Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Dominic angesichts der Vorstellung lachen musste, er könne sich von dem, was Andrei ausheckt, beeinflussen lassen.
    Er tut ja nichts Unrechtes, rufe ich mir in Erinnerung. Andrei hat nichts gegen ihn in der Hand.
    Dennoch muss ich an die Warnung denken, die James mir mit auf den Weg gab, als ich das erste Mal Kontakt zu Dubrovski hatte. Er sagte, Andrei habe sein Vermögen auf undurchsichtige, möglicherweise illegale Weise erworben und dass ich seiner Meinung nach sehr vorsichtig sein müsste, wenn ich für ihn tätig werden sollte.
    Bilder von Andrei tauchen blitzartig vor meinem inneren Auge auf: elegant in seinen maßgeschneiderten Anzügen, wie er seinen rauchgrauen Bentley fährt. Sein Geschmack ist kultiviert, er liebt seine Kunstsammlung und seine herrlichen Wohnungen und genießt die schönen Dinge des Lebens, die er sich mühelos leisten kann.
    Aber einst war er ein rundgesichtiger Waisenjunge, der sich in den schäbigen Hintergassen von Moskau seinen Weg nach oben erkämpfte. Jungen wie er werden schnell hart und lernen, ihre Gegner ohne einen Hauch von Mitgefühl auszuschalten, denn wenn sie nicht zuerst zuschlagen, sind sie es, die tot in einer Gasse zurückbleiben.
    Niemand würde sich Andrei freiwillig in den Weg stellen, da bin ich sicher. Doch nun hat der Mann, den ich liebe, sich zu seinem Rivalen erklärt.
    Ich will stark sein, so stark wie Dominic, aber ich kann nicht anders, ich habe Angst.

    Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Ich bereite mich auf die Reise nach New York vor. Andrei mailt mir die Adresse seiner Wohnung und teilt mir mit, dass seine Haushälterin mich jederzeit erwartet. Ich schaue online nach der Adresse und stelle fest, dass seine Wohnung in einem luxuriösen Apartmentblock direkt am Central Park liegt. Ich mag New York noch nicht kennen, aber ich weiß, dass es sich um eine enorm renommierte Adresse handelt. Vielleicht nehme ich Laura mit, dann können wir gemeinsam ooh und aah rufen, während wir Blicke auf ein Leben in Manhattan werfen, das wir normalerweise niemals zu Gesicht bekommen würden.
    Mark ist immer noch zu krank, um Besuch zu empfangen, aber Caroline erzählt mir, dass die Ärzte zuversichtlich sind, seinen Infekt in den Griff zu bekommen. Es ist ein Rückschlag, aber nichts, was uns allzu große Sorgen bereiten sollte. Das ist eine gewaltige Erleichterung.
    »Fliegen Sie nach New York, und machen Sie sich eine schöne Zeit«, sagt Caroline mit einem Lächeln, während ich die letzten Arbeiten vor meiner Abreise am Donnerstag erledige. »Hier können Sie ohnehin nichts tun.«
    »Danke, Caroline. Richten Sie Mark bitte meine Grüße aus?«
    »Natürlich. Und jetzt weg mit Ihnen! Sie können mir am Dienstag alles über Ihre Reise erzählen.«
    An diesem Abend verlasse ich aufgeregt das Büro. Wir fliegen morgen! Es wird toll werden, das weiß ich einfach. Wenn es Mark nur besserginge, dann wäre das Leben herrlich!
    Außer …
    Eine treulose Stimme flüstert in meinem Kopf. Ich versuche, sie auszublenden, aber sie meldet sich zu Wort, bevor ich sie zum Schweigen bringen kann.
    Du würdest viel lieber mit Dominic nach New York fliegen.
    Sei still! Ich werde mich mit Laura ganz wunderbar amüsieren.
    Schon, aber mit Dominic wäre es romantisch, und es gäbe Küsse und … Sex. Jede Menge herrlichen, atemberaubenden Sex …
    Sex ist nicht alles, tadele ich mich selbst. Freundschaft ist auch ziemlich wichtig. Ich ermahne mich, dass ich Laura etwas von meiner Zeit schulde. Sie ist Single, und in den letzten Monaten, in denen Dominic – und Andrei – so viel von meiner Zeit in Anspruch genommen haben, war ich alles andere als eine perfekte Mitbewohnerin. Ich muss etwas gutmachen. Und ich freue mich darauf, in einer schicken Bar an Cosmopolitans zu nippen – die Abende werden einfach nicht mit multiplen Orgasmen enden, das ist alles.
    Ich erschauere, als ich an den letzten, umwerfenden Orgasmus denke, den ich mit Dominic erlebt habe. Mit dem kleinen, silbernen Plug führte er mich auf einen Weg, von dem ich nie erwartet hätte, ihn einmal zu beschreiten. Ich versuche mich zu erinnern, wie ich zu Beginn dieses außergewöhnlichen Jahres war: Ich war so unerfahren, hielt meinen Kleinstadtfreund Adam für den Mittelpunkt des Universums und hatte ernsthaft vor, mit ihm mein Leben zu verbringen. Gott sei Dank kam Hannah mit ihren riesigen Titten! Wenn sie ihn nicht in ihr Bett gelockt hätte, hätten wir uns nie getrennt, und ich hätte für den Rest meine Tage