwester in Erinnerung.
    »Nicht mehr lange.«
    Claudine hob die Hände, an denen sich Klauen befanden, die lang genug waren, um Levet aufzuspießen, und trat vor, widerstrebend gefolgt von ihrem Komplizen Ian.
    Levet straffte die Schultern und nahm die letzten Reste seiner dahinschwindenden Kraft zusammen.
    »Merde« , fauchte Elijah, der eindeutig am Ende seines Geduldsfadens angekommen war. »Ich habe gesagt, Ihr sollt zurückbleiben.«
    »Hier geht es um eine Angelegenheit der Gilde, Vampir«, knurrte Ian. »Ihr solltet Euch nicht einmischen.«
    »Ich will mit der Frau allein gelassen werden, die ich liebe«, teilte Elijah ihnen mit. Als Valla erschrocken aufkeuchte, kräuselte ein Lächeln seine Lippen. »Und wenn das bedeutet, dass ich Euch töten muss, um dieses Ziel zu erreichen, dann werde ich das tun.«
    »Liebe?«, quiekte Valla, die Hände auf ihr Herz gepresst. »Hast du gerade gesagt, dass du mich liebst?«
    Elijah drehte sich um, um die verwirrte Nymphe in die Arme zu schließen, obwohl die beiden Gargylen noch einen weiteren Schritt vorwärts machten.
    »Ähh … vielleicht können wir das später besprechen?«, fragte Levet. Er war entzückt, dass der törichte Vampir Valla endlich seine Gefühle gestanden hatte, aber er wünschte sich, er hätte sich dafür eine passendere Zeit und einen passenderen Ort ausgesucht.
    Trotz all seines neu entdeckten Selbstvertrauens war er sich ziemlich sicher, dass er es nicht mit zwei ausgewachsenen Gargylen gleichzeitig aufnehmen konnte.
    Selbst Batman hatte einen Helfer.
    Gleichgültig gegenüber der Gefahr, forschte Elijah mit unverhohlener Hingabe in Vallas nach oben gewandtem Gesicht.
    »Natürlich liebe ich dich, du störrische Frau«, sagte er mit heiserer Stimme. »Was glaubst du wohl, was ich dir seit sechs Stunden mitzuteilen versuche?«
    Sie errötete. »Ich dachte, du wolltest, dass ich deine Geliebte werde.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht meine Geliebte. Meine Gefährtin.«
    »Gefährtin?« Ihre blauen Auen weiteten sich schockiert. »Bist du sicher?«
    »Weshalb habe ich mir wohl sonst die albernsten Gründe gesucht, um auf deiner Türschwelle zu erscheinen? Weshalb habe ich wohl sonst beinahe meine Verpflichtungen ignoriert, um Zeit mit dir zu verbringen? Weshalb sonst habe ich zwanzig verschiedene Köche eingestellt, bis ich endlich einen gefunden hatte, der deine Lieblingshimbeertörtchen so backen kann, wie du sie haben willst?«
    »Oh.« Sie blinzelte und hob ihre bebenden Hände, um sein Gesicht zu berühren. Als wolle sie sich vergewissern, dass er wirklich real war. »Ich dachte, du wärst nur besorgt um mich.«
    »Ich bin besorgt um mich «, knurrte er. »Ich kann nicht ohne dich leben.«
    »Oh, Elijah«, flüsterte sie und legte den Kopf in den Nacken, als er ihre Lippen mit einem glücklichen Kuss eroberte.
    Levet zog an der Hose des Vampirs, als Claudine ihren riesigen Fuß hob und offenbar seinen Kopf anvisierte.
    »Oui. Das ist alles sehr ergreifend«, meinte er. »Aber wir werden gleich wie Käfer zertreten.«
    Elijah hob den Kopf und richtete eine Hand auf den weiblichen Gargylen.
    »Denkt nicht einmal daran.«
    Widerstrebend senkte Claudine ihren Fuß, und der Boden bebte, als ihre Macht die Luft erfüllte.
    »Übergebt mir den Gargylen, Vampir, oder bezahlt den Preis.«
    Eine Bank in der Nähe zerfiel zu einem Haufen Marmorstaub, als Claudine eine kleine Menge ihrer Zauberkräfte freisetzte. Elijah runzelte die Stirn.
    »Ihr beginnt mich zu verärgern.«
    Ian warf sich in die Brust. »Dann übergebt uns den Gargylen.«
    Der Vampir schob seine goldhaarige Begleiterin hinter sich, und die Temperatur fiel um mehrere Grade.
    Elijah hatte eindeutig genug von diesem Spiel.
    »Nein.«
    »Warum?«, fuhr Claudine ihn an. »Er kann Euch doch wohl nichts bedeuten.«
    »Er hat mir gezeigt, wie blind ich gewesen bin.« Elijah lächelte. Damit bot er nicht unbedingt den beruhigendsten aller Anblicke, angesichts seiner riesigen Fangzähne, die im Mondlicht schneeweiß

Weitere Kostenlose Bücher