Fire - Thriller
Arbeit zu gehen.«
Ich fragte Sampson, welches die Leiche des Vaters sei. Bei ihr begannen wir. Als ich das Tuch zurückschlug, war der Anblick grauenhaft, doch mir brauchte kein Gerichtsmediziner zu sagen, dass die Schnitte diesmal sauberer ausgeführt worden waren. Es gab keine nicht dazugehörenden Wunden wie Einschusslöcher, Schlitze oder Einstiche. Doch der Unterkörper war furchtbar verbrannt.
Sinnlose Morde, aber möglicherweise nicht zufällig, dachte ich.
Was hatten die Morde an der Familie Ahmed mit denen an Ellie und ihrer Familie zu tun?
»Es liegen einige Ähnlichkeiten und einige echte Unterschiede vor«, erkläre Sampson. »Zwei Familien, die plötzlich ausgelöscht wurden. Mehrere Täter. In einem Fall hinter verschlossenen Türen, im anderen vor einer Moschee. Schwere Schnittwunden in beiden Fällen.«
»Aber unterschiedliche Schnittverletzungen«, hielt Bree fest. »Und wenn die Köpfe nicht auftauchen …«
»Irgendwie bin ich mir sicher, dass sie es nicht tun werden«, unterbrach ich sie.
»Dann reden wir hier vielleicht über Trophäen, Andenken.«
»Oder Kaufbelege«, schlug ich vor.
Beide blickten mich an. »Vielleicht waren diese Morde eine geschäftliche und die anderen eine private Angelegenheit. Außerdem hat CNBC gerade in den Nachrichten gebracht, dass Ghedi Ahmed der Bruder von Erasto Ahmed war, ein Al Qaida-Mitglied, der von Somalia aus aktiv ist.«
»Al Qaida?«, flüsterte Bree und wirkte einen Moment verblüfft. »Hast du Al Qaida gesagt, Alex?«
Schweigend versuchten wir, die schrecklichen Morde zu begreifen. Wieder dachte ich an Ellie. Seit ein paar Tagen gingen mir die Gedanken an sie nicht mehr aus dem Kopf.
Hatte ihre Reise nach Afrika etwas mit dem Mord an ihr zu tun?
»Um was geht es hier also?«, fragte Sampson schließlich. »Um zwei Kriegsgegner?«
»Könnte sein«, meinte ich. »Oder vielleicht um zwei Mannschaften.«
Oder vielleicht um einen sehr schlauen Mörder, der versucht, uns auf Trab zu halten.
13
Ohne Zweifel bestand ein bund esweites Interesse an diesen Fällen. Sie waren mitreißend und mit internationalem Hintergrund, wahrscheinlich verfügte die CIA über gewisse Informationen. Zwei ihrer Leute waren am Abend, als Ellies Familie ermordet worden war, in ihrem Haus aufgetaucht. Die Frage war: Wie viele dieser Informationen würde ich ihnen entlocken können, wenn überhaupt?
Ich hatte noch einen Gefallen aus meinen Tagen beim FBI gut und erhielt einen Termin in der CIA-Zentrale in Langley. Die Tatsache, dass sie einem Treffen nicht nur zustimmten, sondern auf das erste einer Reihe aus normalerweise zwei Besprechungen verzichteten, sagte mir, dass dieses Thema für sie oberste Priorität hatte. Gewöhnlich setzte die CIA einem zuerst jemanden vor, der nichts tun konnte, bevor man auch nur in die Nähe eines Mitarbeiters gelangte, der vielleicht dazu in der Lage war.
Ich kam sogar in die Gunst einer ganzen Mannschaft: Eric Dana vom National Clandestine Service, der die Informationsgewinnung über menschliche Quellen aller Geheimdienste koordinierte; zwei geleckte Analysten Mitte zwanzig, die während meiner Anwesenheit kein Wort sagten, und ein bekanntes Gesicht, Al Tunney, von der Abteilung für Transnationale Angelegenheiten.
Tunney und ich hatten ein paar Jahre zuvor an einem Fall gearbeitet, an dem die russische Mafia beteiligt gewesen war. Ich hatte gehofft, ihn als meinen Fürsprecher nutzen zu können, doch hier hatte eindeutig Eric Dana die Fäden in der Hand. Wir saßen an einem glänzenden Holztisch, das Fenster bot einen Blick auf nichts als grüne Wiesen, so weit das Auge reichte. Friedlich, heiter, irreführend.
»Detective Cross, würden Sie uns bitte erzählen, was Sie bisher wissen?«, bat Dana. »Das würde die Sache ins Laufen bringen.«
Ich hielt mit nichts hinterm Berg, weil ich keinen Grund dafür sah. Ich berichtete über alle drei Tatorte – das Haus der Familie Cox, die Straße vor der Moschee und schließlich die Müllkippe in Lorton.
Ich ließ auch ein paar Fotos in chronologischer Reihenfolge herumgehen.
Schließlich berichtete ich, was ich über Bandenführer in Afrika erfahren hatte, einschließlich dem, was ich in Ellies Buch gelesen hatte. Erst an dieser Stelle erwähnte ich die beiden CIA-Beamten, die in Ellies Haus aufgetaucht waren.
»Dazu werden wir keinen Kommentar abgeben«, erklärte Dana. »Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt.«
»Ich verlange nicht, dass Sie die Akten vor mir aufschlagen«, räumte
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