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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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sage ich dir in ungefähr fünf Jahren.«
    »Ich weiß es sowieso«, erwiderte er. »Du und Bree, ihr liebt euch. Das weiß jeder. Ist doch nichts Schlimmes. Das ist doch gut.«
    »Das stimmt«, sagte ich und küsste ihn auf die Wange.
    Wir setzten ihn am Schultor ab, wo sich der Rest der Minisüßen seiner Klasse in einer Reihe aufstellte. » See you later, alligator !«, rief Jannie ihm durch den Zaun zu. »Du bist mein Schatz.«
    » In a while, crocodile ! Bist auch mein Schatz.«
    Da ihr älterer Bruder Damon auf eine Privatschule in Massachusetts ging, wo er sich aufs College vorbereitete, hatten sich die beiden mehr denn je einander angenähert. Am Wochenende schlief Ali oft auf einer Luftmatratze – seinem »Nest«, wie er es nannte – am Fußende des Bettes seiner Schwester.
    Wir setzten Jannie an der gegenüberliegenden Seite der Schule ab, wo die älteren Kinder hineinströmten. Sie umarmte uns beide zum Abschied. Ich hielt sie ein bisschen länger fest als gewöhnlich. »Ich liebe dich, meine Süße. Für mich gibt es nichts Schöneres auf der Welt als dich und deine Brüder.«
    Jannie blickte sich verstohlen um, ob auch ja niemand zugehört hatte. »Geht mir genauso, Daddy.« Und fast im gleichen Atemzug: »Cherise! Warte!«
    Sobald Jannie verschwunden war, hakte sich Bree bei mir unter. »Also, was sollte das?«, fragte sie. »›Du und Bree, ihr liebt euch. Das weiß jeder.‹«
    Ich zuckte lächelnd mit den Schultern. »Was weiß ich. Das ist jedenfalls das Gerücht, das gerade umgeht.«
    Ich gab ihr einen Kuss.
    Und weil das so gut tat, gab ich ihr noch einen.

6
    Um neun Uhr morgens war es vorbei mit dem Küssen. Ich bereitete mich im Daly Building auf die Lagebesprechung zum unangenehmsten Mehrfachmord vor, der mir bisher untergekommen war. Sie wurde im großen Konferenzraum gleich gegenüber meinem Büro abgehalten. Wie praktisch. Alle verfügbaren D-1 und D-2 sowie eine Abordnung aus dem zweiten Bezirk, der den größten Teil von Georgetown abdeckte, wären anwesend.
    Mir wollte einfach nicht in den Kopf, dass Ellie das Opfer war. Eins der Opfer.
    Sogar die Gerichtsmedizin hatte eine Vertreterin geschickt, Dr. Paula Cook, eine gescheite Ermittlerin mit der Persönlichkeit eines Tapioka-Puddings. Ihre Mundwinkel zuckten, als wir uns die Hand schüttelten. Ich vermute, es war der Ansatz eines Lächelns, also lächelte ich zurück. »Danke, dass Sie gekommen sind, Paula. Wir brauchen Sie bei diesem Fall.«
    »Der schlimmste, der mir in meinen vierzehn Jahren untergekommen ist«, sagte sie. »Diese Kinder und ihre Eltern! Mir dreht sich der Magen um. Diese Sinnlosigkeit.«
    Paula und ich hatten einen Stapel Tatortfotos mitgenommen, von denen wir jetzt einige im Konferenzzimmer aufhängten. Ich hatte extra großformatige Bilder ausgewählt, damit die Anwesenden nachvollziehen konnten, was ich vergangene Nacht in Georgetown erlebt hatte.
    »Dieser Mord könnte ein Einzelfall sein«, begann ich ein paar Minuten später vor der versammelten Mannschaft. »Aber davon werde ich nicht ausgehen. Je besser wir den Fall verstehen, desto eher sind wir darauf vorbereitet, wenn es wieder passiert. Es könnte sein, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt.« Ich dachte, einige der abgestumpfteren Detectives der Mordkommission würden mir nicht zustimmen. Sie würden davon ausgehen, dass ich bereits an zu vielen Serienmorden gearbeitet hatte. Aber im Moment war mir egal, was sie dachten.
    In der ersten Viertelstunde erläuterte ich für diejenigen, die in der Nacht nicht am Tatort gewesen waren, die vordergründigen Fakten, bevor ich an Paula übergab. Sie schnellte nach oben und führte uns durch die Bildergalerie an der Wand.
    »Die Art der Schnittwunden lässt auf unterschiedliche Waffen schließen, die mit unterschiedlicher Kraft und Technik eingesetzt wurden«, erklärte sie und deutete mit einem roten Laserstrahl auf die Schnitte, Einstiche und Schnittstellen an den abgetrennten Körperteilen.
    »Mindestens eine Waffe hatte eine gezackte Klinge. Eine war ungewöhnlich groß – vielleicht eine Machete. Die Amputationen erfolgten in keinem Fall sauber. Eher waren sie das Ergebnis wiederholter Gewalteinwirkung.«
    Ein Detective namens Monk Jeffries in der ersten Reihe stellte ein paar ziemlich gute Fragen. »Sie meinen, dies war eine Übung? Die Täter haben so etwas noch nie vorher gemacht?«
    »Das lässt sich nicht sagen«, antwortete Paula. »Aber es würde mich nicht überraschen.«
    »Ja«, meldete

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