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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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mir.
    Vorsichtig krabbelte ich aus dem Be tt und steuerte, bedacht darauf keinen Lärm zu machen, auf eine der beiden Türen zu . Ich griff nach der Klinke der e rsten Tür , sie war abgeschlossen. Dann ging ich zur anderen. Sie ließ sich öffnen. Langsam schwenkte ich sie auf und stand in einem Badezimmer. Blaue Fliesen, eine Badewanne mit Duschvorhang und ein Waschbecken glänzten sauber und hell. Da es über keine Toilette verfügte, schloss ich, dass dieses Haus auf keinen Fall von Menschen bewohnt wurd e. Irgendwie wusste ich das , wo her aber nicht. Ich blieb vor dem Waschbecken wie angewurzelt stehen und betrachtete mich mit vor S chreck verzerrter Miene in dem kitschigen Spiegel, der darüber an der Wand befestigt hing . In meinem Gesicht, an meiner Stirn, an meinen Armen und meiner Kleidung klebte eingetrocknetes Blut. Was hatte das zu bedeuten? Woher stammt e dieses Blut? War es mein eigenes? Oder von jemand anderem? Jetzt , wo ich es sah, nahm ich auch seinen süßlic hen Duft war. Es roch … verlockend gut.
    Ich hob meinen Arm, an dem ein Armband mit Ankeranhänger baumelte, hielt die blutbefleckte Stelle dicht unter meine Nase und sog das köstliche Aroma in meine Lungen. In meiner ohnehin schon trockenen, kratzigen Kehle entzündete sich ein heftiges Brennen. Bittere Flüssigkeit sammelte sich in meinem Mund, den länger werdende Fänge ausfüllten. Ich streckte meine Zunge heraus und kostete von dem alten, eingetrockneten Blut an meinem Arm. Es linderte die Entzündung in meinem Hals, aber es war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es war zweifellos ni cht mein Blut, es schmeckte k östlich. Verlockend. Süß. Und ich wollte mehr davon.
    Ich ging wieder zurück in das Schlafzimmer, stellte mich vor das Fenster und schob den Vorhang zur Seite um einen Blick auf die Umgebung zu werfen. Unter mir erstreckte sich eine dichte wunderschöne Baumlandschaft. Die Aussicht war einfac h traumhaft und ich genoss die S tille die mich zu umgeben schien, bis mir träge klar wurde, dass ich ohne jegliche Erinnerung in einem Bett, in einem offenbar großen Haus, mitten auf einem Berg aufgewacht war . Mitten im N irgendwo.
     
    Hinter mir öffnete jemand die Tür , setzte einen Fuß in das Zimmer und ging ein Stück weit auf mich zu . Ich drehte mich herum um zu sehen, wer nach mir schaute . Eine zierliche, hübsche Frau, dem Aussehen nach ungefähr 25 - 30 Jahre alt schätzte i ch, musterte mich abschätzig. Sie trug ein cremefarbenes, bodenlanges Kleid und hielt ein Tablett mit Geschirr darauf in den Händen, welches sie auf einem kleinen Tisch auf der anderen Seite des Raumes abstellte. Ihre schier endlos langen hellbraunen Haare hingen zu einem Zopf geflochten an ihrem Rücken anliegend. Sie stand reglos da und beobachtete mich mit hoch erhobenem Haupt . Ich wusste was der Inhalt in der undurchsichtigen Flasche war und das Aroma kitzelte meine Kehle, entzündete das Feuer und den Durst von neuem. Blut. Ich wollte es unbedingt und instinktiv. Aber i ch wusste nicht was ich davon halten sollte. War sie gefährlich? Stimmte etwas nicht mit dem Blut? Kam sie mit bösen Absichten zu mir? Sie musste die Verwirrung in meinem Gesicht abgelesen haben, denn sie unterbrach ihre Begutachtung und ging ein paar Schritte auf mich zu. Ihre Miene war … scheinbar ausdruckslos, aber in ihren tiefschwarzen Augen las ich … Unsicherheit … Neugierd e … Besorgnis? Sie hatte etwas Fürsorgliches an sich.
    „Ich bin Chiara .“
    Ihre Stimme klang nach einer Mischung aus hell und dunkel. Fest, ab er irgendwie auch wieder nicht.
    Eigenartig , es kam mir vor, als hätte ich diesen seltsamen Namen schon irgendwo gehört. Es fiel mir aber nicht ein wo oder wann.
    „Wer sind sie ?“ , fragte sie mich.
    Ich machte Anstalten auf sie zuzugehen, blieb dann aber doch lieber wo ich war. Das Fenster hinter mir spendete mir etwas, nur ganz wenig, Sicherheit. Im Notfall würde ich einfach hinausspringen.
    „Sarah … mein Name ist Sarah.“
    Dessen war ich mir ganz sicher.
    Alles andere verschwamm in meinem Kopf zu einem riesigen Nichts.
    „Wissen Sie , wie sie hier her gekommen sind ?“, wollte sie von mir wissen.
    Sie sprach leise und beruhigend. Als ob sie Angst hätte mich mit ihren Worten zu verletzen.
    Ich schüttelte langsam den Kopf, bedeutete ihr damit, dass ich def initiv nicht wusste wie ich hier her gelangen konnte und wartete auf eine Erklärung von ihr.
    „ Können Sie sich an irgendetwas erinnern ?“, hakte sie nochmal

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