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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Abend hier raus, Mutter.«
    »Tut das nicht!«, bettelte sie. »Lasst sie gehen! Sie sind doch noch Kinder!«
    »Du weißt, wer ich bin«, sagte er. »Also weißt du, wie das hier endet. Das wusstest du von Anfang an. Schau dir an, was du dir und deiner Familie eingebrockt hast. Es ist allein deine Schuld.«

Erster Teil
    Zu spät zur Party

1
    Die am schwierigsten zu lösenden Rätsel sind diejenigen, bei denen man sich dem Ende nähert, weil es nicht genügend Beweise, nicht genügend zu enthüllen gibt, sofern man nicht irgendwie wieder ganz zum Anfang zurückfindet – man muss sozusagen zurückspulen und erneut abspielen.
    Ich fuhr im Schoß der Bequemlichkeit und der Zivilisation, meinem einjährigen Mercedes. Ich dachte darüber nach, wie seltsam es war, wieder an einen Tatort zu fahren. Dann war ich da und stieg aus meinem Wagen aus, während ich versuchte, den inneren Konflikt zu lösen, ob ich mich wieder auf die dunkle Seite begeben sollte oder nicht.
    Ich fragte mich, ob ich schon zu verweichlicht für diese Art der Arbeit war, ließ meine Zweifel aber wieder fallen. Ich war nicht weich. Wenn überhaupt, war ich zu hart, zu unnachgiebig, zu kompromisslos.
    Dann dachte ich, dass zufällige, sinnlose Morde besonders grausam waren, und um einen solchen Mord ging es hier. Davon ging man jedenfalls aus. Das wurde mir gesagt, als ich zu Hause angerufen worden war.
    »Ziemlich übel da drin, Dr. Cross. Fünf Opfer. Eine ganze Familie.«
    »Ja, das weiß ich. Das hat man mir bereits gesagt.«
    Einer der Ersten, der auf den Notruf reagiert hatte, ein junger Polizist namens Michael Fescoe, kam mir vor dem Haus in Georgetown in der Nähe der Universität entgegen. An dieser Uni hatte ich mein Studium begonnen, und ich erinnerte mich aus allen möglichen Gründen gerne an sie, vor allem jedoch, weil sie das Risiko mit mir eingegangen war.
    Michael war sichtlich erschüttert, was nicht überraschend war. Wegen eines gewöhnlichen Mordes rief mich das Metropolitan Police Department an einem Samstagabend sicher nicht an.
    »Was haben wir bisher?«, fragte ich Fescoe und zeigte meine Dienstmarke einem Streifenpolizisten, der den Tatort bewachte. Schließlich duckte ich mich vorm Haus unter dem leuchtend gelben Absperrband hindurch.
    Hübsches Haus, drei Etagen, Kolonialstil auf dem Cambridge Place, einem betuchten Viertel gleich südlich des Montrose Park.
    Nachbarn und Gaffer drängten sich auf dem Bürgersteig, hielten sich aber in ihren Schlafanzügen und Morgenmänteln in reservierter Saubermann-Manier in sicherem Abstand.
    »Fünfköpfige Familie, alle tot«, wiederholte Fescoe. »Sie heißt Cox. Vater: Reeve. Mutter: Eleanor. Sohn: James. Alle im Erdgeschoss. Töchter Nicole und Clara im zweiten Stock. Überall ist Blut. Sieht aus, als wären sie zuerst erschossen, dann ziemlich übel zersägt und auf Haufen gestapelt worden.«
    Gestapelt. Der Klang dieses Wortes gefiel mir nicht. Weder in diesem hübschen Haus noch sonst wo.
    »Schon jemand von der Kripo da? Wer leitet die Ermittlung?«, fragte ich.
    »Detective Stone ist oben. Sie ist diejenige, die mich gebeten hat, Sie anzupiepsen. Gerichtsmediziner ist noch auf dem Weg. Vielleicht gleich mehrere. Gott, was für ein Abend.«
    »Da haben Sie wohl recht.«
    Bree Stone war ein leuchtender Stern in der Branche der Gewaltverbrechen und eine der wenigen Detectives, bei der ich keine Einwände hatte, sie als Partnerin zu nehmen – Zweideutigkeit inbegriffen, da wir seit mehr als einem Jahr ein Paar waren.
    »Geben Sie Detective Stone Bescheid, dass ich hier bin«, wies ich ihn an. »Ich werde unten anfangen und mich zu ihr nach oben durcharbeiten.«
    »Wird gemacht, Sir. Bin schon dabei.«
    Fescoe begleitete mich die Verandastufen hinauf und an einem Techniker der Spurensicherung vorbei, der sich an der zerstörten Haustür zu schaffen machte.
    »Natürlich gewaltsamer Einbruch«, fuhr Fescoe fort. Er wurde rot, wahrscheinlich, weil er nur das sagte, was offensichtlich war. »Außerdem ist oben im zweiten Stock eine Dachluke offen. Sieht aus, als wären sie dort hinaus geflohen.«
    »Sie?«
    »Würde ich sagen, ja – in Anbetracht des Schadens, der da drin angerichtet wurde. So was habe ich noch nie gesehen, Sir. Hören Sie, wenn Sie noch irgendwas brauchen …«
    »… dann gebe ich Ihnen Bescheid. Danke. Es ist besser, wenn ich das allein erledige. Dann kann ich mich besser konzentrieren.«
    Mein Ruf schien Polizisten anzulocken, die auf große Fälle hungrig

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