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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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ging ich die Stufen hinauf und zur Tür hinaus. Ryan Grant würde zurückbleiben. Entweder er verrottete da unten im Keller oder irgendjemand würde ihn finden und wegschaffen. Es kümmerte mich nicht. Eine schwere Leere füllte mein Inneres. Der Verlust quälte mich. Es fühlte sich an, als wäre ein Teil von mir mit Carol gestorben. Ein guter Teil von mir. Und Ryan war so schnell erledigt, dass ich den Schmerz in mir nicht mehr in Hass verwandeln konnte. Was blieb war die Tatsache, dass meine Mom nie wieder zurückkehren würde. Nie mehr lachen, oder mich auf grund irgendwelcher Banalitäten str eng zurechtweisen würde. Ihr sinnloser Tod hinterließ ein riesiges Loch, gefüllt mit Schmerz, Wut und Trauer.
     
     
     
     
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    Am Tag wirkte das Bahnhofsgelände nicht mehr ganz so düster, stellte ich fest, als ich den Ort des Schreckens hinter mir ließ.
    Die Sonne war bereits aufgegangen , der Winter war längst vorbei und die Strahlen der Morgenröte wärmte die Natur . I ch spürte die Wärme auf meiner Haut, warm und tröstend.
    Meine Haare waren das reinste Vogelnest. Ich zog das Haarband runter, löste den Pferdeschwanz und fuhr mit den Fingern einige Male durch um es etwas zu bändigen. Dann schaute ich auf meinen Ringfinger. Beim Training trug ich meinen Ehering nicht, weshalb er Zuhause in meinem Nachkästchen lag und nicht an meinem Finger steckte. Er fehlte mir … nein … nicht der Ring, sondern er . William. Ich wollte einfach nur noch in seinen Armen liegen und seine wohltuende Geborgenheit in mich aufnehmen. Ich wollte in die Tiefen seiner atemberaubenden Augen eintauchen und nie mehr etwas anderes sehen. Alles vergessen. Ich sehnte mich nach seiner Berührung und seinem Verständnis, also nahm ich Velisa s Rat an und beschloss n ach Hause zu gehen.
    Nur sollte ich nicht sehr weit kommen. Ein stämmiger Mann und eine schlanke Frau versperrten mir den Weg. Ich musterte die beiden und stellte mit Schrecken fest, dass der Mann ein … Wharpyr … sein musste. Corby war der E inzige den ich je gesehen hatte. Es gab Ähnlichkeiten, was mich ziemlich sicher machte, dass er einer von ihnen war. Seine Haut war bleich, die tiefschwarzen Augen mit dunklen Schatten umrandet. Die schwarzen langen Haare hingen ihm wallend über die Schultern und bedeckten einen Teil seines schwarzen Shirts . Mann, seine Schultern waren echt … breit und … massig. In meiner Vorstellung waren alle Wharpyr e eher ungepflegt, verfügten über Null Selbstbeherrschung und gierten ungehalten nach Blut. So hatte ich auch Corby in Erinnerung. Aber dieser Wharpyr stand sauber gekleidet mit entschlossener und finsterer Miene ruhig vor mir und verschränkte die Hände vor seiner Brust.
    Mein Blick wanderte zu der Frau, die seelenruhig neben ihm stand. Ihre Haut glänzte in einem hellbraunen Ton, fast golden. Lange , kastanienbraune Haare umrahmten ihr eher kleines Gesicht. Sie hatte hohe Wangenknochen, große braune Augen und schmale Lippen. Ich fand sie nicht wirklich schön, aber … faszinierend. Sie strahlte etwas aus , d as mich magisch anzog. Sie hatte etwas Fesselndes an sich. Unbestreitbar war sie weder eine Vampyr in, noch eine Wharpyr in. Aber was war sie dann?
     
    Ich wollte unbedingt nach Hause und hatte echt keine Lust auf einen weiteren Kampf. Aber wie es aussah wurde daraus nichts.
    „Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?“
    Ich klang genervter und kampflustiger als mir lieb war.
    „Wir sind hier um dich zu Constantin zu bringen“, erklärte der Wharpyr mit rau .
    Eine unwillkommene Furcht durchzuckte mich und bescherte mir eine Gänsehaut.
    „Weshalb?“
    Ich wollte nicht unsicher klingen und bemühte mich um eine feste Stimme.
    „Das wirst du noch früh genug erfahren“, antwortete er grimmig.
    Mein Blick schweifte wieder zu der Frau mit der braungetönten , schimmernden Haut. Sie flüsterte etwas. Ich konnte nicht verstehen was sie sagte. Dann holte sie einen komischen, hässlichen Lederriemen aus einer Tasche, an dem irgendein eigenartig glänzender Stein, oder sowas ähnliches , baumelte. Sie schwang ihn hin und her. Immer weiter und murmelte vor sich hin.
    „Was zum Teufel bist du?“, schrie ich sie an, aber sie ignorierte meine Frage und machte unbeirrt mit dem weiter, was auch immer sie da gerade tat.
    Ich wechselte meinen fragenden Blick zu dem Mann, der keinerlei Anstalten machte mich anzugreifen. Er stand einfach nur da, wartete ab und musterte mich finster.
    „Ach zum Teufel mit

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